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1586 - Wen die Rache trifft

Titel: 1586 - Wen die Rache trifft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hörten schließlich, wie sich nach einem solchen Besuch zwei Frauen darüber unterhielten, daß Dorina Vaccer zu einem Treffen eingeladen worden war. „Wie war das?" fragte Lalektat. „Habt ihr das verstanden?"
    „Ich glaube - ja", erwiderte Layka, die das beste Gehör von ihnen allen hatte. „Dorina soll in ein Gen-Labor kommen, das einige Kilometer von hier entfernt auf dem Weg zur Fettbackensippe liegt. Dort soll sie jemanden treffen. Wen - das habe ich nicht verstanden."
    Die beiden Jungen nickten ihr anerkennend zu. Sie hatten noch nicht einmal die Hälfte mitbekommen, was sie aufgeschnappt hatte. „Typisch Weib", kommentierte Lalektat. „Wenn zwei Frau miteinander tuscheln, wachsen der dritten lange Ohren!"
    Er streckte beide Arme in die Höhe, um anzudeuten, wie lang die Ohren waren, die Layka gewachsen waren. Dafür steckte er einen freundschaftlichen Boxhieb von seiner Schwester ein. „Weißt du, welches Labor gemeint sein kann?" fragte Laworn. „Es gibt nur eins, das in Frage kommt", antwortete sie. „Ich weiß, wo es ist."
    Lalektat pfiff leise durch die Zähne. „Alle Achtung", lobte er. „Ihr beiden macht Fortschritte. Ihr habt also schon beschlossen, daß wir hingehen, um dort mit Dorina Vaccer zu sprechen. Das ist ganz in meinem Sinn!"
    Er wollte sich schon dem nächsten Antigravschacht zuwenden, doch seine Schwester hielt ihn zurück. „Sollten wir Vater nicht vorher fragen?"
    „Sabbeldabbel!" erwiderte er und hielt jeden weiteren Kommentar für überflüssig. Layka sah ein, daß er recht hatte.
    Wenn sie mit ihrem Vater sprachen, durften sie die Kuppel ganz sicher nicht verlassen.
    Besser war es, sich heimlich zu verdrücken. „Dann aber los!" drängte sie. „Wir werden sowieso länger brauchen als sie."
    Damit hatte sie das Kernproblem angesprochen. Es galt einige Kilometer zurückzulegen. Dafür konnten sie nicht einfach einen Tunnelgleiter nehmen, da die Syntroniken der Maschinen ihnen nicht gehorchen würden. Sie wußten sich allerdings zu helfen.
    In einem der Schächte ließen sie sich nach unten gleiten. Als sie tief unter der Kuppel eine der Industrieanlagen erreicht hatten, ließen sie sich Zeit, um nicht aufzufallen. Sie schlenderten gemächlich durch einige Gänge, blieben einige Male sogar stehen und taten so, als interessierten sie sich für die Produktionsprozesse, und zogen sich dann, als sie sich unbeobachtet glaubten, in einen der Gänge zurück, die in Richtung Tryolla-Bereich führten. Sie mußten etwa fünfhundert Meter laufen. Dann erreichten sie ein Gebiet, in dem schon seit Jahren nicht mehr gearbeitet wurde. Aus einem versteckt liegenden Raum holten sie eine Antigravplatte hervor, die weitgehend verrottet war und die sich erst nach einem guten Dutzend Startver/ suchen vom Boden löste und etwa einen Meter hochstieg, um dann schwebend zu verharren. „Na also", sagte Lalektat zufrieden. „Sie funktioniert noch."
    „Los, steigt auf!" drängte Layka. „Dorina Vaccer ist bestimmt schon am Treffpunkt. Wenn wir uns nicht beeilen, verpassen wir sie."
    Dorina Vaccer führte Gespräche mit einigen Männern und Frauen der Volleron-Sippe, um sich über die Hinergründe der Ereignisse auf Voltry zu iformieren. Bei fast allen stieß sie auf .ine tiefverwurzelte Abneigung gegen iie Tryolla-Sippe, und nahezu alle begrüßten, daß die Streitereien zum offenen Kampf geworden waren. Man hoffte, die Tryolla-Sippe sogar von Voltry vertreiben zu können.
    Danach nahm die Friedensstifterin über Telekom Verbindung mit der Tryolla-Sippe auf. Sie sprach mit Vestphan, einem Mann, der zum Beraterkreis des Patriarchen Toran gehörte. Er begegnete ihr ebenso freundlich wie Liergyn, zeigte sich über ihre Anwesenheit jedoch ebenfalls verwundert. „Wir haben dich nicht eingeladen", erklärte er. „Wir sind der Meinung, daß wir unsere derzeitigen Schwierigkeiten auch ohne deine Hilfe schnell überwinden werden."
    „Das kann ich mir sehr gut vorstellen", entgegnete sie diplomatisch. „Vielleicht gelingt es uns gemeinsam jedoch, eine besonders elegante Lösung zu finden, die den Frieden nicht nur für eine vorübergehende Zeit sichert. Dazu würde ich gern mit Toran sprechen."
    „Selbstverständlich", antwortete Vestphan. Er war ein großer, kräftiger Mann mit einem kantigen Schädel und wuchtig hervorspringendem Unterkiefer. „Du mußt nur ein wenig Geduld haben. Für die nächsten vier Wochen habe ich keinen Termin mehr frei, aber dann geht es ohne weiteres."
    Das war eine klare

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