Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
159 - Der Dämon und die Besessene

159 - Der Dämon und die Besessene

Titel: 159 - Der Dämon und die Besessene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
wir sicher, jene, die hierher gehören. Wir haben unser Geheimnis, über das wir zu niemandem sprechen. Das ist so etwas wie unsere Lebensversicherung.«
    »Was ist mit mir?« fragte Shelley erregt. »Ich gehöre nicht hierher, entstamme nicht diesem seltsamen Dorf.«
    »Sie sind eine Ausnahme.«
    »Ach, hat man mich deshalb noch nicht umgebracht?« fragte Shelley spitz.
    »Sie sind etwas Besonderes«, behauptete Troy Skerrit.
    »Dennoch schneidet mich jeder und will mit mir nichts zu tun haben«, bemerkte das Mädchen anklagend. Plötzlich ging ein Ruck durch ihren Körper. »Wer behauptet, daß ich etwas Besonderes bin, Mr. Skerrit?«
    »Jedermann in Netwick weiß es.«
    »Von wem?«
    Skerrit antwortete nicht.
    Shelley kniff die Augen zusammen. »Das Geheimnis, das Sie vorhin erwähnten, hat es einen Namen?«
    »Allerdings.«
    »Heißt es vielleicht Palbuk?«
    Troy Skerrit verschränkte die Arme nicht länger vor der Brust. Er ließ sie hinunterhängen, und Shelley sah, daß seine Hände blutig waren.
    Sie hatte den Mörder von Dennis Hawthorne und David Seed vor sich!
    ***
    Wir fanden Shelley Robinsons Haus auch ohne Hilfe, und es dauerte nicht einmal länger, denn ich schlug aufs Geratewohl eine Richtung ein, die zufällig stimmte. »Was sagst du zu mir?« fragte ich grinsend meinen Freund.
    Der Ex-Dämon wiegte den Kopf. »Du mußt in jungen Jahren bei den Pfadfindern gewesen sein, Tony.«
    Als wir auf das Haus zugingen, schaute ich daran vorbei und entdeckte einen Stall mit weit offenem Tor. Auf unser Klopfen reagierte Shelley Robinson nicht, doch das konnte uns nicht entmutigen. Im Gegenteil, es stachelte unseren Wunsch, Shelley zu sehen, erst recht an. Sie hatte mich angerufen und von einer ungewissen Angst gesprochen. Sie hatte befürchtet, daß etwas Schreckliches passieren würde, vielleicht auch mit ihr. Ich war schon zu lange in diesem Geschäft, um so etwas auf die leichte Schulter zu nehmen, und Mr. Silver tat das sowieso nicht, denn niemand wußte besser als er, wozu schwärze Feinde fähig waren - kam er doch selbst aus deren Reihen.
    Der Hüne mit den Silberhaaren öffnete die Tür und rief ins Haus: »Miß Robinson, sind Sie da?«
    Ich weiß nicht, warum, aber ich war nicht überrascht, daß mein Freund keine Antwort bekam. Mr. Silvers Augen verengten sich. »Irgend etwas scheint hier faul zu sein«, raunte er mir zu.
    »Klar. Sie rief mich nicht zum Spaß an. Ich seh’ mich mal im Stall um. Das Tor steht mir ein bißchen zu weit offen.«
    »Solltest du eine Entdeckung machen, laß mich nicht dumm sterben.«
    »Bestimmt nicht. Wie alt können Silberdämonen eigentlich werden?«
    »Das ist noch nicht raus. Es ist noch keiner von uns eines natürlichen Todes gestorben.«
    Während Mr. Silver das Haus betrat, lief ich daran vorbei. Ein eigenartiges Gefühl ergriff von mir Besitz. Eigentlich befand es sich schon in mir, seit wir die Ortsgrenze überfahren hatten. Jetzt wurde es lediglich stärker. Aus irgendeinem Grund fühlte ich mich nicht wohl in meiner Haut. Dieses Dorf war nicht mein Fall. Warum mußte sich Shelley ausgerechnet hierher zurückziehen? Es gab so viele andere, schönere Dörfer. Mit einer angenehmen, freundlichen Atmosphäre, die man sofort spürte. Hier war alles negativ. Der Mond kam mir trüb vor, die Dunkelheit kalt und abweisend, und die Menschen waren -das hatte ich bereits erlebt - unfreundlich und absolut nicht hilfsbereit. Normalerweise kann man von einer Person nicht auf alle schließen, aber in Netwick erschien mir das angebracht zu sein.
    Ich erreichte das Tor und kniff die Augen zusammen, um die Finsternis, die im Stall herrschte, durchdringen zu können.
    Noch nahm ich nichts wahr.
    Ich trug eine Kugelschreiberlampe bei mir. Viel Licht gab sie nicht, als ich sie anknipste, aber ein wenig hellte sie die Dunkelheit doch auf.
    Ich rief Shelley, während ich den Stall betrat. Da sie nicht antwortete, hätte ich eigentlich gleich wieder kehrt machen können, doch mein Instinkt sagte mir, ich solle weitergehen.
    Angst würgte mich.
    Angst davor, Shelley Robinson zu finden.
    Doch ich fand nicht sie, sondern die Leichen von zwei jungen Männern. Radfahrer. Sie waren mit einer Sense ermordet worden! Ich konnte nicht verhindern, daß ich sofort an Shelley dachte. Hatte sie die beiden auf dem Gewissen?
    ***
    »Ich habe getan, was ich konnte«, sagte Albert Rekker niedergeschlagen, »aber es hat nichts genützt, Eddie. Unser Freund wird sterben.«
    Lako rauchte nervös. Sie

Weitere Kostenlose Bücher