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1580 - Das Zombie-Schiff

1580 - Das Zombie-Schiff

Titel: 1580 - Das Zombie-Schiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ist. Sie ist da, sie ist überall…«
    Den Beweis erhielten beide in den nächsten Sekunden.
    Ein kalter Hauch strich durch das Krankenzimmer, der ihre Gesichter streifte und Mutter und Sohn leicht frösteln ließ.
    »Was ist das, Robby?«
    »Sie sind da.«
    »Wer?«, flüsterte sie.
    »Die Geister der Vergangenheit. Menschen, die längst hätten vermodert sein müssen, es aber nicht sind. Sie leben nicht, aber sie existieren, und gegen sie kann sich niemand wehren.«
    Maggie stand auf. Die Worte ihres Sohnes hatten sie erschüttert. Sie bewegte ihren Kopf, um das zu entdecken, was ihr Robby gesagt hatte. Sie sah nichts, aber die Kälte blieb bestehen, und sie nahm sogar noch zu.
    »Ich werde Hilfe holen, Robby. Ein Arzt muss her oder eine Krankenschwester. Das können wir nicht hinnehmen. Irgendwas ist mit der Heizung oder so.«
    »Das hat damit nichts zu tun«, erklärte der Junge. »Es ist die andere Seite.«
    »Hör doch auf damit und…« Maggie Clair versagte die Stimme, denn jetzt sah sie, was ihr Sohn meinte.
    Es hatte sich aus dem Nichts eine dünne Nebelwand gebildet, als hätte man ein Bild aufgehängt, in dessen oberer Hälfte ein alter Totenschädel schwebte.
    Und das war noch nicht alles. Unter dem Schädel wogte das Meer, auf dem zwei Segelschiffe zu sehen waren. Ein Schiff brannte, das andere nicht.
    Innerhalb eines Sekundenbruchteils war das Krankenzimmer verschwunden.
    Beide, Mutter und Sohn, befanden sich an einem anderen Ort. Sie waren gefangen in der Vergangenheit…
    ***
    Das Bild war unglaublich und trotzdem so präsent. Es hatte Bill und mir die Sprache verschlagen.
    Doch Bruce Clair lebte noch. Er zappelte und gab zugleich würgende Laute von sich.
    Es waren auch die beiden piratenhaften Zombies vorhanden, und sie waren keine Einbildung, denn ihr stinkender Geruch stieg uns in die Nase.
    »Kümmere dich um Clair!«, rief ich Bill zu.
    Danach ging ich auf den ersten der beiden Bewacher los.
    Ich hielt noch den Degen in der Hand, und die Gestalt hätte mich sehen müssen, als ich auf sie zu rannte. Aber sie tat nichts. Sie bewegte sich um keinen Deut zur Seite, und so jagte ich ihr die Klinge in die Kehle.
    Kein Blut, kein Schrei, es war weder etwas zu hören noch zu sehen. Das heißt, zu sehen schon, denn die Gestalt brach vor meinen Füßen zusammen und ich brauchte mich nicht mehr um sie zu kümmern.
    Den zweiten Bewacher griff ich nicht von vorn an. Bevor er sich bewegen konnte, stach die Klinge bereits in seinen Rücken.
    Auch er kippte einfach um und blieb liegen. Und dann trat das ein, was ich bereits bei der ersten Gestalt aus den Augenwinkeln gesehen hatte.
    Der Zombie löste sich auf.
    Diesmal war ich stehen geblieben. Ich verspürte noch den Kältestoß, dann war alle Gefahr vorbei.
    Dafür hörte ich Bills heisere Stimme.
    »John, du musst mir helfen…«
    Ich drehte mich um.
    Bill hatte es noch nicht geschafft, den Mann aus seiner Lage zu befreien.
    Die Schlinge umschlang weiterhin seinen Hals, und als ich in Clairs Gesicht schaute, da wusste ich, dass uns nicht mehr viel Zeit blieb.
    Ich schnappte mir einen Stuhl, stellte ihn neben den Gehängten und kam endlich an die Schlinge heran.
    Es war nicht einfach, sie Bruce Clair abzunehmen.
    Bill stützte mich noch ab, als der röchelnde Mann nach unten sank, mit den Füßen den Boden berührte, sich aber trotzdem nicht halten konnte und zusammenbrach.
    Wir hielten ihn zu zweit fest und schauten dabei in ein Gesicht, das vom Entsetzen gezeichnet worden war.
    Wir schleppten ihn zu einem Sessel, wo er bewegungslos liegen blieb.
    Er musste sich erst einmal erholen. Er schnappte heftig nach Luft, aber was wir hörten, weil kein normales Atmen. Er keuchte, krächzte, dazwischen auch ein Würgen, und das alles begleitet von einem Kopf schütteln. An der Außenhaut seines Halses sah ich deutlich die Abdrücke des Stricks als rötliche Striemen.
    Bill Conolly war kurz verschwunden. Als er zurückkehrte, hielt er ein Glas Wasser in der Hand. Es sah allerdings nicht so aus, als wäre der Mann überhaupt in der Lage, etwas zu trinken. Bill versuchte es trotzdem. Es klappte leidlich, aber es floss auch einiges an Wasser am Kinn hinab.
    Zudem setzte bei Bruce Clair jetzt der Schock ein. Er fing an zu zittern und trampelte mit den Hacken auf dem Boden.
    »Bitte, Sie müssen ruhig sein«, sagte Bill, »es ist ja alles vorbei. Sie haben es überstanden.«
    Der Mann sah nicht so aus, als hätte er die Worte gehört. Noch immer keuchte und hustete er,

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