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1581 - Ekel

1581 - Ekel

Titel: 1581 - Ekel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Lippen. »Ist das denn ein Fall, der uns etwas angeht?«
    »Immer. Du darfst nicht vergessen, dass ich so etwas wie ein Tatzeuge gewesen bin.«
    »Dann lass uns mal aussteigen.« Der Flur in dieser Etage sah ebenso aus wie der in der zehnten, wo wir wohnten. An den Türen gab es Namensschilder, und so mussten wir nicht lange suchen, bis wir den Namen Susan Serrano sahen.
    Es gab einen Klingelknopf, auf den ich meinen Daumen drückte. Damit wuchs in uns die Spannung…
    ***
    Sie war zuerst gelaufen, hatte einen Bogen geschlagen, und dann war sie langsamer gegangen, denn sie wollte nicht auffallen. Das Hochhaus, in dem sie wohnte, kam ihr wie eine Schutzburg zu. Dort befand sich ihre Höhle, da würde sie so leicht niemand finden, und nur darauf kam es Susan Serrano an. Sie hatte nicht vergessen, was geschehen war, denn sie wusste, dass dieser Ben nie mehr aufstehen würde.
    In ihrem Mund war noch immer nicht alles normal. Sie hatte das Gefühl, als wäre er erfüllt von einer Speichelflut, die dicker war als normal. Am liebsten hätte sie alles ausgespuckt, was sie bleiben ließ, denn sie hatte das Haus fast erreicht.
    Es hielt sich niemand in der Halle auf, abgesehen von Bruno, dem Hausmeister, der an diesem Abend in der Portierloge saß. Diesmal hielt sie nicht bei ihm an, um mit ihm ein paar Worte zu wechseln. Sie eilte zum Lift, und der brachte sie in die zweite Etage, in der ihre Wohnung lag.
    Nicht groß. Zwei Zimmer, eine Küche und ein Bad. Aber das reichte ihr.
    Sie wollte ihr Geld für Reisen ausgeben. Wie für die letzte, die absolute, die sie zusammen mit anderen Frauen nach Frankreich geführt hatte.
    Als sie im Flur stand, sah sie durch die offene Tür des Wohnzimmers den schwachen Schein der kleinen Lampe, die mit einer Zeitschaltuhr verbunden war und sich bei Beginn der Dunkelheit automatisch einschaltete.
    Der erste Weg führte sie ins Bad. Noch immer schien ihr Mund gefüllt zu sein.
    Sie beugte sich über das Waschbecken und spie tatsächlich Schleim aus. Danach ging es ihr etwas besser, und ihre Gedanken kehrten zu dem Mann namens Ben zurück.
    Sie kannte nur seinen Vornamen, nicht mehr, aber jetzt war er tot, und sie bedauerte es nicht einmal.
    Ben war ihr erstes Opfer gewesen. An ihm hatte sie zeigen können, welche Macht sie besaß. Noch jetzt schüttelte sie sich, als sie an seine gierigen Hände dachte. Sie fühlte sich beschmutzt.
    Dagegen konnte man etwas tun.
    Vor sich sah sie die Spiegelfläche. In aller Deutlichkeit malte sich darauf ihr Gesicht ab. Der Mund mit dem herzförmigen Schwung der Lippen, der ihr immer so gut gefallen hatte. Sie öffnete den Mund und wartete auf ein bestimmtes Ereignis.
    Nein, diesmal nicht.
    Keine Schlange schoss aus der Öffnung hervor. Es war nichts zu sehen, obwohl sie den Mund weit geöffnet hatte. Keine Bewegung im Rachen.
    Und wenn sich etwas bewegte, dann war es die Zunge.
    Sie atmete aus und setzte sich für einen Moment auf den Hocker mit den Metallbeinen. Noch einmal dachte sie über den Vorgang auf dem Parkplatz nach.
    Niemand hatte sie gesehen. Im Wagen war alles sehr schnell gegangen.
    Sie hatte dann fliehen können.
    Jetzt befand sie sich in Sicherheit, und sie war gespannt darauf, ob sich ihr Leben änderte. Zur Sicherheit hatte sie Urlaub genommen. Drei Tage plus ein Wochenende konnte sie noch zu Hause bleiben. Danach musste sie wieder ins Hotel, in dem sie als Hausdame arbeitete.
    Sie erhob sich wieder und streifte ihre Kleidung ab. Susan wollte die Erinnerung an die Tat wegduschen, und sie war sicher, dass sie sich danach wohler fühlen würde.
    Nackt stand sie vor der Dusche und glaubte, die Hände des Mannes auf ihrer Haut noch fühlen zu können. Sie waren so schweißfeucht gewesen.
    Das heiße Wasser sorgte dafür, dass diese böse Erinnerung weggespült wurde. Die Haare wusch sie nicht, sie wollte nur ihren Körper reinigen.
    Nach dem Duschen und Abtrocknen hüllte sie sich in einen roten Bademantel ein. Ins Bett gehen wollte sie noch nicht. Sie hätte kein Auge zu bekommen, und so ging sie in den Wohnraum, der nur spärlich möbliert war, nachdem sie sich etwas zu trinken aus dem Kühlschrank in der Küche geholt hatte.
    Weißwein aus Frankreich. Die Flasche war zur Hälfte geleert, den Rest würde sie noch in der nächsten Stunde trinken, um sich abzureagieren.
    Neben einem Aschenbecher lagen die Zigaretten auf dem Tisch und auch die kleine Schachtel mit den Streichhölzern.
    In aller Ruhe zündete sie sich einen Glimmstängel an

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