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1590 - Prophet der Hölle

1590 - Prophet der Hölle

Titel: 1590 - Prophet der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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in Wirklichkeit gibt?«, fragte ich.
    »Oder glaubst du eher, dass er irgendein Bild genommen und auch seine Stimme verfremdet hat?«
    »Keine Ahnung. Ich sage euch nur, dass er schon ziemlich bekannt ist. Das kommt immer wieder vor. Plötzlich erscheint eine Seite, die für einige Zeit in ist und dann wieder verschwindet, weü sich die Menschen um andere Dinge kümmern.«
    »Er hat recht, Bill.«
    Der Reporter verzog die Lippen. »Und wir sitzen hier und zerbrechen uns die Köpfe.«
    »Meinst du denn, dass da noch mehr Wölfe durch die Gegend laufen?«
    »Es scheint so, Johnny. Officer Peters rief bei mir an, um mich zu warnen, weil schon andere Leute in der Gegend Wölfe gesehen haben. Ich jedenfalls habe mich innerlich bereits auf einen weiteren Besuch von ihnen eingestellt.«
    Meinen Plan, bei Bill zu übernachten, hatte ich mittlerweile verworfen.
    »Ich werde euch jetzt allein lassen«, sagte ich. »Ihr seid zu zweit, und ich glaube nicht, dass der Prophet der Hölle hier erscheint oder noch mehr von seinen Lieblingen schickt.«
    Bill zuckte nur mit den Schultern. Er schien nicht ganz meiner Meinung zu sein.
    »Aber ihr könnt mich anrufen, sollte sich doch noch etwas ereignen. Jederzeit.«
    »Ist gut, John.« Der Reporter erhob sich, um mich zur Tür zu bringen.
    Johnny und ich klatschten uns zum Abschied ab, und ich sah, dass Bill immer wieder den Kopf schüttelte.
    »Ich kriege das einfach nicht gebacken, was hier passiert ist. Und du?«
    »Lassen wir es erst mal gut sein. Morgen sehen wir weiter. Jedenfalls ist dieser Damian nicht unbekannt. Allerdings nimmt man ihn wohl nicht besonders ernst.«
    »Ein Fehler?«
    Ich hob die Schultern. »Wir werden sehen.«
    Bill schlug mir auf die Schulter. »Dann mach’s mal gut. Und halte die Augen offen.«
    »Keine Sorge, das werde ich…«
    ***
    War es Tag? War es Nacht? Oder war es inzwischen wieder Tag geworden?
    Dick Rubin stellte sich diese Fragen, und er war nicht in der Lage, eine Antwort darauf zu, denn jegliches Zeitgefühl war ihm verloren gegangen.
    Seine Uhr funktionierte nicht mehr. Er war mit ihr auf dem Marsch in das Gefängnis gegen einen Baumstamm geschlagen, da hatte der Zeitmesser seinen Geist aufgegeben. Und jetzt?
    Er wusste nicht genau, wo er sich befand. Aber es konnte sein, dass er in irgendeinem Verlies tief in der Erde lag. Nach einem langen Marsch war er hier gelandet, und er wusste inzwischen auch, dass er nicht mehr allein war.
    Er hatte zwar niemanden in seiner Umgebung gesehen, aber er hatte etwas gehört. Das waren Stimmen oder andere menschliche Laute gewesen. Nur nicht in seiner Nähe. Sie waren vielleicht aus anderen Verliesen an seine Ohren gedrungen.
    Von den Wölfen hatte er nichts mehr gesehen.
    Nachdem das Ziel erreicht worden war, hatten sie sich zurückgezogen und waren schließlich ganz verschwunden.
    Und jetzt?
    Er war ein Mensch, aber er fühlte sich nicht mehr so. Er kam sich vor wie ein Gegenstand, den man irgendwo achtlos abgelegt hatte. Er war zudem erschöpft, er fror. Er spürte Hunger und auch Durst.
    Wann würde man kommen und ihn holen?
    Das war die große Frage. Er glaubte nicht daran, dass man ihn hier liegen lassen würde, bis ihm irgendwann das Fleisch von den Knochen fiel. Da musste noch etwas geschehen.
    Dieser glatzköpfige Typ ging ihm nicht aus dem Kopf.
    Wer war er?
    Und was wollte er von ihm?
    Das Zweite lag eigentlich auf der Hand, wenn er an die Internetseite dachte, die ihm dieses böse Versprechen gemacht hatte.
    Dick Rubin hatte zuerst darüber gelacht. Es gab ja nicht wenige Menschen, die solche Dinge ins Netz stellten, um ihre Mitmenschen zu schocken. Aber dass es den Tatsachen entsprechen würde, hätte er niemals gedacht.
    Daran wollte er auch jetzt nicht denken, denn seine Gedanken drehten sich darum, dass es bei ihm noch nicht eingetreten war.
    Aber es würde noch kommen. Er musste damit rechnen, dass sein Ende nah war.
    Sobald dieser Damian kam und ihm einen Besuch abstattete, konnte er davon ausgehen, dass es mit ihm aus war.
    Der Gedanke sorgte bei ihm stets für ein heftiges Zittern. So stark, dass seinen Zähne aufeinander klapperten.
    Irgendwann gingen die Anfälle vorbei. Er war sogar einige Male in einen tiefen Schlaf gefallen, doch er konnte sich nicht in ein besseres Leben träumen. Wenn er erwachte, war das Grauen wieder vorhanden.
    Und es war zu hören.
    Geräusche, die er lange nicht mehr vernommen, aber nicht vergessen hatte. Er hörte die Schrittgeräusche und fand heraus, dass

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