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158 - Die Seele aus dem Zwischenreich

158 - Die Seele aus dem Zwischenreich

Titel: 158 - Die Seele aus dem Zwischenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Rasenziegel beiseite und begann zu graben. Bald war die Grube so tief, daß sie ihm bis an die Brust reichte, aber das war ihm noch nicht tief genug. Er buddelte noch mehr Erde heraus, und nachdem das Grab die gewünschte Tiefe hatte, begab er sich ins Haus, um die Tote zu holen. Er trug sie nicht, sondern zog sie hinter sich her. Die Decke öffnete sich, und Laurens bleiches Gesicht kam zum Vorschein. Wie eine Wachsfigur sah sie aus. Ein junges Mädchen, das sich viel vom Leben erhofft und wenig bekommen hatte. Ihr einziger Fehler war es gewesen, zu vertrauensselig zu sein. Sie mußte ihn mit dem Leben bezahlen.
    Dru erreichte mit der Toten das Grab. »Du bist die erste - aber bestimmt nicht die letzte. Hier passen noch viele Gräber rein.«
    Dru ließ die Leiche in die Grube plumpsen und griff nach der Schaufel. Kraftvoll stieß er diese in den Erdhaufen und warf eine Ladung nach der anderen auf die Tote.
    Ein Anfang war gemacht.
    Ein Ende würde es nicht geben, wenn es nach Sterling Dru ging. Jack the Ripper würde im Vergleich zu ihm bald ein Waisenknabe sein.
    Er trat das lockere Erdreich fest. Was zuviel war, warf er unter die Büsche. Dann setzte er die Rasenziegel ein und betrachtete zufrieden sein Werk. Der Urzustand des Gartens war wiederhergestellt.
    ***
    Warren Fix, Drus Nachbar, wachte auf, als das Fernsehgerät nur noch rauschte. Es war immer dasselbe. Regelmäßig schlief Fix vor dem TV-Gerät ein, und er wachte erst nach Sendeschluß auf. Obwohl er zumeist merkte, daß er die Augen nicht mehr offenhalten und dem Geschehen auf dem Bildschirm folgen konnte, gelang es ihm in den seltensten Fällen, aufzustehen, das Gerät abzuschalten und zu Bett zu gehen. Mit 65 konnte er sich einfach nicht mehr so konzentrieren wie früher.
    Ächzend griff Warren Fix nach der Fernbedienung und ließ das Rauschen verstummen. Er erhob sich schwerfällig, rieb seine dicke Wampe, gähnte herzhaft und begab sich zum Fenster.
    Der Himmel war sternenklar, und der Halbmond leuchtete hell.
    »Gewitter haben sie angekündigt, diese Blödmänner«, brummte Fix. »Dabei ist keine einzige Wolke am Himmel. Ich möchte wirklich mal wissen, warum sie uns statt dessen nicht einfach verraten, was für ein Wetter wir hatten.«
    Fix kratzte sich überall und gähnte wieder.
    Als er sich umdrehen wollte, nahm er im Nachbargarten eine Bewegung wahr. Er strengte seine alten Augen an und erkannte Sterling Dru. Nanu, dachte er verwundert. Was tut der denn mitten in der Nacht in seinem Garten?
    Er beobachtete, wie sich sein Nachbar in die Tiefe buddelte.
    Der Junge scheint den Verstand verloren zu haben, ging es Warren Fix durch den Kopf. Betätigt sich zu dieser nachtschlafenden Zeit als Schatzgräber.
    Dru verschwand kurz in seinem Haus, und als ihn Fix gleich darauf wiedersah, schleifte der Nachbar etwas hinter sich her.
    Etwas, das in eine Decke gehüllt war.
    Jetzt öffnete sich die Decke, und Warren Fix stieß einen überraschten Laut aus.
    »Das gibt’s doch nicht! Ich träume!« ächzte der alte Mann. »Ich kann es unmöglich wirklich sehen! Ein totes Mädchen! Sterling Dru ein Mörder, der Leichen in seinem Garten vergräbt? Mann, wenn ich das jemandem erzähle, verpaßt man mir eine Zwangsjacke und steckt mich in eine Irrenanstalt.«
    Er machte kehrt und verließ den Raum.
    Wenig später lag er im Bett. Was er beobachtet hatte, ließ ihn nicht zur Ruhe kommen, aber er blieb dabei, daß er sich das eingebildet haben mußte.
    Irgendwann schlief er dann aber doch ein.
    ***
    Das Haus der Hunnicutts war »sauber«, der Spuk war beseitigt. Zachary »Zacko« Cane und der Alchimist Dwight Yulin waren zu Staub zerfallen. Die Familie Hunnicutt hatte nichts mehr zu befürchten, wir brauchten nicht länger in ihrem Haus zu bleiben.
    Velda und Ginny Hunnicutt - Mutter und Tochter - waren nicht anwesend gewesen, als wir dem Buckligen und seinem Herrn den Garaus machten. Rip Hunnicutt erzählte ihnen, was sich während ihrer Abwesenheit ereignet hatte.
    Mir kamen die beiden irgendwie verändert vor. Sie freuten sich nicht so über unseren Sieg, wie ich es eigentlich erwartet hatte. Sie nahmen es einfach zur Kenntnis, als hätten sie damit gerechnet, daß Mr. Silver und ich so bald schon Erfolg haben würden.
    Jenny, die Katze, die wir uns geliehen hatten, damit sie die kleinen Feinde für uns jagte, ließ sich von Ginny nur widerstrebend hochnehmen, und bei der erstbesten Gelegenheit ergriff das Tier, das eigentlich sehr zutraulich war, die

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