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1592 - Der Ilt und der Tod

Titel: 1592 - Der Ilt und der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht, daß du übertriebenen Respekt vor ihnen haben mußt."
    „Das ist es nicht!" Er schüttelte den Kopf. „Ganz und gar nicht. Das verlangt auch keiner von ihnen. Sie wollen nicht anders behandelt werden als andere auch. Und doch geht man anders mit ihnen um als mit anderen Patienten. Man ist befangen. Man ist vorsichtiger. Einige meiner Kollegen haben die Behandlung Guckys sogar abgelehnt."
    „Tatsächlich?" Sie blickte ihn forschend an. Und dann glaubte sie zu verstehen. „Laß mich raten. Ist es die Angst vor einem Fehler? Fürchten sie zu versagen, um dann als diejenigen Ärzte in die Geschichte einzugehen, die das Leben des Ilts auf dem Gewissen haben?"
    „Du bist eine kluge Frau", lobte er sie. „Genau das ist es."
    „Ist das Risiko denn so hoch?" fragte sie und schenkte sich ebenfalls ein Glas Wein ein. „Sehr hoch."
    Sie blickte ihn erschrocken an. „Doch nicht Gucky! Du willst mir dich nicht zu verstehen geben, daß er"..?"
    „Er ist in zweierlei Hinsicht gefährdet", eröffnete er ihr. „Ich sage es dir. Rhodan habe ich es verschwiegen, weil ich immer noch die Hoffnung habe, daß wir es schaffen. Gucky darf nicht teleportieren, aber er tut es. Nicht, um eine bestimmte Absicht damit zu verfolgen. Einige Male hat er es im Koma getan.
    Es war also eine unbewußte Aktion. Bei jeder Teleportation löst er sich von dem Kontroll- und Versorgungssystem. Sein Zustand danach war jedes Mal schlechter. Doch das ist es nicht allein, was mich beunruhigt."
    „Was denn noch?" Serncos war Ärztin. Sie wußte, wovon er sprach. Ausführlichere Informationen waren dazu nicht nötig. „Wir haben es am Syntron mehrfach durchgerechnet", erläuterte er. „Guckys Kräfte lassen nach. Daher steigt mit jeder Teleportation die Gefahr, daß er nicht wieder rematerialisiert."
    „Das würde bedeuten, daß er in Form von übergeordneter Energie einfach im Nichts verschwindet", stellte sie entsetzt fest. „Genau das ist das Problem", bestätigte er. „Wenn er nicht aufhört mit diesen Teleportationen, verflüchtigt er sich, ohne je die Chance für eine Rückkehr 7,11 haben. Die Auskunft des Syntros ist eindeutig. So etwas kann jederzeit geschehen. Schon bei der nächsten Teleportation."
    „Kannst du das nicht verhindern?" fragte sie. „Es gibt doch Medikamente, mit denen man die parapsychisch aktiven Teile eines Gehirns vorübergehend ausschalten kann."
    „Wir haben ihm diese Medikamente gegeben", erwiderte er, „mußten jedoch in der Dosierung äußerst vorsichtig sein, da sie bei ihm nicht nur leistungsmindernd auf Teile des Gehirns wirken, sondern auch die chemischen Abläufe in seiner Leber beeinflussen. Es gibt da eine unerwünschte Wechselwirkung, die wir nicht exakt kontrollieren können. Das führt dazu, daß seine parapsychischen Kräfte nur zeitweilig neutralisiert werden können."
    „Es gibt also Minus- und Plusphasen", stellte sie fest. „Richtig", bestätigte er. „Und bis jetzt können wir die Phasen nicht steuern. Es kann uns also passieren, daß er gerade in einer für ihn äußerst kritischen Situation teleportiert."
    Sie seufzte. „Glaubst du, daß es hilft, wenn Perry Rhodan mit ihm spricht?"
    „Ich hoffe es. Rhodan kann zumindest verhindern, daß er bewußt teleportiert.
    Auf das Unterbewußtsein Guckys hat auch er keinen Einfluß."
    Sie blickte ihn mitfühlend an. „Du hast Angst, daß du als derjenige in die Geschichte eingehst, der für den Tod des Ilts verantwortlich ist", bemerkte sie.
    Er gab es zu. „Dieses Gefühl belastet mich. Wir tun alles, was in unseren Kräften steht, aber dieser Fall ist so ungewöhnlich und so schwierig, daß niemand von uns vorhersagen kann, wie er ausgeht."
    „Auch du nicht? Wie siehst du die Chancen für Gucky denn? Bist du eher optimistisch oder eher pessimistisch?"
    Er blickte sie lange an, bevor er darauf antwortete.
     
    *
     
    Perry Rhodan empfing den Nakken Paunaro an Bord der ODIN in einem der Konferenzräume. Dieses Mal kam Paunaro allein. Gemächlich schwebte er auf einem Antigravkissen herein. „Ich hoffe, bei den Zufriedenen hat sich nichts verändert", eröffnete er das Gespräch.
    Rhodan stutzte kurz, stellte aber keine Frage. Ihm war klar, daß mit den „Zufriedenen „ die anderen Nakken gemeint waren, die sich ihrer Exoskelette entledigt hatten und nun einem geistigen und physischen Verfall ausgesetzt waren.
    Paunaro war davon überzeugt,! daß die Nakken endlich gefunden hatten, wonach sein Volk seit 50000 Jahren strebte. Rhodan

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