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1578 - Geschäfte mit dem Frieden

Titel: 1578 - Geschäfte mit dem Frieden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Nachforschungen zur Verfügung gehaltenen Raumschiffe wurden im Augenblick nicht gebraucht und konnten auf andere Aufgaben angesetzt werden.
    Adams hatte die auf diese Weise freigewordenen Kräfte fast vollständig zur Überwachung und Beobachtung der Linguiden abkommandiert. Zu den Einsatzkommandos, die mit diesem Auftrag in der Eastside operierten, gehörten unter anderem Michael Rhodans MONTEGO BAY und Julian Tifflors PERSEUS.
    Homer G. Adams selbst reiste mit der QUEEN LIBERTY.
    Kommandantin dieses Raumschiffs war Serena, Adams' Lebensgefährtin.
    Nach dem Sieg über Monos hatte sie ihn verlassen. Sie hatte es nicht länger ertragen können, an der Seite eines Unsterblichen zu altern, während Adams vom Lauf der Zeit unberührt zu bleiben schien.
    Ironie des Schicksals: Als Adams seinen Zellaktivatör gezwungenerweise abgelegt hatte, war Serena zu ihm zurückgekehrt. ,Bei zehn Nachteilen ist immer auch ein Vorteil, dachte Adams sarkastisch - ein Lieblingsspruch seiner Mutter, die schon seit vielen Jahrhunderten unter der Erde lag.
    In letzter Zeit dachte er oft an die Toten.
    Und immer wieder dachte er darüber nach, daß er sehr gut auch ohne Zellaktivatör hätte auskommen können.
    Voraussetzung dafür wäre allerdings gewesen, daß sich ihm die Möglichkeit bot, an Serenas Seite - und mit ihr gemeinsam - alt zu werden.
    Aber leider würde ihm das nicht vergönnt sein. Sein Schicksal würde ihn schon viel früher ereilen, und er kannte es bereits.
    ES hatte den Aktivatorträgern eine letzte Gnadenfrist gewährt und sie einer Zelldusche unterzogen. Niemand wußte, wann diese Frist ablaufen würde.
    Normalerweise hätte die Zelldusche zweiundsechzig Jahre lang vorhalten müssen, aber darauf war bei dem derzeitigen, offensichtlich völlig verwirrten Zustand der Superintelligenz kein Verlaß mehr. Theoretisch konnte es jederzeit soweit sein.
    Dies war eine Vorstellung, die Adams' Leben vergällte.
    Mit der Angst vor dem Tod konnte er fertig werden. Als Romulus hatte er lange genug mit der Gefahr leben müssen, um die Dinge gelassen zu sehen.
    Aber ich will, verdammt noch mal, nicht vor Serenas Augen zu Staub zerfallen! dachte er bitter.
    Die einzig zuverlässige Möglichkeit, Serena das bevorstehende Grauen samt allen Begleiterscheinungen zu ersparen, hätte darin bestanden, daß Adams sich sofort von ihr trennte - gleich jetzt, solange noch Zeit dazu war.
    Aber auch das brachte er nicht fertig.
    Er wollte sie nicht verlieren. Für ihn war die Liebe einer Frau etwas ganz Außergewöhnliches. Das Schicksal hatte ihn in dieser Hinsicht nicht gerade verwöhnt.
    Außerdem - so sagte er sich immer wieder - konnte schließlich niemand wissen, was die Zukunft bringen würde.
    Es konnte alles ganz anders kommen. Hatte ES sich einmal in der einen Richtung in der Zeit geirrt, so konnte er es auch ein zweites Mal und diesmal in umgekehrter Weise tun.
    Oder ES gab die Zellaktivatoren an die bisherigen Träger zurück.
    Oder man fand irgendeinen anderen Weg, das Leben zu verlängern.
    Oder, oder, oder...
    Ich bin ein verdammter Schwächling! dachte Adams mutlos.
    Das ist das Problem.
    Und natürlich konnte er mit niemandem darüber reden.
    Schon gar nicht mit Serena, denn sie war diejenige, die ihm damals, in einer Phase tiefster Verzweiflung, eben gerade diesen Minderwertigkeitskomplex - ein Schwächling zu sein - erfolgreich ausgeredet hatte.
    Zumindest glaubte er das. Sie war felsenfest davon überzeugt.
    Adams hätte ihr so ziemlich alles nehmen dürfen, aber diesen Glauben nicht.
    Sein Mut war ihr Lebenswerk.
    Also hatte er mutig zu sein und mehr Stärke zu zeigen, als er besaß.
    Und darum war es zwischen ihm und Serena trotz allem nicht mehr so wie früher.
    Sie waren beide gereizt.
    Kein Wunder.
    So wurde die Reise nach Fogha nicht halb so angenehm, wie sie beide es sich gewünscht hätten.
    Die QUEEN LIBERTY landete im Äquatorgebiet des Planeten Fogha. Dort lag die einzige größere Ansiedlung, ein netter, friedlicher Ort, von den Bewohnern des Planeten liebevoll als „Hauptstadt" bezeichnet und mit einem großartigen Doppelnamen bedacht: Ellert-Ashdon.
    Im Grunde genommen war das gar kein ungeschickter Schachzug, denn die Begegnung zwischen Mutoghmann Scerp und dem Doppelkonzept Ernst Ellert/Gorsty Ashdon war das einzige Ereignis von galaktohistorischer Bedeutung, auf das man auf dem Planeten Fogha zurückblicken konnte.
    Aber dieser Name, so befand Homer G. Adams beim Anflug etwas grämlich, war wohl doch ein

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