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1586 - Leichenräuber

1586 - Leichenräuber

Titel: 1586 - Leichenräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich denn deiner Meinung nach machen?«, fragte Shao. »In Panik verfallen?«
    »Du hast Nerven!«
    »Die braucht man auch.«
    »Okay, dann warten wir.«
    Shini setzte sich neben die Chinesin. Auf ihrem Gesicht lag eine leichte Gänsehaut. Ihre Finger hatte sie wie zum Gebet ineinander verschränkt.
    Schweigend schaute sie zu, wie Shao ihre Waffe überprüfte und zufrieden nickte.
    »Jetzt können sie kommen, wie?«, murmelte Shini.
    »Warten wir es ab!«, sagte Shao.
    Shini hob die Schultern. Sie sagte nichts mehr, aber sie saß auch nicht so still wie Shao. Hin und wieder schlug sie ein Bein über das andere, und es war auch zu hören, wenn sie tief einatmete.
    Shao blieb gelassen. Nur die Konzentration war jetzt wichtig.
    Ihre Gedanken drehten sich um Suko. Sie hatte noch nichts von ihm gesehen, aber er würde irgendwann hier auftauchen, das stand auch fest.
    Shao glaubte auch nicht daran, dass die drei Unholde nur in der Dunkelheit erscheinen würden. Ihnen gehörte dieses Areal. Hier fühlten sie sich offenbar wohl. Hier hatten sie ihre Zeichen gesetzt, und sie würden ihr Gebiet ganz sicher nicht kampflos räumen.
    Es war zudem möglich, dass sie Shao und Shini längst gesehen hatten und sich bereits anschickten, mit ihnen kurzen Prozess zu machen. Davon ging die Chinesin aus.
    Sie wollte ihren Platz auf der Bank nicht verlassen, denn dieser Standort war für sie ideal. Sie konnte die ganze Umgebung im Auge behalten, hielt sich selbst aber in einer recht guten Deckung auf.
    Auch Shini dachte unentwegt über die drei unheimlichen Gestalten nach. »Vielleicht halten sie sich an der Fallgrube auf.«
    »Kann sein. Da möchte ich trotzdem nicht hin.«
    »War auch nur eine Vermutung.« Shini hob den Kopf und blickte starr nach vorn. »Sollte ich das hier überleben, dann werde ich nicht länger in London bleiben.«
    »Ach ja? Und wo willst du dann hin?«
    »Das weiß ich noch nicht.«
    »Und man wird dich hier nicht vermissen?«
    »Wer denn, wo meine Freunde nicht mehr leben?«
    »Deine Eltern, zum Beispiel.«
    Shini winkte ab. »Die kannst du vergessen. Das heißt, ich habe sie vergessen. Mit ihnen konnte ich mich einfach nicht verstehen. Ich bin ausgezogen.«
    »Und du willst auch nicht mehr zurück?«
    »Nein!«, erklärte sie kategorisch. »Die Welt ist so groß, da werde ich schon einen Platz finden.«
    »Okay, das ist deine Sache.«
    Shini nickte. »Zunächst mal müssen wir überleben. Und davon bin ich noch nicht überzeugt.«
    Shao sah ein, dass es keinen Sinn hatte, sie vom Gegenteil überzeugen zu wollen. Zudem glaubte sie, dass sich etwas verändert hatte. Sie blickte sich um, sah aber nichts Verdächtiges. Aber sie war schon sehr sensibilisiert, was die Gerüche anging.
    Da schob sich etwas heran…
    Auch Shini hatte es mitbekommen.
    Sie fing an zu schnüffeln und zog ihre Schultern hoch.
    »Ich glaube, es ist so weit«, murmelte Shao.
    »Und jetzt? Was sollen wir tun?«, flüsterte Shini.
    »Wir bleiben einfach sitzen. Noch ist der Gestank nicht besonders stark. Und zu Gesicht bekommen haben wir sie auch noch nicht.«
    »Dann kann ich wohl anfangen zu beten, oder?«
    »Könnte nicht schaden«, sagte Shao, und das hatte sie nicht nur so dahin gesagt…
    ***
    »Und das ist dein Ernst, Suko?«
    »Ja, Bill. Ich möchte mir deine Goldene Pistole ausleihen. Es geht gegen eine gefährliche Art von Ghouls und deine Goldene Pistole könnte die einzige Waffe sein, mit der ich gegen sie bestehen kann.«
    Der Reporter Bill Conolly sah Suko skeptisch an. Beide kannten sich gut, beide waren Freunde, und beide wussten, was sie voneinander zu halten hatten. Zwischen ihnen gab es ein starkes Band des Vertrauens.
    »Darf ich mehr erfahren?«
    Suko nickte. Er gab Bill einen knappen Bericht und vergaß auch nicht, den Planeten der Magier zu erwähnen, von dem die Pistole letztendlich stammte.
    Bills Lippen zeigten ein schmales Lächeln.
    »Wenn das so ist, kann ich sie dir überlassen.« Dann schoss ihm eine andere Idee durch den Kopf.
    »Ich könnte aber auch mit dir gehen und…«
    »Nein, Bill. So sehr mich dein Vorschlag ehrt, aber das ist meine Sache.«
    »Und soll sie auch bleiben«, sagte Sheila, die mitgehört hatte und Angst um ihren Mann hatte.
    Bill nickte. »Komm mit, Suko.«
    Der Inspektor war froh, dass Bill zugestimmt hatte. Aus einem Tresor holte Bill eine Waffe, die nicht so gefährlich aussah wie sie war. Sie glich mehr einer übergroßen Spielzeugpistole aus Kunststoff. Vom Material her war sie

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