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1578 - Hass der Verlorenen

1578 - Hass der Verlorenen

Titel: 1578 - Hass der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seine dunkle Kleidung, zu der noch ein Umhang gehörte, der bis zum Boden reichte.
    Er ließ seine Blicke durch das Zimmer gleiten, und über seine Lippen zuckte für einen Moment ein kaum wahrnehmbares Lächeln.
    Möglicherweise ein Reaktion der Freude, dass er uns gefunden hatte.
    Zur Begrüßung sagte er einen Satz, der auch auf uns zutraf.
    »Ich bin wohl zu spät gekommen.«
    »Das kann man wohl sagen«, antwortete ich. »Aber uns ist es nicht anders ergangen.«
    Er blickte mich an. »Was habt ihr mit dem Fall zu tun?«
    Jetzt musste ich lachen. »Eigentlich nichts. Es ist reiner Zufall gewesen, dass wir darauf gestoßen sind. Ja, so liegen die Dinge, und sie sind nicht zu ändern.«
    Er hob die Schultern. Dann sagte er: »Die Tote heißt Brenda Jones, nicht wahr?«
    »Ja. Hast du sie gekannt?«
    »Nein.«
    Ich wunderte mich. »Und du bist trotzdem hier?«
    »Ja, John Sinclair, denn ich bin auf der Suche nach den Mördern, und ich will einen Fehler wiedergutmachen, den ich leider begangen habe.«
    »Das hört sich seltsam an.«
    »Niemand ist perfekt.«
    »Ich weiß. Willst du über deinen Fehler sprechen?«
    Er zögerte noch. Dann sagte er: »Ich tue es nicht gern. Mit Fremden hätte ich nicht darüber geredet, aber wir kennen uns ja. Sie waren meine Feinde, sie kämpften gegen mich. Ich habe sie verflucht, nachdem ich sie besiegt hatte. Aber ich war nicht konsequent genug. Ich hätte sie ganz und gar vernichten sollen. Leider ist der Fluch aufgehoben worden, und sie haben wieder freie Bahn. Sie wollen zu Menschen werden.«
    »Waren sie das vorher nicht?«, fragte Glenda, die Sekunden später unter Ramels Blick leicht erschauerte.
    »Nein, es waren keine Menschen. Man kann sie als Zwitterwesen bezeichnen.«
    »Wie bei dir?«
    Er nickte. »So ähnlich. Es sind für mich Dämonen gewesen, die nicht auf dieser Erde lebten. Ich habe sie in einer anderen Dimension gestellt. Ich konnte sie im Kampf besiegen, aber ich habe sie nicht getötet, sondern nur verflucht. Das ist ein Fehler gewesen, denn nun sind wie wieder frei.«
    »So wie sie es vorher waren?«, fragte ich skeptisch.
    »Was soll das?«
    »Sei nicht ärgerlich. Ich kann dir sagen, wie ich es meinte. Diese Mörder haben keinen normalen Körper. Sie sind feinstofflich. Und in ihrem Zustand haben sie Brenda Jones getötet. Sie raubten ihr das Leben, weil sie es für sich brauchten.«
    Raniel erstarrte noch mehr. »Dann haben sich ihre verfluchten Geister von den Körpern gelöst«, flüsterte er. »Dann sind es ihre Astralleibe, die sich auf den Weg der Rache gemacht haben. Die habe ich leider nicht bannen können.«
    Ich ließ mir seine Worte durch den Kopf gehen und fragte leise: »Wer waren sie überhaupt?«
    »Dämonen in menschlicher Gestalt, die in meine Welt eindringen sollten. Sie waren in einer anderen Dimension zu Hause und hatten vor, diese zu verlassen. Sie fühlten sich stark genug, um andere angreifen zu können. Sie wollten sich auf die Menschen stürzen, aber das habe ich verhindern können. Ich habe sie im Kampf besiegt und sie verflucht. Dadurch sind sie versteinert. Ich habe sie aufgereiht und mit Tüchern verhängt, damit man sie nicht sieht. Aber ich sehe, dass ich einen Fehler begangen habe, den ich nun berichtigen muss.«
    »Und wie?«
    »Ich muss ihre Seelen vernichten. Ihnen den Kopf abzuschlagen hat keinen Sinn. Es sind einzig und allein die bösen Seelen, die sich durch das, was in einem Menschen steckt, stärken wollen. Sie holen sich die Lebenskraft.«
    »Meinst du damit die Seelen der Menschen? Also Seele raubt Seele? Kann das zutreffen?«
    »Es wäre möglich, aber ich bin mir nicht sicher. Jedenfalls fühle ich mich schuldig.«
    »Aber du bist ihnen auf der Spur«, sagte ich. »Oder war dein Auftreten hier auch nur Zufall?«
    »Nein, das nicht.«
    »Du hast ihre Spur gefunden?«
    »Ja.«
    Raniel lächelte kantig. »Ich bin in der Lage, andere Möglichkeiten einzusetzen«, sagte er mit leiser Stimme. »Ich konnte mich mit jemandem verbünden, der über Seelen Bescheid weiß, weil er sie selbst braucht, um mit ihnen sein Reich zu vergrößern.«
    Mir fiel es wie Schuppen von den Augen. Raniel brauchte den Namen nicht auszusprechen, ich wusste auch so, wen er meinte.
    Dafür sprach ich ihn aus. »Du redest vom Spuk.«
    »Ja, von ihm spreche ich.«
    »Und du warst bei ihm?«
    Raniel lächelte nur.
    Ich fragte weiter: »Bist du in seiner Welt gewesen? Hat er dich erhört? Will er dir die Seelen überlassen und selbst darauf

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