Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1590 - Prophet der Hölle

1590 - Prophet der Hölle

Titel: 1590 - Prophet der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
jemand eine Treppe herabkam.
    Sein Herz klopfte schneller. Vergessen waren der Hunger und der Durst.
    Er konzentrierte sich nur darauf, was ihm zu Ohren kam, und die Laute steigerten sich, sodass er davon ausgehen musste, dass ihn die andere Seite bald erreicht hatte.
    Um ihn herum war es absolut finster. Und trotzdem hatte er sehen können, wo er sich befand. Das Feuerzeug war ihm nicht abgenommen worden. Im zuckenden Schein der Flamme hatte er festgestellt, dass der Raum wirklich ein altes Verlies war ohne irgendeinen Gegenstand. Wenn er sich hinlegte, musste er mit dem Boden vorlieb nehmen.
    Und er hatte auch die Tür gesehen, durch die das Verlies zu betreten war. Eine Gittertür wie in einem Gefängnis.
    So stabil, dass er sie nicht aufbrechen konnte.
    An der Wand stützte er sich ab, um denjenigen, der kam, stehend zu erwarten.
    Dick wollte nicht zeigen, wie erschöpft er sich wirklich fühlte.
    Er ging davon aus, dass es nur dieser Damian sein konnte, dessen Schritte er hörte.
    Er kam näher. Zudem begleitete ihn noch ein anderes Geräusch. Ein schnelleres Klatschen auf dem Boden, das durchaus von Tierpfoten stammen konnte. Sofort dachte er wieder an die Wölfe, und er spürte, wie es kalt seinen Rücken hinab rann.
    Die Tiere hatten ihm nichts getan. Dennoch fürchtete er sich vor ihnen.
    Wenn er an ihre hellen, gelblichen Eisaugen dachte, wurde ihm ganz anders.
    Sie waren da. Er sah sie nicht. Er hörte sie nur.
    In der Nähe der Tür vernahm er die Laute, die ihn an ein Hecheln erinnerten, und kurze Zeit später prallte etwas von außen her gegen die Gitterstäbe.
    Automatisch wich er zurück. In seiner Vorstellung drückten die Tiere die Tür auf, um freie Bahn zu haben. Dann konnten sie ihm an die Kehle springen, ohne dass er etwas dagegen unternehmen konnte. Er würde an seinem eigenen Blut ersticken. Diese Vorstellung ließ ihn zittern und trieb ihm den Schweiß auf die Stirn.
    Plötzlich geschah etwas, was ihn überraschte.
    An ein Licht hatte er hier unten gar nicht mehr gedacht, aber es war vorhanden.
    Beinahe hätte er vor Freude aufgeschrien.
    Obwohl das Licht keine große Helligkeit verbreitete, musste er doch blinzeln.
    Er sah die Person nicht, die es eingeschaltet hatte. Dafür aber die beiden Wölfe, die vor dem Gitter standen und sich auf die Hinterläufe gestellt hatten, um sich mit den Vorderpfoten an den Gitterstäben abzustützen.
    Sie starrten ihn aus ihren gefühllosen Augen an. Für ihn waren sie zwei Leibwächter, die alles für ihren Boss taten.
    Und der tauchte auch auf.
    Es war für Dick Rubin keine Überraschung, als er vor der Gittertür stehen blieb. Der Glatzkopf mit dem bösen Gesicht und den grausamen Augen.
    Von einem wie ihm konnte man keine Gnade erwarten.
    Damian starrte seinen Gefangenen an. Er sagte nichts.
    Rubin hatte den Eindruck, regelrecht seziert zu werden. Er presste seinen Körper mit dem Rücken gegen die Wand. So hatte er einen besseren Stand und lief nicht Gefahr, zusammenzusacken.
    Es starrte in die Augen des Propheten der Hölle und es schien ihm, als wollten sie den Grund seiner Seele erkunden.
    »Na, wie fühlst du dich?«
    Dick wollte etwas sagen. Es ging nicht. Seine Stimme versagte. Er konnte wohl noch Luft holen, aber das war auch schon alles.
    »Ich sehe, du bist bereit.«
    Nein, bin ich nicht!
    Der Gedanke schoss in Rubin hoch. Er ahnte, was Damian damit gemeint hatte. Er war bereit, sein Leben zu beenden, wie es ihm vorausgesagt worden war. Er wollte nicht sterben und stellte nun fest, dass es ihm schwarz vor den Augen wurde. Nur mit großer Mühe konnte er sich halten.
    Es dauerte eine Weile, bis er sich wieder gefangen hatte und die Welt ihr normales Aussehen zurück gewann.
    Selbst die beiden Wölfe waren noch da und ließen ihn nicht aus dem Blick Dafür hörte er ein ihm bekanntes Geräusch. Im Schloss bewegte sich ein Schlüssel.
    Dick hielt den Atem an. Er wusste nicht, was passieren würde, und stellte sich auf das Schlimmste ein. Dass die Tiere ihn ansprangen und ihm die Kehle zerbissen.
    Sie huschten auch in das Verlies, und Dick riss die Arme hoch, um seine Kehle zu schützen.
    Doch die Wölfe sprangen ihn nicht an. Sie verschwanden zwar nicht, blieben aber in seiner Nähe, und er merkte, dass ihm die Knie weich wurden und er sich kaum mehr auf den Beinen halten konnte.
    Damian war sein Zustand aufgefallen. Das Lachen des Mannes war nicht zu überhören, und Dick fühlte sich in den folgenden Sekunden einfach nur verhöhnt.
    »Hast du

Weitere Kostenlose Bücher