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1582 - Herr der Unterwelt

1582 - Herr der Unterwelt

Titel: 1582 - Herr der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es.
    Leer!
    Da hielt sich niemand auf, aber es war bewohnt, denn wir sahen eine Reisetasche auf dem Boden stehen.
    »Hier hat sie gewohnt.« Im ersten Moment fiel mir ein Stein vom Herzen, doch einen Sieg hatten wir nicht errungen, denn Grace Taylor war verschwunden »Entführt?«, fragte Bill.
    »Sieht so aus.«
    »Oder sie hat flüchten können.«
    »Das wäre zu schön, um wahr zu sein.«
    Wir suchten das Zimmer ab und schauten auch unter das Bett. Selbst den Schrank öffneten wir, aber von Grace Taylor fanden wir keine Spur.
    »Der Hundesohn weiß genau, was er will«, flüsterte Bill. »Erhält alle Trümpfe in der Hand.«
    »Leider.«
    Es hatte keinen Sinn mehr, wenn wir uns noch länger hier aufhielten. Wir konnten nichts mehr tun. Die andere Seite war schneller gewesen als wir und hatte sich erneut ein Opfer geholt.
    Im Flur fragte Bill: »Wie ist das nur möglich gewesen?«
    »Er hat eine Zeugin umgebracht.«
    »Schon, John. Aber damit ist er noch nicht am Ziel gewesen. Er muss Grace weggeschafft haben. Der Weg zu seinem Stollen ist wahrscheinlich nicht eben ein Katzensprung. Wie schafft er sie dorthin? Hat er sie sich über die Schulter gelegt? Dann muss er damit rechnen, dass er auffällt.«
    Es war alles richtig, was Bill da gesagt hatte, aber weiter brachte es uns nicht. Wir kannten sein Versteck nicht und sahen auch keine Chance, es noch rechtzeitig zu finden, um Grace Taylor aus seinen Klauen zu befreien. »Hast du eine Idee, John?«
    »Nein. Nur eine winzige Hoffnung. Wir müssen jemanden finden, der die unterirdische Welt hier gut kennt. Sonst sieht es trübe aus.«
    Recht deprimiert machten wir uns auf den Rückweg. Einen Keller schien das Haus nicht zu haben. Zumindest entdeckten wir keine Tür.
    Ich überlegte, ob ich die nächste Mordkommission und die Spurensicherung anrufen sollte. Das wäre normal gewesen, aber es hätte uns auch in unseren Aktionen eingeschränkt. Wir hätten hier am Tatort bleiben müssen, und das wollten wir auf keinen Fall.
    Einer sollte schon Bescheid wissen: Konstabler Jack Clinton. Wir würden zu ihm fahren und mit ihm zusammen versuchen, mehr über das Versteck in der Erde herauszufinden. Vielleicht ergab sich eine winzige Spur.
    Bevor wir die Haustür öffnen konnten, bewegte sie sich nach innen.
    Beide huschten wir zurück und zogen unsere Waffen.
    Der Ankömmling ließ sich Zeit mit dem Öffnen der Tür. Er schien ebenso überrascht wie wir, dass sie nicht verschlossen war.
    Wenig später betrat er das Haus.
    Wir ließen die Waffen sinken, denn es war Jack Clinton, der uns völlig perplex anschaute…
    ***
    »Was machen Sie denn hier?«, flüsterte er, nachdem er sich wieder gefangen hatte.
    »Das könnten wir Sie ebenfalls fragen«, sagte ich.
    »Nun ja, ich wollte nach Grace Taylor schauen. Aber wenn ich mir Sie so anschaue, werde ich den Eindruck nicht los, dass etwas passiert ist, was nicht eben…«, er hob die Schultern. »Nun ja …«
    »Es gibt eine Tote«, sagte Bill.
    Der Konstabler war echt überrascht, denn so gut konnte niemand schauspielern. Er schwankte leicht und war froh, sich an der Wand abstützen zu können. Seine Augen schlossen sich, und wahrscheinlich nahm er an, dass es sich bei der Toten nur um Grace Taylor handeln konnte.
    »Es ist nicht Grace«, klärte ich ihn auf.
    Er riss die Augen auf. »Nicht?« Ich nickte. »Es gibt hier noch eine Frau im Haus. Sie ist älter und…«
    »Linda Hamilton.«
    »Ja.«
    »Und wo ist sie?«
    »In der Küche. Sie liegt dort tot auf dem Tisch. In ihre Stirn ist ein W eingeritzt worden. Willow war hier, und er hat ihr auch die Kehle durchgeschnitten.«
    »Dieses dreckige Mörderschwein! Ich will sie sehen.«
    »Ja, kommen sie.«
    Der Konstabler kannte sich aus. Er durchquerte den Frühstücksraum, und wenig später gelangten wir in die Küche.
    Jack Clinton stützte sich an Bill ab.
    Nur so konnte er den grauenvollen Anblick ertragen.
    »Sie hat doch keinem Menschen etwas getan!«, flüsterte er. »Zu ihren Gästen war sie immer höflich. Warum wurde sie getötet, frage ich Sie? Warum?«
    »Wir wissen es nicht«, sagte Bill. »Es besteht der Verdacht, dass Willow keine Zeugen haben wollte.«
    »Zeugen? Wofür?«
    »Wir haben Grace nirgendwo im Haus gefunden. Es sei denn, es gibt hier einen Keller mit einem verborgenen Zugang.«
    »Nein, der existiert nicht.«
    »Dann wird er sich Grace geholt haben und ist mit ihr auf dem Weg zu seiner Unterwelt.«
    Der Konstabler sah uns mit einem Blick an, als hätten wir

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