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1579 - Der Kopf des Dämons

1579 - Der Kopf des Dämons

Titel: 1579 - Der Kopf des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Beispiel.«
    Ich hatte nichts dagegen. Zeit genug hatten wir.
    Die Kinder standen noch immer in der Nähe. Sie begrüßten Pat mit zahlreichen Fragen und wollten vor allen Dingen wissen, ob sie für immer auf den Insel bleiben wollte.
    »Nein, das ist auch nur ein Besuch.«
    »Schade.«
    Wir gingen weiter über einen grauen Weg, der durch das Grün einer Wiese führte. Es war hartes und zähes Gras, das sich im Erdreich festgekrallt hatte. Die Natur hier musste einfach stark sein, denn die Witterung war eine andere als die auf dem Festland. Hier wehte immer ein Wind, und das merkten wir jetzt auch. Er war zwar nicht stark, aber er passte zu dieser klaren Luft, die leicht nach Salz schmeckte. Das Meer war allgegenwärtig. Auch wenn wir es mal nicht sahen, zu hören war es immer. Ein ewiges Rauschen, das die Bewohner wahrscheinlich gar nicht mehr wahrnahmen, weil sie sich daran gewöhnt hatten.
    Auch jetzt hielten sich die Erwachsenen zurück. Als wir die mit grauen Steinen gepflasterte Mole erreichten und dort zwei kieloben liegende Boote sahen, die mit Fischernetzen bedeckt waren, drehte sich ein Mann um, der neben einem der Boote stand.
    »Kennen Sie ihn?«, fragte ich Pat.
    Sie nickte. »Ja, er heiß Irvin.«
    »Und weiter?«
    »Ein alter Fischer, der viele Jahre seines Lebens hier auf der Insel verbracht hat.«
    »Er kennt sich also aus.«
    »Das möchte ich annehmen.«
    Der Mann schien nicht begeistert zu sein, als wir auf ihn zusteuerten.
    Seine Haltung ließ darauf schließen. Er hätte wohl am liebsten kehrtgemacht und sich verdrückt. Ein weiterer Bewohner traute sich auch nicht in unsere Nähe.
    »Hi, Irvin, du kennst mich noch?« Pat lächelte ihn an.
    Der Mann nickte. »Was willst du hier?«
    In seiner Stimme war ein aggressiver Unterton. Er war offensichtlich nicht erfreut, Pat Wells zu sehen. Beide Arme winkelte er an und stemmte die Hände gegen die Hüften. Auf dem Kopf trug er eine flache dunkle Mütze. Eine Cordhose, ein gestreifter Pullover und Gummistiefei bildeten sein Outfit. Das Gesicht war rund und zum großen Teil von einem grauen Bart bedeckt.
    »Euch besuchen.«
    »Warum?«
    »Das weißt du doch.«
    »Geh lieber.«
    Pat ging nicht. Suko und ich blieben stehen, während sie näher an Irvin herantrat und ihr Kinn vorreckte.
    »Wir scheinen hier nicht willkommen zu sein«, flüsterte Suko mir zu.
    »Das kannst du laut sagen.«
    Pat sprach, nachdem sie den Kopf geschüttelt hatte. »Bitte, Irvin, was soll das? Du kommst mir vor wie jemand, der mich nicht leiden kann.«
    »Das hier ist nicht dein Platz.«
    »Sturer Bock«, murmelte ich.
    »Vielleicht hat er seine Gründe.«
    »Dann warten wir mal ab.«
    Patricia hatte sich die Antwort erst überlegen müssen.
    »Es hört sich an, als hätte ich euch etwas getan.«
    »Ja.«
    »Ah, und was?«
    »Du hast einiges durcheinander gebracht. Du bist wieder gegangen, und nichts ist mehr wie sonst.«
    Pat war überrascht. »Wie meinst du das denn?«
    »Das weißt du genau.«
    »Nein.«
    Der sichtbare Rest seiner Gesichtshaut nahm eine leichte Röte an.
    »Du hättest nicht in die Höhle gehen dürfen. Man soll gewisse Dinge in Ruhe lassen. Man darf sich nicht zu sehr mit den Toten einlassen. Besonders dann nicht, wenn es keine normalen Toten sind. Du hast etwa geweckt und das ist schlimm.« Er nickte ihr zu, drehte sich herum und ging mit schnellen Schritten davon.
    Wir schauten ihm überrascht nach.
    Pat schüttelte sogar den Kopf, dann kam sie zu uns. In ihrem Gesicht lag ein Ausdruck von Sorge, als sie sagte: »Hier scheint etwas geschehen zu sein, was ich nicht verstehe. Als ich die Insel verließ, war alles normal. Jetzt bin ich doch irritiert.«
    »Das ist schon seltsam«, meinte Suko.
    Ich sagte: »Es muss mit dem Kopf zusammenhängen. Oder habt ihr eine andere Erklärung?«
    Die hatten sie beide nicht, und so blieb uns nur die Möglichkeit, uns den Kopf aus der Nähe anzuschauen.
    »Wie weit müssen wir laufen?«, fragte ich.
    Pat winkte ab. »Hier ist nichts weit.«
    »Okay, dann lass uns gehen.«
    Pat wollte noch nicht und drehte sich um. Ihr Blick streifte die Ansammlung der kleinen Häuser. Manche von ihnen wurden von Steinwällen umschlossen als Schutz gegen den Wind.
    »Diese Ruhe ist schon komisch«, murmelte sie. »Eigentlich hätte ich damit gerechnet, dass die Bewohner sich zeigen würden. Sie kommen nicht…«
    »Denk an die Worte des Mannes, Pat«, sagte Suko.
    »Ja, ich bin hier nicht gelitten.« Sie hob die Schultern. »Hier ist etwas

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