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1578 - Hass der Verlorenen

1578 - Hass der Verlorenen

Titel: 1578 - Hass der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weiter fort.
    Hatte er im Traum Stimmen gehört, so vernahm er sie jetzt erneut, und sie waren deutlicher als zuvor.
    »Wir sind da. Wir holen dein Leben, das wir brauchen. Durch dein Leben werden wir erstarken.«
    Der Gefangene tat nichts. Er war gar nicht fähig, zu reagieren. Was hier geschah, ging einfach über seinen Verstand. So etwas war nicht zu erklären. Es gab Körper, und es gab doch keine. Nicht mal einen Druck verspürte er.
    Schlimme Gedanken rasten durch seinen Kopf. Sie beschäftigten sich mit dem Tod, und er versuchte verzweifelt, so tief wie möglich einzuatmen, was ihm nicht mehr gelang.
    Auf halbem Wege war Schluss.
    Jetzt stieg die Panik in ihm hoch. Er sah nur die verfluchten Geister, er hörte ihre Wispern, ihr Flüstern, und er spürte auch die Freude, die dahinter steckte.
    Smitty wollte schreien!
    Es klappte nicht. Wie durch eine sich zuziehende Schlinge war seine Kehle eingeschnürt worden. Er riss die Arme hoch. Auch wenn es ihn Mühe und Kraft kostete, das schaffte er noch. Er schlug um sich, er traf auch die Angreifer, aber er schlug durch sie hindurch und spürte dabei nur die Kälte über seine Hände streifen.
    Der Druck in seinem Innern wurde immer stärker. Die Gegend des Magens hatte er bereits hinter sich gelassen, und nun wanderte er hoch in Richtung seines Herzens und auch der Kehle.
    Das Herz schlug.
    Es waren keine normalen Schläge wie sonst. Es raste förmlich. Der Gefangene verspürte ein Hämmern in seiner Brust, und Smitty wusste plötzlich, dass er es nicht überstehen würde. Er sah das Ende seines Lebens vor sich und hätte sich nicht gewundert, wenn an seinem Bett der Sensenmann erschienen wäre.
    Der kam nicht. Dafür hörte er die Geister schreien. Es war der reine Triumph, den sie ausstießen. Sie hatten es geschafft, sie sorgten dafür, dass ein Mensch seine Kraft verlor. Es war das, was sie Leben nannten, und sie stärkten sich damit.
    Smitty hätte nicht gedacht, dass die Realität noch schlimmer sein könnte als seine schrecklichen Träume. Aber das war bei ihm der Fall.
    Ihm wurde das Leben geraubt, und sein Herz schlug immer schneller.
    Allerdings auch unregelmäßig, denn es setzte zwischendurch immer wieder einen Schlag aus, sodass sich Smittys Panik noch mehr steigerte.
    Augenblicke später nur waren sie da.
    Er bäumte sich auf. Sein magerer Körper ruckte von der Unterlage hoch, und er öffnete den Mund zu einem gellenden Schrei.
    Nie im Leben hatte er so geschrien.
    Und nie in seinem Leben war ein Schrei auch so abrupt abgebrochen.
    Smitty sank auf dem Bett zusammen.
    Über ihm tobten die Geister. Sie jubelten, denn sie hatten wieder ein neues Leben bekommen…
    ***
    Der Schrei des Gefangenen war so laut gewesen, dass auch der Wärter Josh alarmiert wurde. Er hatte gerade seinen Aufenthaltsraum verlassen, um nach seinem Lieblingsgefangenen zu schauen.
    Er machte sich Sorgen um Smitty. In den letzten Tagen hatte er sich ziemlich schlecht gefühlt und zudem nicht mehr über seine Entlassung gesprochen, sondern über die finsteren Träume, die ihn in den Nächten gequält hatten. Die Schilderungen waren so plastisch gewesen, dass er sie fast schon als Wahrträume angesehen hatte.
    In seinen langen Berufsjahren hatte Josh ja einiges erlebt. Gefangene, die durchdrehten, die ihren Zellenkoller bekamen. Er hatte Schlägereien schlichten müssen und war hin und wieder auch Beichtvater gewesen.
    Bei Smitty war alles anders. Er träumte nur. Aber er hatte Angst vor seinen eigenen Träumen, und das machte ihn fertig. Josh hatte schon darüber nachgedacht, mit ihm zu einem Psychologen zu gehen, so etwas gab es auch in der Anstalt.
    So schnell es ging, eilte er zu Smittys Zelle.
    Er schaute erst gar nicht hinein, sondern öffnete sofort die schwere Tür.
    Der erste Blick in die Zelle zeigte ihm keine Unnormalität. Smitty lag auf dem Rücken, aber dennoch war etwas anders geworden.
    Die huschenden Bewegungen über seinem Körper bildete er sich nicht ein. Sie waren vorhanden. Etwas Helles, nicht Greifbares kreiste dicht über dem starren Körper.
    Josh traute sich zunächst nicht, näher an den Gefangenen heranzugehen. Dann gab er sich einen Ruck, und betrat die Zelle.
    Etwas Kaltes streifte sein Gesicht, sodass er zurückzuckte. Er riss die Arme hoch, um es abzuwehren, aber da war nichts, was er abwehren konnte.
    Dafür ging er den nächsten Schritt und wurde kalkbleich.
    Josh hatte schon zahlreiche Tote in seinem Leben gesehen, um sich auszukennen. Hier genügte

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