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1579 - Der Kopf des Dämons

1579 - Der Kopf des Dämons

Titel: 1579 - Der Kopf des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mannes am Boden.
    Als ich neben ihm in die Knie ging, hörte ich die Pfeifen der Polizisten.
    Darum kümmerte ich mich nicht. Ich wollte wissen, ob der Mann mit den dunklen Haaren tot war oder nicht.
    Er lebte noch. Die Machete hatte ihm zwar eine senkrecht über die Brust verlaufende Wunde beigebracht, aber sie war nicht so tief, um tödlich zu sein.
    Ich erhob mich wieder.
    In diesem Augenblick fing die Frau an zu schreien. Sie hatte einen regelrechten Schreikrampf bekommen. Ich packte sie und schüttelte sie so heftig, dass sie verstummte.
    »Er lebt!«, schrie ich sie an.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Ja, er lebt! Es wird alles in Ordnung kommen.«
    Sie bewegte ihre Lippen, fiel auf die Knie, und ich fing sie ab, damit sie nicht zu hart aufkam.
    Um uns herum war das Chaos ausgebrochen. Es wimmelte von Polizisten. Ich hörte auch die ersten Sirenen und sah Suko, der mit einem der Kollegen sprach.
    Der Machetenträger lag am Boden. Ihm wurde bereits ein Notverband angelegt. Um seine Handgelenke glänzten stählerne Ringe.
    Auch um den anderen Verletzen wurde sich gekümmert. Die Besatzung eines Krankenwagens war schnell zur Stelle. Sie luden den Mann ein und scheuchten die blonde Frau weg, die unbedingt mitfahren wollte.
    »Was war eigentlich hier los?«, wurden wir gefragt.
    Eine konkrete Antwort war mir nicht möglich, und so sprach ich von einem Eifersuchtsdrama.
    »Darauf deutet einiges hin.«
    »Das war auch ein versuchter Mord.«
    »Ja.«
    Wir hielten uns noch etwas länger am Ort des Geschehens auf. Ein Sanitäter kümmerte sich um die blonde Frau, die völlig apathisch wirkte und auch nicht ansprechbar war. Nicht mal ihren Namen konnte sie uns nennen.
    Ich wandte mich an den Einsatzleiter und erklärte ihm, dass wir rein zufällig hier am Tatort gewesen waren. Es war mir egal, ob er mir das abnahm, aber ich hatte keine Lust, hier noch länger zu verweilen. Für spätere Aussagen standen wir natürlich zur Verfügung.
    Suko und ich machten uns auf den Weg zum Rover.
    »Wie denkst du jetzt über Pat Wells, John?«
    »Man muss sie wohl als Phänomen ansehen. Es ist auf der Insel etwas mit ihr geschehen, das wir unbedingt ergründen müssen. Auch wenn wir dafür an die Küste von Cornwall fahren müssen.«
    »Denkst du auch an den Kopf?«
    »Sicher.«
    »Wer oder was kann er sein?«
    Ich hob die Schultern. »Keine Ahnung. Aber ich gehe davon aus, dass wir noch einige Überraschungen erleben werden.«
    Suko sagte nichts. Er öffnete die Fahrertür und setzte sich hinter das Steuer, während ich mir darüber Gedanken machte, wie wir am schnellsten auf diese Insel kamen.
    Denn daran ging kein Weg vorbei…
    ***
    Patricia Wells kam die Wohnung so leer vor, als die beiden Männer gegangen waren. Nun musste sie wieder allein mit ihren Problemen fertig werden.
    Und sie hoffte, dass nichts Schlimmes passiert war. Schlimm wäre eine zweite Katastrophe gewesen, und das alles zu verkraften, würde ihr sehr schwerfallen.
    Dann fiel ihr ein, dass sie den Männern nichts von dem Besuch des Kopfes bei ihr in der Wohnung berichtet hatte. Sie hatte sich einfach nicht getraut, weil sie sich davor fürchtete, ausgelacht zu werden. Und sie wusste auch nicht, ob dieser Schädel tatsächlich hier bei ihr gewesen oder ob sie sich ihn nur eingebildet hatte. Eine klare Antwort gab es darauf einfach nicht.
    Sie ging auf den kleinen Balkon. Die Schwalbennester klebten auch an den Außenwänden der anderen Wohnungen. Sie lockerten die glatte Plattenfassade auf.
    Die Luft tat ihr gut, auch wenn sie nicht eben frisch war. Am Morgen hatte die Sonne noch hell geschienen, das war jetzt vorbei. Zwar brannte sie noch auf London nieder, doch vom Fluss her trieb Feuchtigkeit heran, die wie dünner Nebel aussah.
    Sie ging wieder in ihre Wohnung, schloss die Balkontür und ging keinen Schritt weiter, denn sie hatte etwas gehört.
    Eine fremde männliche Stimme, obwohl sie niemanden sah.
    »Du bist gut, meine kleine Freundin.«
    »Nein.« Das Wort rutschte ihr hervor. Ihr Gesicht nahm einen starren Ausdruck an. Es war niemand da, der zu ihr hätte sprechen können. Ein leeres Zimmer lag vor ihr.
    »Du wirst mich noch würdig vertreten können…«
    Wieder diese Stimme, die Pat nicht hören wollte. Sie riss die Arme hoch und presste die Hände auf die Ohren.
    Es war vergeblich. Sie hörte die Stimme des Mannes weiter, als er davon sprach, dass er noch viel mit ihr vorhatte.
    Pat wollte fragen, was es war, aber sie bekam den Mund nicht auf. Es war

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