Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1586 - Wen die Rache trifft

Titel: 1586 - Wen die Rache trifft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Machtwort sprechen und damit den Konflikt beenden konnte. Es gab allerdings einen anderen Weg, den sie jedoch weniger gern beschreiten wollte. Wenn Menno von Volleren sich als zu starkes Hindernis für den Frieden erweisen sollte, blieb die Möglichkeit, ihn zu entmachten und durch eine einsichtigere Persönlichkeit zu ersetzen.
    Sie hütete sich, Liergyn gegenüber eine solche Möglichkeit auch nur anzudeuten, da sie damit ihre Situation weiter erschwert hätte. „Menno von Volleren wird mich empfangen", sagte sie voraus, „sobald ich mit Toran von Tryolla gesprochen habe."
    „Das ist nicht auszuschließen", gab Liergyn zu. Er hob sein Glas und blickte sie lächelnd an. „Ich möchte betonen, daß du mir willkommen bist. Ich bin mir mit dem Patriarchen nicht einig, muß jedoch seine Linie vertreten. Ich wünsche dir daher viel Erfolg bei deiner Mission. Es liegt in unser aller Interesse."
    „Danke."
    „Selbstverständlich kannst du dich bei uns überall frei bewegen", fuhr der Arkonide fort. „Wir legen dir keinerlei Hindernisse in den Weg. Du darfst unseren Patriarchen nicht mißverstehen. Er hat alles versucht, um die uralte Fehde zwischen unseren Sippan zu beenden. Er hat sich schließlich selbst verleugnet und hat mit seinen Prinzipien gebrochen, als er von sich aus Kontakt mit Toran von Tryolla aufgenommen und seine Enkelin Lesa als Symbol der Versöhnung angeboten hat." .„Ich verstehe das", lächelte die Friedensstifterin und gab Liergyn dabei zu verstehen, daß ihm für seine offenen Worte ihr ganze Sympathie galt. „Die alten Männer haben alles versucht, was in ihrer Macht stand. Sie sind gescheitert, was eigentlich nicht anders zu erwarten war, und sie sind nun verbittert, weil sie keinen Erfolg hatten, sondern sogar unermeßlichen Schaden angerichtet haben."
    Abermals hob sie ihr Glas und prostete ihm zu. „Es wird einige Tage dauern, aber dann wird sich alles zum Guten gewendet haben, und wenn ich abreise, werden wir Freunde sein!"
    „Ich wünsche es dir und uns allen", antwortete Liergyn. „Wer auch immer dich eingeladen hat, nach Voltry zu Kommen, er hat ein gutes Werk getan."
    „Irre!" schwärmte Layka, als sie wieder mit Lalektat und Laworn in ihrem Kinderzimmer war. Sie strahlte vor Freude. „Ich habe noch nie eine Friedensstifterin gesehen, aber ich fand sie toll."
    Laworn und ihr Bruder waren der gleichen Meinung wie sie. „Ich hätte nie gedacht, daß sie bei uns stehenbleibt und mit uns redet", sagte Laworn. Die Augen tränten ihm vor freudiger Erregung. „Ich möchte unbedingt noch einmal mit ihr reden, um ihr zu erzählen, wie das mit der Rotgasbombe war."
    „Das erfährt sie sowieso", bemerkte Lalektat, der bemüht war, Überlegenheit zu zeigen. „Ich bin sicher, daß mein Vater ihr einen Bericht gibt."
    Sie ließen nebenbei ein kleines Holo laufen, so, wie sie es immer taten. Meistens achteten sie jedoch nicht auf die Filme, die das Programm brachte, sondern ließen sich nur mit der damit verbundenen Musik berieseln. Jetzt aber warfen sie hin und wieder einen Blick auf die Holografien. Auf diese Weise erfuhren sie, daß sich die Gewalttätigkeiten im Shrenno-System immer mehr ausweiteten. Die Sabotageakte häuften sich. Auch von zahlreichen Toten war die Rede, diesen Teil der Nachrichten allerdings glaubten sie nicht. Sie waren davon überzeugt, daß es sich bei den „Toten" jeweils nur um Roboter handelte, die als Arkoniden maskiert waren. Erklären konnten sie sich jedoch nicht, warum es so sein sollte. „Bestimmt tut er das", stimmte Laworn zu, „aber es kann ja nicht schaden, wenn wir trotzdem mit ihr reden."
    Nun war es Lalektat, der wie gewöhnlich die Initiative übernahm und darauf drängte, keine Zeit zu verlieren. „Wir sollten es jetzt gleich tun", erklärte er. „Später haben wir vielleicht keine Gelegenheit mehr dazu."
    Sie verließen das Kinderzimmer und bummelten durch die zahlreichen Gänge und Räume der Wohnkuppel. Abgesehen davon, daß in den Nachrichten immer wieder Schreckensmeldungen übermittelt wurden, bemerkten sie nichts von den Auseinandersetzungen mit der Tryolla-Sippe. In der Wohnkuppel gab es keine Veränderungen. Es wurden nicht einmal besondere Vorsichtsmaßnahmen für eventuelle Angriffe getroffen.
    Die drei Kinder lungerten dann in der Nähe der Wohnräume herum, die der Friedensstifterin zugewiesen worden waren. Sie beobachteten, daß Liergyn und andere Männer und Frauen zu ihr gingen und ihr Informationsmaterial brachten, und sie

Weitere Kostenlose Bücher