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1578 - Geschäfte mit dem Frieden

Titel: 1578 - Geschäfte mit dem Frieden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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redeten, dann waren das keine leeren Worte!"
    „Ich habe nicht die Absicht, das Gegenteil zu behaupten."
    „Aber?"
    „Hast du schon mal darüber nachgedacht, daß die Friedensstifter jetzt einen ganz ähnlichen Kampf begonnen haben könnten?" fragte Tamosh Unda nachdenklich. „Gegen wen?" fragte Adams grob. „Gegen uns? Gegen das Galaktikum? Willst du etwa die Arbeit des Galaktischen Rates mit der Schreckensherrschaft der Cantaro vergleichen? Das ist doch lächerlich!"
    „Aus der Sicht der Linguiden mag das ganz und gar nicht lustig wirken!" gab der Akone zu bedenken.
    Er sah Adams' verkniffene Miene und seufzte. „Ich behaupte nicht, daß die Linguiden immer und ohne jede Ausnahme im Recht sind!" sagte er eindringlich. „Aber sie sind anders als Wir. Ihre Denkweise funktioniert auf einer Ebene, auf die wir ihnen nicht folgen können."
    „Du meinst, sie sind intelligenter als wir?" fragte Adams aufgebracht.
    Tamosh Unda schüttelte den Kopf und hob die Hände in einer Geste verzweifelter Resignation. „Nicht intelligenter", sagte er. „Auch nicht dümmer oder besser oder schlechter - einfach nur anders! Warum will denn keiner von euch verstehen, was das bedeutet?"
    Die Intensität, mit der Tamosh Unda sich in dieses Thema hineinkniete, wirkte beeindruckend. „Und was bedeutet es?" fragte Adams in einem wesentlich freundlicheren Tonfall. „Daß es jene einfachen Antworten, die du gerne hören möchtest, nicht gibt", erwiderte der Akone prompt.
    Adams musterte ihn nachdenklich. „Wenn dir das Wohl der Linguiden wirklich so am Herzen liegt", sagte er, „dann denke doch gelegentlich auch mal darüber nach, auf welche Weise wir die Brüder zur Vernunft bringen können. Egal, wie fremdartig sie sein mögen - ihre Galax sind nicht mehr wert als unsere. Wenn die Friedensstifter so weitermachen, werden sie und ihr Volk in kürzester Zeit bankrott sein."
     
    8.
     
    7.5.1173 NGZ, Taumond „Müssen wir denn wirklich Waffen haben?" fragte Dorina Vaccer besorgt. „Wir sollten doch wohl imstande sein, auch ohne solche Mittel auszukommen!"
    Aramus Shaenor schien ernsthaft über diese Frage nachzudenken. „Das sollte man meinen", sagte er schließlich.
    Dorina Vaccer atmete erleichtert auf. „Aber ich fürchte, daß dies ein Trugschluß wäre", fuhr Aramus Shaenor gelassen fort. „Warum?" fragte Dorina Vaccer bestürzt. „Weil man in dieser Galaxis eben einfach nicht ohne Waffen auskommen kann", erwiderte Aramus Shaenor sanft. „Du hast es doch am eigenen Leib erfahren - damals, als die Monkin dich in ihrer Gewalt hatten."
    Das war eine Erinnerung, der die Friedensstifterin sich nicht besonders gern aussetzte.
    Trotzdem war sie selbst angesichts ihrer damaligen Lage nicht einmal für die Dauer eines Herzschlags auf die Idee gekommen, sich eine Waffe herbeizuwünschen. „Wir werden diese Waffen selbstverständlich nicht einsetzen", versprach Aramus Shaenor. „Jedenfalls nicht so, wie es bei allen anderen Völkern leider gang und gäbe ist. Aber es wird immer wieder Fälle geben, in denen wir ein Druckmittel brauchen, um unsere potentiellen Verhandlungspartner überhaupt erst einmal zum Zuhören zu bringen."
    Diese Vorstellung wirkte auf den ersten Blick grotesk. Dorina Vaccer sah sie prompt in bewegten Bildern vor sich: Bewaffnete Linguiden hielten störrische Planetarier in Schach, damit sie stillhielten, während die Frie> densstifter auf sie einredeten.
    Bewaffnete Linguiden.
    Schon das allein war ein Widerspruch in sich.
    Andererseits wirkte diese Vision auf den zweiten Blick gar nicht mehr so abwegig. Es steckte sogar eine gewisse Logik darin.
    Je länger sie darüber nachdachte, desto klarer wurde ihr, daß Aramus Shaenor recht hatte. „Werden die Terraner uns Waffen liefern?" fragte sie. „Selbstverständlich werden sie das", erwiderte Aramus Shaenor. „Sie liefern alles - man muß sie nur ausreichend bezahlen. Allmählich glaube ich, daß all ihre Religionen und Weltanschauungen im Grunde genommen völlig unwichtig sind. Die einzige Gottheit, der sie sich wirklich mit Haut und Haaren unterordnen, ist das Geld. Es ist erschreckend, in welch starkem Maß sie bereit sind, sich von einem so unsinnigen Produkt ihrer eigenen Phantasie beherrschen zu lassen."
    „Ich habe ein bißchen Angst davor, daß dieser Irrglaube auch auf unser Volk übergreifen könnte", sagte Dorina Vaccer. „Wir werden das nicht ganz verhindern können", bemerkte Aramus Shaenor. „Aber wir können immerhin versuchen, es zu

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