Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1590 - Prophet der Hölle

1590 - Prophet der Hölle

Titel: 1590 - Prophet der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wusste Johnny jetzt, drehte den Zündschlüssel und fuhr an.
    Es war nur eine kurze Distanz, die ihn von den beiden Tieren trennte. Er hätte nur kurz Gas zu geben brauchen, um beide zu überfahren.
    Das tat er nicht. Er fuhr langsam weiter, sah die Wölfe im hellen Licht der Scheinwerfer und wartete darauf, dass sie ihm aus dem Weg gingen, was sie aber nicht taten.
    Johnny konnte sich nicht vorstellen, dass sie überfahren werden wollten.
    Daran dachten sie auch nicht, denn aus dem Stand heraus sprangen sie nach vorn.
    Sie flogen plötzlich durch die Luft. Für einen Moment nahmen sie Johnny die Sicht, dann krachten sie auf die kurze Kühlerhaube. Der Wagen senkte sich, das Metall bekam eine Delle, aber Johnny fuhr weiter und gab sogar noch mehr Gas.
    Die Wölfe rutschten nach beiden Seiten zu Boden und blieben dort für einen Moment liegen, bevor sie sich um die eigene Achse drehten und wieder auf die Beine sprangen.
    Geschehen war mit ihnen nichts, und sie rannten auch nicht weg. Sie blieben neben Johnnys Wagen und begleiteten seinen weiteren Weg bis zum Haus hin. Manchmal wuchteten sie sich gegen das Fahrzeug oder sprangen an den Türen hoch. Sie wollten Jonny unbedingt stoppen.
    Er dachte nicht daran, schon jetzt anzuhalten. Recht schnell fuhr er den geschwungenen Weg zum Haus hoch. Vor der Tür standen sein Vater und John Sinclair. Beide hielten Waffen in den Händen.
    Die Wölfe dachten gar nicht daran, sich zurückzuziehen. Sie blieben auch in der Nähe, als der Mini abgebremst wurde.
    Johnny traute sich nicht, den Wagen zu verlassen, sah aber, dass sein Vater und sein Patenonkel John sich um die Tiere kümmerten, die plötzlich zwei Gegner hatten, mit denen nicht zu spaßen war. Im Auto sitzend schaute Johnny Conolly zu, was weiterhin geschah…
    ***
    Auch Bill hatte seine Pistole geholt, bevor wir wieder zur Tür liefen und sie öffneten.
    Sheilas Mini stand nicht mehr am Eingangstür. Johnny fuhr gerade den gewundenen Weg durch den Vorgarten auf das Haus zu.
    Die Wölfe dachten gar nicht daran, sich zurückzuziehen, sie blieben stets dicht am Mini und warteten anscheinend darauf, dass Johnny stoppte und ausstieg.
    Den Gefallen tat er ihnen nicht. Zwar stoppte er, aber er stieg nicht aus.
    Alles Weitere überließ er uns.
    Es stand ja fest, dass Johnny eine besondere Beziehung zu diesen Tieren hatte oder mal gehabt hatte. Nadine Berger, die Menschwölfin, hatte für eine gewisse Zeit bei den Conollys in deren Haus gelebt. Aber die Zeiten waren längst vorbei, und diese grauen Tiere hier konnten nicht mit der Wölfin Nadine verglichen werden.
    Johnny blieb weiter im Wagen sitzen. Er wedelte mit den Händen, um uns ein Zeichen zu geben, dass er sich nicht um die Tiere kümmern wollte.
    Das taten Bill und ich.
    Wir hatten längst den Platz vor der Tür verlassen, und das merkten auch die beiden Wölfe.
    Plötzlich war der Mensch im Wagen für sie nicht mehr interessant. Als hätten sie einen geheimen Befehl erhalten, drehten sie sich in unsere Richtung, blieben nicht hocken, sondern rannten auf uns zu.
    Bill und ich wichen auseinander. Wir wollten die Tiere vom Wagen weglocken und dabei voneinander trennen.
    Das gelang uns auch.
    Ich hatte mich in Richtung der großen Garage gewandt. Der Boden davor war mit Steinplatten bedeckt und recht glatt, was das Tier auch zu spüren bekam.
    Ich hörte es vor Wut heulen, dann sprang mich der Wolf an, um mir an die Kehle zu gehen.
    Ich feuerte.
    Die Kugel traf den Hals. Sie hinterließ eine Wunde, aus der das Blut hervor schoss. Es klatschte auf die Steinplatten und bildete dort so etwas wie eine Rutschbahn, durch die das Tier glitt und liegen blieb.
    Auch Bill feuerte, und er lachte plötzlich auf. Ich drehte mich um.
    Der zweite Wolf lag auf dem Rücken. Er war getroffen worden, und das Schlagen der Beine gehörte zu seinen letzten Zuckungen.
    Wenig später lag er still. Er würde nie mehr aufstehen, ebenso wenig wie das Tier, das ich getroffen hatte.
    Am Mini wurde die Fahrertür nach außen gedrückt. Das geschah sehr langsam und ebenso langsam stieg Johnny aus, der dabei den Kopf schüttelte.
    Bill lief auf seinen Sohn zu und nahm ihn in die Arme. Johnny befreite sich schnell aus dem Griff und schüttelte den Kopf.
    »Was ist hier eigentlich los?«
    »Das möchten wir selbst auch gern wissen«, antwortete Bill.
    Johnny deutete auf die toten Wölfe. »Ihr wisst es nicht? Aber die haben euch doch angegriffen und…«
    »Noch nicht«, sagte ich und lächelte Johnny zu,

Weitere Kostenlose Bücher