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1577 - Endstation Etustar

Titel: 1577 - Endstation Etustar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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integrieren.
    Der dritte von jenen Sängern, deren Namen keiner Herkunftswelt zuzuordnen waren, hatte es Salaam endgültig vor Augen geführt, daß hier die Superintelligenz persönlich eingegriffen hatte. „Ich danke dir", sang er, und die Akkorde orgelten über die Ebene dahin. „Du weißt, daß ich da bin und dich erkannt habe."
    Aber die Superintelligenz gab keine Antwort. Die lautlose Botschaft in den Köpfen der Wesen auf der Oberfläche veränderte sich nicht. Sie blieb gleichmäßig, und ebenso gleichmäßig stellte sich das Wachstum der Pflanzen und der Tiere dar. Nirgendwo gab es abgestorbene Triebe, nirgends lagen Kadaver herum.
    Etustar nahm jeden in sich auf, dessen Lebensenergie verbraucht war.
    Wie es bei Ijarkor geschehen war.
    Salaam setzte sich langsam in Bewegung und steuerte auf den Waldrand zu, an dem die kleine Gruppe ihr Lager aufgeschlagen hatte. Alaska ging langsam neben ihm her, völlig in Gedanken versunken. Als sie in Sichtweite der Männer und Frauen gerieten, blieb der Ophaler stehen. „Tust du mir einen Gefallen?" fragte er den Terraner. Alaska nickte heftig. „Sage Gucky, daß es mir leid tut. Ich werde ihn vermissen."
    „Ich werde es ausrichten, Salaam. Vielleicht führt euch das Schicksal eines Tages wieder zusammen."
    Salaam ließ einen dumpfen Mollakkord erklingen. „Einer wird fehlen. Er wird immer fehlen, wenn wir zusammen sind. Und das nur, weil er sich in den Fuß geschossen hat!"
    Er sprach von Beodu, der damals jämmerlich verblutet war.
    Siela kam ihnen entgegen und ergriff Alaskas Hand. Sie hielt sie fest und tat, als sei dies das Selbstverständlichste auf der Welt. „Die Dreizackschiffe sind eingetroffen und gelandet", berichtete sie. „Shina ist persönlich von der ROBIN gekommen, um es uns auszurichten. Sie macht einen Rundgang mit ihren Offizieren, um sich ein wenig auf Etustar umzusehen, wie sie sagte."
    Sie erreichten den Waldrand und ließen sich auf den Polstern nieder, die sie aus dem Schiff mitgebracht hatte. Tek und Dao fehlten, sie kehrten kurze Zeit später aus einem kleinen Taleinschnitt zurück, in dem sie sich über eine Stunde aufgehalten hatten. „Die Eidos und Morphe werden lauter", berichtete Tek. „Dao und ich empfinden ihre Botschaft deutlicher als zuvor."
    „Vielleicht hängt es mit den Nakken zusammen", meinte Siela. „ESTAR-TU hat sie ebenfalls gerufen."
    „Oder sie sind einfach unserer Spur gefolgt. Hätten sie die Koordinaten von Etustar bereits gewußt, wären sie viel früher auf eigene Faust hierhergeflogen", meinte Alaska. „Doch seht dort. Dieser knorrige Baum hat vor einer Stunde noch nicht existiert. Ist er in so kurzer Zeit gewachsen?"
    Er brauchte mindestens eine halbe Minute, um die Konturen des Gebildes drüben zwischen den blühenden Büschen zu erkennen.
    Das knorrige Gebilde war Stalker, und er stand auch bei Sonnenuntergang immer noch an derselben Stelle. Niemand wagte es, den ehemaligen Sotho aufzusuchen und sich um seinen Zustand zu kümmern. „Laßt ihn", flötete Qion Lanaa. Der Panish Panisha war ihnen gegenüber wesentlich aufgeschlossener, seit ESTARTU sie nach Etustar eingeladen hatte. „Er hält Zwiegespräche mit der Superintelligenz."
    Alaska lauschte der lautlosen Botschaft, die überall um sie herum war. Was hatte der Panish Panisha bei ihrer Ankunft auf Etustar gesagt, als Tekener von den Eidos und Morphen sprach? „Das sind sie nur für jene, denen sich ESTARTU zeigen will.
    Es hängt von der Einstellung des Besuchers ab, ob er Etustar nur als Prachtgarten sieht oder als Ort der geistigen Erfüllung.
    Die Nakken, falls sie auftauchen, werden wohl keines von beidem hier finden. Für die Schönheit dieser Welt fehlen ihnen die Sinne, und ihr Geist wird die Nähe der ESTARTU wohl nie erfahren."
    Leise, abgehackte Schreie drangen durch die Nacht. Sie kamen aus der Richtung, in der Stalker sich aufgehalten hatte.
    Sie entfernten sich immer mehr vom Lager und verhallten dann. Drei Tage hatte der ehemalige Sotho reglos auf seinem Platz ausgeharrt, und jetzt war die Hälfte der dritten Nacht vergangen. Im Schein einer kleinen Batterielampe saßen sie in einem Kreis zusammen. Siela hatte sich auf den Boden sinken lassen und war eingeschlafen. Dao-Lin-H'ay legte sich wenig später ebenfalls nieder, und Tek und Alaska saßen sich eine ganze Weile schweigend gegenüber. Die beiden Ophaler hatten sich irgendwo ins Dickicht zurückgezogen. Sie gaben keinen Laut von sich. „Ich erinnere mich an eine Zeit, da sagte

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