1577 - Endstation Etustar
der Zellaktivatoren an das Volk der Linguiden nahm sich angesichts der kosmischen Gesichtspunkte wie ein banaler Scherz am Rande aus, um den sich die Terraner keine Sorgen machen sollten. Kein Mensch oder Angehöriger einer anderen Rasse sollte sich anmaßen, selbst zu entscheiden, wie wichtig die Linguiden in der galaktischen Entwicklung seien oder wie unwichtig. Der einzige Punkt, in dem Alaska keine Antwort fand, war der, daß ES seit dem Vorgang, den sie DORIFERSchock nannten, kein Zeichen mehr gesetzt hatte. Seit jenem Zeitpunkt hatte auch ESTARTU kein Lebenszeichen von ES mehr erhalten, keine Lebensspur.
An dieser Stelle stockten Alaskas Gedanken. Er begriff, daß nicht er selbst es war, der sich die Antworten gab, sondern daß ESTARTU mit ihm kommunizierte. Die Superintelligenz unterhielt sich mit ihm. Das Kosmonukleotid konnte nicht der Auslöser für den Zustand sein, in dem sich ESTARTU jetzt befand. Andere Faktoren mußten eine Rolle spielen, und ES hätte es nicht überlebt, wenn es sich nicht durch die Aufnahme von zwanzig Milliarden Bewußtseinen gestärkt hätte.
Recht und gut, dachte der Terraner. Aber wie können wir ES helfen ?
Ein ganzer Strom Gedanken manifestierte sich im Gehirn des Terraners, Bilder von allgemeinen Tatsachen und möglichen Auswirkungen in dem besonderen Fall. Alles zusammen ergab einen wirren Wust an Gedankenmaterial, aus dem er sich keinen Reim bilden konnte. Er spürte nur, daß die Botschaft versiegte und er mit seinen eigenen Gedanken allein blieb.
Was ist mit Stalker? dachte er eindringlich. Welche Rolle spielt er?
Ein Eindruck entstand in ihm, und er wandte ruckartig den Kopf und starrte das klapprige Gestell des ehemaligen Sothos an, der zwischen den beiden Ophalern saß.
Seit dem Zssammenbruch des Reiches und dem Ende des Permanenten Konflikts hatte es nur drei Wesen mit Führungsqualitäten gegeben: Ijarkor, Veth Leburian und Stalker. Ijarkor war früh gestorben, Veth hatte sich um die weltlichen Belange des Reiches und seine Entwicklung gekümmert. Und Stalker war der Interpret mit allen positiven und negativen Vorzügen, die seinem Charakter schon immer eigen gewesen waren. Was störte es die Superintelligenz?
Alaska war es, als würde ein Vorhang vor seinen Augen weggezogen. Er sah, daß Tek und Dao sich erhoben, und tat es ihnen nach. Die beiden Ophaler stimmten einen leisen Gesang an und kehrten langsam in den Taleinschnitt und hinaus in die Ebene zum Lager zurück.
Tek, Dao und Alaska gaben ihre Eindrücke und ihr Wissen über Armbandkom an die ROBIN weiter, und der Syntronverbund begann mit der Auswertung. Sie stellten fest, daß ESTAR-TU sich mit ihnen auf ein und dieselbe Weise unterhalten hatte. Als sie ihr Lager erreichten, stand die Dämmerung kurz bevor. Siela war schon da. Sie hatte nach eigenen Angaben die sechs Nakken betreut und ihnen vorgegaukelt, daß sie in Kontakt mit ESTARTU standen.
Da der Syntronverbund der ROBIN hatte durchblicken lassen, daß er mit der Auswertung einige Zeit beschäftigt sein würde, legten sich die sechs Personen nochmals zum Schlaf nieder.
Tek wollte zwar mit der ROBIN sofort starten, aber die beiden Ophaler deuteten an, daß noch nicht das letzte Wort gesprochen war.
Es begann ,kurz nach sechs. Der Schrei riß sie aus ihren Träumen, und sie fuhren auf. Die beiden Ophaler waren bereits munter. Tek rieb sich den Schlaf aus den Augen und lauschte.
Ein zweites Mal klang der Schrei auf, dann folgte ein lang anhaltendes Heulen, das in ein Winseln überging. Es kam von drüben aus den Hainen, die in Richtung des Landeplatzes der ROBIN lagen. „Es ist Stalker", stieß Tek hervor. Er wandte sich den Ophalern zu. „Ihr wißt mehr als wir. Was geschieht mit ihm?"
„Frage ihn selbst, Tek", trällerte Salaam Siin. „Wir sind nicht befugt, uns in seine Nähe zu begeben!"
„Warum?" fuhr Dao-Lin-H'ay den kleinen Meistersänger an. „Was verheimlicht ihr uns?" ,„Er ist vom Toshin zum Unberührbaren geworden, eine Auszeichnung", trällerte Qion Lanaa. „Es ist ähnlich, als wenn er in einen der Estartischen Dome eingehen würde."
„Schweig!" herrschte Salaam Siin den Artgenossen an. „Kein Wort darüber. Stalker ist ein Lügner und Intrigant. Er wird sein verdientes Ende finden!"
Die beiden Ophaler blieben zurück, die anderen rannten in die Richtung, aus der jetzt laute Rufe zu ihnen drangen. „Sarkrat!" schrie Stalker aus vollem Hals. „Sarkrat, wo bist du?"
Tekener ahnte, daß es sinnvoll war, wenn ihnen
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