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1592 - Der Ilt und der Tod

Titel: 1592 - Der Ilt und der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erleiden würden. Der Versuch, den Nakken Exoskelette und Sichtsprechmasken überzustreifen, hatte nicht zu dem erwünschten Ergebnis geführt. Die Nakken schienen unter dem Einfluß der empfangenen Geräusche und optischen Eindrücke von körperlichen Schmerzen heimgesucht zu werden. Ihre Synthesizer hatten nur eine Aneinanderreihung von Mißtönen produziert, die sich durch keine der angewandten Methoden in verständliche Laute irgendeiner Sprache umwandeln ließen.
    Myles Kantor war sicher, daß die Störung der Nakken dieselbe Ursache hatte, die auch ES' Zeitsinn behinderte und für das seltsame Verhalten der Superintelligenz sorgte. Wobei es sich darum handelte, war allerdings nach wie vor unklar. Darüber konnte man nur rätseln.
    Bei den Bionten lag die Sache etwas anders. Sie besaßen keinerlei 5-D-Organe, sondern nur paramentale Fähigkeiten. Ihre Störungen waren also nicht organischer, sondern rein geistiger Natur. Ihre Lebenserwartung wurde, im Gegensatz zu den Nakken, durch ihren Zustand in keiner Weise beeinflußt - sie waren und blieben vom Tod gezeichnet. Sie lagen mittlerweile im Koma, und es sah nicht danach aus, als ob sie daraus geweckt werden konnten. „Willst du mir beibringen, daß Gucky sich in akuter Lebensgefahr befindet, und wagst es nur nicht auszusprechen?" fragte Rhodan. Unwillkürlich beugte er sich vor. Er blickte den Ara forschend an. und jetzt bewegten sich die Hände des Mediziners. Sie streckten sich Rhodan abwehrend entgegen. „Von einer akuten Gefahr würde ich nicht sprechen", erklärte er und führte eine Reihe von medizinischen Fachausdrücken an, die Rhodan nicht verstand - was wohl auch in der Absicht des Mediziners lag.
    Der Terraner spürte, wie sich ihm die Kehle zuschnürte. „Keine akute Gefahr?" fragte er. „Wann wird es akut? Wenn es um Minuten geht? Oder eine Stunde?"
    Der Ara antwortete nicht. Er blickte Rhodan nur an. „Verdammt, ich will es wissen." Der Terraner sprang auf. „Liegt Gucky im Sterben?"
     
    *
     
    Sato Ambush lag nach wie vor im Koma. Die Ara-Mediziner versuchten, ihn mit der Musik zu wecken, die er bevorzugte, und sie projizierten Holografien ihm bekannter Personen in seine Nähe, um sie leise und eindringlich auf ihn einsprechen zu lassen.
    Am
     
    16.
     
    12. 1173 NGZ, als Perry Rhodan auf Tahun eintraf, hatte diese Behandlung, die von modernsten medizinischen Maßnahmen flankiert wurde, noch keine Wirkung gezeigt. Die Gehirn- und die Körperfunktionen des Pararealisten waren normal, doch er wachte nicht auf.
    Gucky dagegen war viel unruhiger.
    Als Perry Rhodan nach dem Gespräch mit Verscor den Behandlungsraum betrat, in dem die beiden Freunde lagen, zuckte der Körper des Ilts konvulsivisch, als werde er von Krämpfen heimgesucht. Die Augen waren fest geschlossen, und der Mund stand weit offen. Sein einziger Zahn ragte weit daraus hervor. Sein Fell sah stumpfgrau aus und schien an einigen Stellen auszugehen.
    Die Augen lagen tief in den Höhlen, und die Lippen waren an einigen Stellen aufgeplatzt.
    Rhodan trat an das Lager des Freundes heran und griff nach dem Arm des Ilts. „Du mußt durchhalten, Gucky", sagte er leise und eindringlich. Er sprach zu dem Mausbiber, als habe er nicht den geringsten Zweifel daran, daß dieser ihn nicht nur hören, sondern auch verstehen konnte. „Du wirst leben. Ich weiß es.
    Aber du mußt kämpfen. Du darfst nicht nachgeben. Du mußt dich aufbäumen und dich wehren."
    Verscor hatte seine 'Frage nicht eindeutig beantwortet. „Wir können nichts ausschließen. Auch nicht, daß Gucky stirbt", hatte er erwidert und hinzugefügt: „Die Situation ist sehr ernst. Wir haben den Eindruck, daß Gucky unter dem Fehlen seines Zellaktivators besonders leidet."
    Damit hatte Rhodan sich noch nicht zufrieden gegeben. Er hatte nachgefragt, Wie hoch die Wahrscheinlichkeit sei, daß der Ilt überlebte, doch Verscor hatte ihm keine Prozentzahl genannt, sondern nur mit einem hilflosen Achselzucken geantwortet. Diese Auskunft war schlimmer für Rhodan gewesen, als es jede Zahl hätte sein können.
    Verscor betrat zusammen mit Depriss den Raum. Die beiden Aras kamen zu Gucky. Leise miteinander redend, riefen sie eine Reihe von Informationen von der Syntronik ab. Rhodan beobachtete sie voller Spannung und Sorge. Sie sahen betroffen aus. Das Ergebnis schien alles andere als ermutigend zu sein.
    Depriss war für einen Ara klein. Er war kaum 1,80 mgroß, sehr schlank und feingliedrig, schien dabei aber wesentlich kräftiger

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