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1586 - Leichenräuber

1586 - Leichenräuber

Titel: 1586 - Leichenräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hören.
    Suko blieb am Eingang stehen. Er sah nichts Außergewöhnliches, und zu hören war auch nichts vom Friedhof her. Suko achtete auch auf den Geruch.
    Die Ghouls konnten nicht anders. Sie mussten den Gestank einfach abgeben, aber in diesem Gebiet war die Luft einfach nur klar. An einen Ghoul war nicht zu denken.
    Trotzdem blieb Suko misstrauisch. Er wollte sich auf keinen Fall überraschen lassen.
    Er drückte das kleine Tor nach innen. Der nächste lange Schritt brachte ihn auf den Friedhof. Dann blieb er stehen.
    Die Krone der Ninja hielt er mit beiden Händen fest. Wenig später hob er seine Arme an.
    Er setzte die Krone auf.
    Alles war für ihn okay.
    Für einen heimlichen Beobachter wäre es nicht so gewesen. Denn von Suko war nichts mehr zu sehen…
    ***
    Beide Frauen hatten ihre Köpfe gedreht, um sich anzuschauen. In ihren Blicken lag die Unsicherheit, der sie beide nicht Herr werden konnten.
    Shao verhielt sich trotzdem anders als ihre Begleiterin. Als sich Shini erheben wollte, legte sie ihr eine Hand auf den Unterarm.
    »Bitte, bleib sitzen.«
    »Aber ich…«
    »Keine Sorge. Sie sind zwar da, aber sie halten sich noch nicht in der Nähe auf.«
    »Du meinst, weil der Gestank nicht so schlimm ist?«
    »Ja.«
    Es fiel Shini schwer, sich zu fügen. Letztendlich blieb ihr nichts anderes übrig. Sie durfte Shao nicht verärgern. Sie mussten zusammenhalten, wenn sie überhaupt eine Chance gegen diese drei furchtbaren Wesen haben wollten.
    Sie hatten nicht herausgefunden, aus welcher Richtung ihnen der Gestank entgegenwehte. Aber er war da, und sie hatten das Gefühl, dass er über ihren Köpfen schwebte.
    »Sind wir hier sicher, Shao?«
    »Es ist nur eine Möglichkeit. In die Leichenhalle können wir nicht hinein.«
    »Ja, leider.«
    »Da wären auch unsere Fluchtchancen begrenzt gewesen.« Ihr Gespräch versickerte. Es war klar, dass sich auch Shao unwohl fühlte. So etwas wie hier erlebte sie nicht jeden Tag. Und zu wissen, wer sie unter Kontrolle hielt, konnte ihre Laune auch nicht eben steigern.
    So weit es die Umgebung ermöglichte, ließ sie ihre Blicke schweifen.
    Entdecken konnte sie nichts, aber es war kein Grund, um optimistischer zu werden.
    »Sollen wir nicht doch aufstehen?«, flüsterte Shini.
    »Okay, meinetwegen.«
    »Dann fühle ich mich auch wohler.«
    Shao ließ das so stehen. Sie ging davon aus, dass sich ihre Fluchtchance vergrößerte, wenn sie mehr Bewegungsfreiheit hatten. Der Druck in ihrem Innern nahm nicht ab.
    Neben ihr drückte sich Shini von der Sitzbank hoch. Sie konnte ihr Zittern einfach nicht unterdrücken, und die Gänsehaut auf ihrem Gesicht blieb.
    »Wohin denn?«
    Shao deutete auf die Leichenhalle. »Aber die ist geschlossen.«
    »Ich will auch nicht hinein, sondern einen Platz einnehmen, der mir eine gewisse Rückendeckung bietet.«
    »Das ist gut gedacht. Bitte, nimm meine Hand.«
    Shao tat dies gern. Als sie Shinis Hand berührte, da spürte sie deren Kühle und auch den feuchten Schweißfilm.
    Shao hielt die Beretta fest, als sie ging. Ihre Knie zitterten nicht.
    Bei Shini war das anders. Da übertrug sich das Zittern auf den gesamten Körper, was auch die Chinesin mitbekam. So fragte sie sich, ob es wirklich gut gewesen war, Shini mit auf den Friedhof zu nehmen. Sie hatte es nicht anders gewollt und sich, wie es jetzt aussah, einfach überschätzt.
    Vorsichtig setzten sie ihre Schritte.
    Die Mauer der Leichenhalle rückte näher. Sie sahen wieder den grünlichen Film, der sich auf die Steine gelegt hatte.
    Shao steuerte die Seite an, denn von dort aus hatten sie einen besseren Überblick, den sie auf der Bank nicht gehabt hatten.
    Es war nicht windstill. Sie spürten beide, dass ihre Haut von einem Lufthauch gestreift wurde, der zugleich einen Geruch mitbrachte, der sich in ihren Nasen festsetzte.
    Er war stärker geworden, und sie hatten den Eindruck, dass sich seine Quelle nicht mehr weit entfernt befand.
    Vor der Mauer stoppten sie.
    Shao erkannte, dass ihre Begleiterin vor Angst erstarrt war. Sie stand auf der Stelle und war zu nichts mehr fähig. In ihren Augen war der Glanz verschwunden, aber sie sagte nichts und riss sich auch weiterhin zusammen.
    »Was ist mit deinem Partner?« Der Gedanke war Shini plötzlich gekommen.
    »Keine Ahnung.«
    »Glaubst du denn, dass er kommt?« Shao lächelte knapp.
    »Es kann sein, dass er bereits hier ist. Wir haben ihn nur noch nicht entdeckt. Schau dich um. Der Friedhof hier ist dicht bewachsen. Da kann man schon mal

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