Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1581 - Ekel

1581 - Ekel

Titel: 1581 - Ekel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
in ihren Wagen auf, um mit sich allein zu sein. Es wäre nicht verwunderlich gewesen, wenn ich welche aufgeschreckt hätte.
    Das war an diesem späten Abend nicht der Fall. Alle Fahrzeuge waren leer und es schlich auch niemand herum, der auf der Suche nach einem Auto war, das er stehlen konnte.
    Ich bewegte mich allein zwischen den abgestellten Fahrzeugen, was mir sehr entgegenkam. So konnte ich in aller Ruhe durch die Scheiben leuchten.
    Ich wollte nur ein bestimmtes Gebiet absuchen und hatte bereits in ein Dutzend Wagen hineingeleuchtet, als ich vor mir das bucklige Heck eines Chryslers sah.
    Ich schob mich an der Fahrerseite entlang und leuchtete zuerst in den Fond, bevor das Licht weiter nach vorn wanderte und sein Ziel noch nicht richtig erreicht hatte, als ich abrupt stehen blieb.
    Jemand saß hinter dem Steuer!
    Ich trat noch einen Schritt näher, um ihn besser erkennen zu können.
    Der Mann sah aus, als wäre er eingeschlafen. Ich hoffte es für ihn und probierte die Fahrertür, die nicht verschlossen war. Ich zog sie auf.
    Der Mann saß auf seinem Sitz. Nur war seine Haltung ziemlich unnatürlich. Sein Oberkörper war nach vorn gesunken. Mit der Stirn berührte er das Lenkrad.
    Als ich diese Haltung sah, da war mir klar, dass der Mann nicht schlief.
    Ich wollte Gewissheit haben, fasste den Mann an und zog ihn zurück.
    Da geschah es.
    Er fiel gegen den Sitz, und mir gelang ein Blick in sein Gesicht.
    Ein offener Mund, Augen, in denen jeder Ausdruck gestorben war.
    Das konnte nur eines bedeuten.
    Der Mann war tot. Und wahrscheinlich hatte ich den letzten Schrei seines Lebens gehört…
    ***
    Ich stand auch nach einer halbe Stunde immer noch draußen, aber diesmal war ich nicht allein. Abgesehen davon, dass ich die Kollegen der Spurensicherung hatte kommen lassen, hielt sich auch Suko bei mir auf, den ich alarmiert hatte.
    Die Mordkommission war durch einen Bekannten vertreten. Inspektor Murphy, den ich erst seine Arbeit machen ließ. Wir würden später miteinander reden.
    Suko wollte wissen, ob ich wusste, wie der Mann ums Leben gekommen war.
    »Keine Ahnung. Aber eine Schusswunde habe ich nicht entdeckt. Und auch keinen Einstich durch ein Messer.«
    »Könnte es ein normaler Tod gewesen sein?«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Wegen des Schreis. Dann habe ich das Zuschlagen einer Autotür und flüchtende Schritte gehört. Das sind Dinge, die nicht zusammenpassen und darauf hindeuten, dass hier ein Verbrechen geschehen ist. So müssen wir das leider sehen. Ich bin mir sicher, dass wir bald eine Aufklärung erhalten.«
    »Ja, möglich.«
    Die Kollegen hatten ihre Scheinwerfer aufgebaut und die Umgebung erhellt. Sie war zudem abgesperrt worden. Die Trassierbänder flatterten im leichten Nachtwind, und wieder einmal konnte ich mich nur wundern, woher die Gaffer so plötzlich erschienen waren. Noch vor einer knappen Stunde hatte ich die Gegend menschenleer erlebt. Das war jetzt nicht mehr der Fall. Sie standen hinter der Absperrung und diskutierten.
    Suko warf mir einen Seitenblick zu, den ich nicht so einfach hinnahm und fragte: »Was ist los?«
    »Ich habe so ein dummes Gefühl.«
    »Und warum?«
    »Weil ich bei unserem Glück daran denke, dass es ein Fall sein könnte, der uns angeht.«
    »Hör auf damit. Nicht jeder Todesfall fällt in unseren Bereich. Und wenn es ein normaler Mord war, dann auch nicht. Wir müssen einfach abwarten, was die Spurensicherung herausfindet. Ich denke auch, dass der Chrysler heute noch abgeschleppt wird. DNA-Spuren zu finden, dafür ist das hier nicht der richtige Ort, meine ich.«
    »Das kann schon sein.«
    Wir warteten weiter, nur nicht mehr lange, denn der Kollege Murphy kam zu uns. Von seinem Gesicht war nicht abzulesen, welche Nachrichten er für uns hatte. Aus fast treuen Augen schaute er uns an.
    »Kann man schon etwas sagen?«, fragte ich.
    Er nickte, machte es spannend. »Soviel wir herausgefunden haben, ist das kein Kall für Sie.«
    »Na, das freut uns aber. Wie ist der Mann denn ums Leben gekommen?«
    Das sagte er uns noch nicht. Er nannte den Namen Ben Miller und fragte, ob uns der Mann bekannt war.
    »Nein.« Ich schüttelte zudem noch den Kopf. »Sagen Sie uns endlich, wie er umgekommen ist.«
    Was wir dann hörten, war für uns eine Überraschung.
    »Durch einen Schlangenbiss.«
    Ich zuckte zusammen. »Wie bitte?«
    »Ja, durch einen Schlangenbiss.«
    »Das kann nicht wahr sein«, flüsterte Suko. »Haben Sie die Schlange denn gefunden?«
    »Nein,

Weitere Kostenlose Bücher