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1579 - Der Kopf des Dämons

1579 - Der Kopf des Dämons

Titel: 1579 - Der Kopf des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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alles so anders geworden in ihrem Leben, und sie kam sich vor wie eine Gefangene.
    Natürlich konnte sie sich frei bewegen, aber sie war nicht wirklich frei. Ihr Geist wurde beeinflusst. Sie hatte das Gefühl, nicht mehr frei denken zu können, dass ihr Geist manipuliert worden war, und das empfand sie eben als unfrei.
    Jetzt wartete sie darauf, dass sich die Stimme wieder meldete.
    Sie war an einem Punkt angelangt, an dem sie ihre Angst überwunden hatte. Nur eine gewisse Spannung hielt sie noch umfasst. Sie wollte sich damit abfinden, dass es zwischen ihr und diesem Kopf in der Höhle tatsächlich eine Verbindung gab.
    Aber welche?
    Und wieso?
    Das war nicht der Kopf eines normalen Menschen gewesen, den sie da entdeckt hatte. Es war ein recht großer Schädel, in dessen Nähe Knochen und einige Totenschädel gelegen hatten. Er selbst war nicht skelettiert gewesen. Er war normal, und doch wollte sie nicht daran glauben. Nein, sie hatte keine Haut gesehen. Wenn es da etwas gegeben hatte, das man als Haut bezeichnen konnte, dann hatte sie sich inzwischen verändert. Vielleicht war sie sogar versteinert.
    Jetzt ärgerte sie sich darüber, dass sie nicht mit den wenigen Menschen auf der Insel über ihren Fund gesprochen hatte. Sie hätten ihr bestimmt mehr sagen können.
    Aber ob sie es denn auch getan hätten, war die große Frage.
    Sie konnte einfach nicht daran glauben, denn die Bewohner öffneten sich nicht so leicht einem Fremden und schon gar nicht einer Frau. Sie hatte die misstrauischen Blicke nicht vergessen, mit denen man sie betrachtet hatte. Als wäre sie eine Hexe.
    Und jetzt würde sie wieder zurückkehren. Zusammen mit zwei Polizisten von Scotland Yard. Es war ihr ernst. Wäre es anders gewesen, sie hätte gelacht. Wenn ihr das jemand am gestrigen Tag gesagt hätte, dann hätte sie nur den Kopf geschüttelt.
    Dass in ihrer Wohnung allmählich alles wieder normal geworden war, merkte sie an ihrem Kaffeedurst. Den wollte sie sofort stillen. Deshalb ging sie in die Küche und bereitete ihn vor.
    Patricia dachte an die beiden Yard-Leute. Sie musste zugeben, dass sie ihr sympathisch geworden waren, was bei ihrem Kennenlernen nicht sofort der Fall gewesen war.
    Und wie war es ihnen ergangen? Hatten sie etwas erreichen können?
    Oder waren sie voll ins Leere gelaufen, weil sich Patricia mit ihren Voraussagen geirrt hatte?
    Sie konnte sich keine Antwort auf die Frage geben.
    Sie war zwar durch ihre besonderen Kräfte in der Lage, in die Zukunft zu schauen, aber sie konnte nicht die Gegenwart kontrollieren, ebenso wenig wie die Vergangenheit. In diesem besonderen Fall hätte sie es sich gewünscht.
    An den Geräuschen der Kaffeemaschine hörte sie, dass die braune Brühe durchgelaufen war.
    Sie wunderte sich schon wieder. Da stand sie als eine völlig normale Frau in der Küche, kochte Kaffee und besaß ansonsten eine Gabe, die es nur in den Kinofilmen gab.
    Wie verrückt war die Welt?
    Den Kaffee trank sie langsam und in kleinen Schlucken. Dabei warf sie ständig einen Blick auf ihre Uhr. Wann endlich würden die beiden Yard-Beamten ihr eine Nachricht bringen, die sie erfreute? Dass alles klar war, dass es keine weitere Toten gegeben hatte.
    Und dann meldete sich das Telefon tatsächlich. Diesmal so überraschend für sie, dass Kaffee über den Rand schwappte und auf der Untertasse einen braunen See zurückließ.
    Sie stellte die Tasse zur Seite, hob den Hörer ab und meldete sich mit hastiger Stimme.
    »Ja…?«
    »Wir sind auf dem Weg zu Ihnen«, hörte sie John Sinclair antworten. Er klang nicht nach einem Misserfolg.
    »Und wie ist es gelaufen?«
    »Es gab keinen Toten.«
    Patricia schloss für einen Moment die Augen. »Dann habe ich mich wohl geirrt?«
    »Nein, das haben Sie nicht. Mein Kollege und ich konnten größeren Schaden verhindern. Zwei Verletzte hat der Einsatz gekostet. Sie liegen bereits im Krankenhaus.«
    Pat atmete auf. »Und worum ging es genau?«
    »Es war wohl ein Eifersuchtsdrama. Die Einzelheiten erzählen wir Ihnen, wenn wir bei Ihnen sind.«
    »Ja, das dachte ich mir. Darf ich dann noch fragen, wie es weitergeht?«
    Sie hörte Sinclairs leises Lachen.
    »Das dürfen Sie. Für uns steht ein Besuch auf der Insel Carrack an.«
    »Und für mich?«
    »Die Entscheidung überlasse ich Ihnen…«
    ***
    Manchmal kann ich wirklich vor meiner Firma den Hut ziehen, denn wenn es darauf ankommt, springt sie innerhalb kürzester Zeit über ihren eigenen Schatten. Allerdings war inzwischen der Rest des

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