1578 - Geschäfte mit dem Frieden
steuern. Übrigens -du bist schon wieder auf Taumond. Was geht dort eigentlich vor? Ist es etwas Wichtiges?"
Dorina Vaccer lächelte. „Reine Sentimentalität", sagte sie leichthin. „Ich hatte Sehnsucht nach meinem Kima-Strauch."
„Du solltest das die Bewohner von Taumond wissen lassen", schlug Aramus Shaenor vor. „Gerade in dieser Zeit der Veränderungen ist es wichtig, daß wir unsere Traditionen bewahren."
„Ich habe selbst auch schon daran gedacht", stimmte Dorina Vaccer zu. „Vielleicht sollten wir die Rolle der Kima-Sträucher in Zukunft stärker betonen, als wir es bisher getan haben."
„Das ist eine gute Idee", sagte Aramus Shaenor. „Übrigens, Jubaar Ulpit scheint Schwierigkeiten mit den Bewohnern von Fogha zu haben. Könntest du dich darum kümmern?"
„Selbstverständlich!" erwiderte Dorina Vaccer überrascht. „Um welche Art von Schwierigkeiten handelt es sich denn?"
„Das weiß ich selbst noch nicht. Er scheint mir überfordert zu sein."
„Das", sagte Dorina Vaccer gedehnt, „würde mich nicht überraschen!"
Sie sah zu, wie der Bildschirm dunkel wurde. Dann rief sie Amdaan Cutrer zu sich. „Geh und nimm Verbindung mit der MEINEIDE auf", befahl sie ihm. „Laß dir ausführliche Berichte über die Vorgänge auf dem Planeten Fogha geben. Ich will wissen, was Jubaar Ulpit den Leuten dort erzählt hat - jede Einzelheit."
Auf dem Weg zum Pfado-System ließ Dorina Vaccer sich von ihren Schülern alle Informationen über Fogha und die dortigen Schwierigkeiten zusammenstellen.
Jubaar Ulpit stammte vom Planeten Teffon im Sedeider-System und war dort als Kind häufig in Kontakt zu kimageschädigten Linguiden gekommen. Dabei hatte er - so stellte er selbst es dar - Zutritt zur Gedankenwelt der Kimageschädigten gefunden. Später war er zu dem Schluß gekommen, daß er auf diese Weise besondere Kenntnisse über die Natur des Kimas gewonnen hatte.
Er war im Grunde genommen eher ein Kima-Forscher als ein Friedensstifter. „Jubaar Ulpit", bemerkte Amdan Cutrer, „hat Fehler gemacht. Sehr viele Fehler sogar."
„Das überrascht mich nicht", erwiderte Dorina Vaccer nüchtern. „Er hat offensichtlich den Überblick verloren. So etwas kann vorkommen."
Amdan Cutrer sah aus, als hätte es ihm die Sprache verschlagen. „Was starrst du mich denn so an?" fragte Dorina Vaccer unwirsch. „Ein Friedensstifter, der bei einer so einfachen Aufgabe versagt!" sagte er bestürzt. „So etwas dürfte niemals vorkommen!"
„Einfach?" Dorina Vaccer deutete auf den Schirm. „Das nennst du einfach?"
„Es ging nur um die Verteilung von landwirtschaftlichen Maschinen, Medikamenten, Energiezellen, Heizelementen und ähnlichen Dingen!"
Dorina Vaccer ging nicht auf diese Feststellung ein. „Er hat nicht versagt!" behauptete sie. „Er hat Fehler gemacht, das stimmt - aber er hat nicht versagt. Ich wünsche nicht, daß du diesen Begriff noch einmal in diesem Zusammenhang erwähnst."
Amdan Cutrer schwieg betroffen. „Dies ist eine Übergangsphase", erklärte Dorina Vaccer. „Wenn diese Phase überwunden ist, werden solche Dinge nicht mehr vorkommen. Unsere Kräfte und Fähigkeiten werden sich von jetzt an kontinuierlich steigern."
9.
8.5.1173 NGZ, Fogha „Diese Sache läßt mir keine Ruhe", sagte Homer G. Adams zu Tamosh Unda. „Ich will mir das mit eigenen Augen ansehen."
„Die Verträge sind abgeschlossen", gab der Akone zu bedenken. „Daran läßt sich nichts mehr ändern. Jetzt dürfte es zu spät sein, um noch etwas zu unternehmen."
„Das ist mir egal. Ich fliege nach Fogha."
Es gab nicht den leisesten Zweifel daran, daß die an die Linguiden gelieferten Waren tatsächlich dort verteilt worden waren. Wenn man den Linguiden glauben wollte, dann mußte man wohl oder übel zu dem Schluß kommen, daß die Siedler von Fogha angesichts der großzügigen Wirtschaftshilfe vor Freude ganz aus dem Häuschen waren.
Aber Adams traute diesen Berichten nicht so recht. Er hatte den Eindruck, daß die Aktivitäten der Friedensstifter einen immer hektischeren Unterton bekamen. Das gefiel ihm ganz und gar nicht.
Glücklicherweise hatte er im Augenblick Zeit und Gelegenheit, sich mit dieser Angelegenheit zu befassen.
Das Projekt UBI ES war vorerst zum Stillstand gekommen.
Myles Kantor wartete auf Informationen aus Andromeda.
Solange ihm keine neuen Daten zur Verfügung standen, konnte er auch keine neuen Hinweise auf weitere Wanderer-Materialisationen liefern. Die eigentlich für diese
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