1580 - Rätselhaftes Kima
Tag alles ereignen würde, war nicht abzusehen. Dem Terraner war klar, daß die öffentlichen Medien, die längst unter der Kontrolle der Friedensstifter standen, dabei eine wichtige Rolle spielen würden. Für die Überwachung der Sendungen brauchte er Samna auch.
Er wußte die ODIN bei Norman Glass in den besten Händen, als er das Beiboot zur Planetenoberfläche hinabsteuerte. Neben ihm saß die schwergewichtige Springerin im Sessel des Kopiloten und sortierte ihre Ausrüstungsgegenstände. Sie war jetzt ganz konzentriert, denn es galt, einige Geräte unauffällig an ihrem Körper zu verstecken und auch einige im Beiboot.
Die Empfangsgeräte für die öffentlichen Sendungen trug sie dagegen völlig offen mit.
Eigentlich war Samna Pilkok ein lauter, lebensfroher und humorvoller Typ, dessen rosiger Teint dunkler Wurde, wenn sie sich in Diskussionen verstrickte, die von der Hyperfunkkodierung bis zu den Black Holes reichen konnten. „Ich bin mit allen Vorbereitungen fertig", teilte sie Perry Rhodan wenig später mit. „Alle Geräte sind getestet und betriebsbereit. Hast du schon einen Plan, wie du auf Lingora vorgehen willst?"
„Ich möchte mir erst einmal ein persönliches Bild vom Geschehen machen. Dann wird im Lauf des Tages der große Auftritt der Friedensstifter erfolgen, und den möchte ich natürlich so hautnah erleben wie möglich.
Offizielle Kontakte habe ich erst für später vorgesehen, denn sie hängen davon ab, was hier geschieht."
Ein Landeplatz wurde ihm am Rand des Raumhafens von Sharinam zugewiesen. Rhodan lenkte das Beiboot bewußt so, daß sie große Teile der eigentlichen Landesektoren einsehen konnten. Er wollte in Erfahrung bringen, wer hier alles gelandet war.
Samna Pilkok wußte, was sie zu tun hatte. Ihre optischen Sensoren arbeiteten auf vollen Touren.
Sie registrierten die gelandeten Raumschiffe. Was der Syntron des Beiboots nicht selbst auswerten konnte, wurde über kodierte Funkstrecken an die ODIN übertragen.
Sie nahm auch alle öffentlichen Sendungen auf und wertete sie mit zwei am Körper befindlichen Kleinsyntroniken aus. „Sie nennen es hier die Stunde der Verkündung", berichtete sie. „Und die Uhrzeit dafür ist heute nachmittag 15.00 Uhr Standard- und Sharinam-Zeit. Dann startet die große Schau."
„Das Menetekel." Perry Rhodan sagte das ganz leise, und er dachte dabei an seinen Freund Atlan.
Noch bevor Rhodan landete, erschienen vierzehn Namen auf einem Bildschirm. An der Spitze der Auflistung stand: VAROAR, 200-Meter-Delphinschiff des Friedensstifters Aramus Shaenor.
Dann folgten die beiden 150-Meter-Schiffe von Cebu Jandavari und Balasar Imkord, die LOMORAN und die KAUPAN. Der Rest betraf die 100-Meter-Delphine der übrigen Friedensstifter, die einen Zellaktivator trugen. „Sie sind also alle hier versammelt", folgerte die Springerin. „Für Atlan wäre das ein gefundenes Fressen, sie mit einem Schlag auszuschalten."
„Hör bloß damit auf!" Rhodan winkte ab. „Ausschalten, vernichten. Das wäre das galaktische Großfeuer, das wir am wenigsten brauchen können."
Auf dem Bildschirm erschienen weitere Daten, die Samna Pilkok in einen tragbaren Speicher übernahm. Sie wollte für ihren Chef alle Informationen parat haben, wenn sie in Sharinam unterwegs waren.
Rhodan landete an der Stelle, die ihm zugewiesen wurde. Samna warf sich ihr Ausrüstungspaket über die Schulter.
Nach Verlassen des Raumhafens mieteten sie einen Zwei-Personen-Gleiter an. Es handelte sich um eine Luxusausführung, die nicht nur das sharinaminterne Informationssystem anbot, sondern auch alle öffentlichen Tri-Video-Kanäle von Lingora.
Der Gleiter schoß hinaus in die Stadt. In Sharinam gab es kein Leitsystem für Fahrzeuge. Hier herrschte noch der alte linguidische Grundsatz der friedlichen Anarchie, etwas, das jahrzehntelang funktioniert hatte. Etwas, dessen Ende aber abzusehen war.
Sharinam bot ein Bild des Friedens und der Ausgeglichenheit. Reguläre Arbeiten fanden an diesem Tag nicht statt. Die Bürger versammelten sich in kleinen Gruppen vor Tri-Video-Wänden oder an anderen öffentlichen Plätzen.
Samna Pilkok lenkte Rhodans Aufmerksamkeit auf Kundgebungen der Friedensstifter, die im Vorfeld der Stunde der Verkündigung abgehalten wurden. Die Medien übertrugen teilweise Bilder davon, aber es war auch möglich, solche Veranstaltungen selbst zu besuchen.
Rhodan studierte zuerst die Bilder der Medien. Dann flog er eine Versammlung an, zu der die Friedensstifterin Narada
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