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1586 - Leichenräuber

1586 - Leichenräuber

Titel: 1586 - Leichenräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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jemanden übersehen.«
    Shao hatte während der Antwort die Umgebung nicht aus den Augen gelassen. Ihr Interesse galt jetzt nicht nur den schrecklichen Gestalten, sondern auch Suko. Sie setzte große Hoffnung in ihn, die bisher noch nicht erfüllt worden war. Sie hörte auch nicht das Geräusch von Schritten in ihrer Nähe. Die Stille blieb wie eine lastende Decke.
    Shao schaute schließlich in die Richtung, in der die Fallgrube lag, die Suko zum Verhängnis geworden war.
    Dort war dieses dämonische Trio in der vergangenen Nacht erschienen, und es konnte durchaus sein, dass es jetzt wieder diesen Weg nahm.
    Die Sicht dorthin war relativ frei. Zumindest bis hin zu einer Buschgruppe, aber durch die leeren Räume zwischen den Baumstämmen konnte sie schon hindurchschauen.
    Und da sah sie auch die Bewegung. Auch sie war nur ein Mensch und zuckte zusammen, was Shini nicht entging.
    »Sind sie da?«
    »Ich denke schon.«
    »Und wo?«
    Shao deutete in eine bestimmte Richtung, und Shini schaute hin. »Nein…«
    Beide Frauen hatten das Gleiche gesehen. Vor dem grünen Hintergrund hoben sich die drei Gestalten vom Planeten der Magier ab…
    ***
    In der vergangenen Nacht hatten sie sie zwar auch gesehen, aber nicht so deutlich wie jetzt.
    Das Trio zeigte sich. Es schob sich aus dem dunklen Hintergrund hervor wie durch einen Vorhang und sorgte dafür, dass die Frauen den Atem anhielten.
    Sie sahen aus wie Menschen, weil sie die entsprechenden Körperformen hatten. Und trotzdem konnte man sie nicht als normale Menschen ansehen. Und das lag nicht nur an der langen Kuttenkleidung, die aus blauem Stoff bestand, sondern an den schrecklich aussehenden Köpfen, die man eher als Schädel bezeichnen musste.
    Bereits aus der Entfernung war zu erkennen, dass diese Köpfe eine fast quadratische Form hatten, wobei eine Haut so dünn wie Papier über die Knochen gespannt war. Sie nahm den Gesichtern jeden Ausdruck, machten sie starr und unbeweglich, sodass dieses Trio entfernt an Roboter erinnerte.
    Aus den Ärmeln schauten die langen Hände hervor.
    Zwei gingen vor, einer in der Mitte dahinter, sodass sie praktisch ein Dreieck bildeten.
    Und sie kamen näher…
    Bei jedem Schritt, den sie zurücklegten und mit dem sie die Entfernung verringerten, wuchs die Furcht bei Shini.
    »Was sollen wir denn tun?«, flüsterte sie.
    Shao hob die Beretta.
    »Ich werde einen Versuch starten.«
    »Und wenn der nicht klappt?«
    »Bitte, darauf kann ich dir keine Antwort geben, Shini. Tut mir wirklich leid.«
    »Können wir nicht fliehen?«
    »Später schon. Zumindest werden wir es versuchen.«
    Shini stöhnte auf. »Ich weiß nicht, was richtig ist. Am liebsten würde ich weglaufen.«
    »Dann tu es.«
    »Und dich im Stich lassen?«
    Shao beruhigte sie. »So darfst du das nicht sehen. Du lässt mich nicht im Stich. Ich bin hier sowieso auf mich allein gestellt, denn ich habe die Waffe und nicht du.«
    Shini putzte sich die Nase. Sie steckte in einer Zwickmühle. Sie schaute auf die drei Wesen, dann auf Shao, aber sie hatte sich noch nicht zu einer Entscheidung durchgerungen.
    Inzwischen schmolz die Distanz immer mehr zusammen. Es wurde Zeit für Shini, sich zu entscheiden, was sie dann auch tat.
    »Ich ziehe mich mal zurück.«
    »Tu das!«
    »Und du bist nicht sauer?«
    »Nein.«
    »Ich bleibe auch in deiner Nähe.«
    Shao gab keine Antwort. Sie wollte nicht mehr reden, sie musste sich konzentrieren. Dabei überlegte sie, welche der drei Gestalten sie sich zuerst vornehmen sollte.
    Mittlerweile hatte sich Shini zurückgezogen. Sie wollte sich nicht zwischen den Büschen verstecken, sie brauchte einen Platz, von dem aus sie die Vorgänge gut im Blick hatte. Und so lief sie nur bis zur nächsten Ecke, lugte aber um sie herum und sah in die Richtung, aus der sich die drei Wesen Shao näherten.
    Auch Shao erwartete sie.
    Das Trio kommunizierte nicht miteinander. Da war kein einziger Laut zu hören, nur das Schlurfen ihrer Sohlen über den rauen Boden.
    Shao löste sich von der Wand. Sie brauchte mehr Bewegungsfreiheit, um ihr Schussfeld zu verbessern.
    Sie spürte das stärkere Klopfen ihres Herzens, denn sie wusste nicht, wie sie reagieren sollte, wenn die geweihten Silberkugeln den Wesen nichts anhaben konnten. Dann blieb auch ihr nur die Flucht und die Hoffnung, schneller zu sein als ihre Gegner.
    Fast bereute sie schon, nicht zu Hause geblieben zu sein. Dabei ging es ihr weniger um sie selbst als um Shini.
    Die Formation der drei Unholde hatte sich nicht

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