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1592 - Der Tiermensch

1592 - Der Tiermensch

Titel: 1592 - Der Tiermensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Glück.«
    Wir stiegen aus und brauchten nur wenige Schritte, um die Haustür zu erreichen, die plötzlich geöffnet wurde, ohne dass wir uns irgendwie bemerkbar gemacht hätten.
    Ein Mann stand vor uns, den ich zum ersten Mal in meinem Leben sah…
    ***
    Das Vogelmädchen hielt sich an den Rat, den John Sinclair ihr gegeben hatte, und blieb in Deckung. Allerdings nicht so stark, dass sie nichts gesehen hätte. Sie schielte durch das Seitenfenster nach draußen und sah, wie Maxine und John auf das Haus zugingen.
    Sie waren bereits erwartet worden, denn die Tür öffnete sich und Noah Lynch erschien.
    Carlotta dachte an ihren Besuch in der vergangenen Nacht und auch wie dieser Mann ausgesehen hatte. Von einer Mischung aus Mensch und Tier war jetzt nichts mehr zu sehen. Noah Lynch sah aus wie ein völlig normaler Mann.
    Irgendwie beruhigte sie das, und so ließ sich Carlotta wieder zurücksinken und machte sich klein. Wer jetzt von außen in das Fahrzeug schaute, das zudem noch leicht abgedunkelte Scheiben hatte, hätte schon sehr genau hinsehen müssen, um sie zu entdecken.
    Sie wusste auch, dass es im Leben immer einen gab, der den Kürzeren zog. Diesmal war sie eben an der Reihe. Dennoch fühlte sie sich nicht ausgegrenzt. Sie wusste nur, dass ihr langweilig werden würde, denn in der Umgebung gab es nichts Verdächtiges zu sehen, sodass sie Maxine und John nicht über ihr Handy warnen musste.
    Die beiden hatten ihr auch keine Zeit nennen können, wie lange ihr Warten dauern konnte. Es kam wohl darauf an, wie verständig sich Noah Lynch zeigen würde. Hoffentlich tat er sich selbst den Gefallen und spielte mit.
    Schon nach kurzer Zeit war ihr die Position zu ungemütlich geworden.
    Sie richtete sich wieder auf. Mit einem ersten schnellen Rundblick stellte sie fest, dass die Luft rein war. So behielt sie ihre Haltung bei.
    An der rechten Seite war das Seitenfenster nicht ganz geschlossen.
    Frische Luft konnte ins Innere dringen, sodass es im Wageninneren nicht stickig wurde.
    Carlotta nahm die Stille in der Umgebung in sich auf, die weder durch einen Laut noch durch eine Bewegung gestört wurde. Der Wald schien eingeschlafen zu sein. Selbst die Natur meldete sich nicht zu Wort. Da sang kein Vogel, da huschte auch nichts über die freie Fläche vor dem Haus.
    Trotzdem traute sie dem Frieden nicht. Er war nur äußerlich. Das Aussehen des Biologen in der Nacht wollte ihr nicht aus dem Sinn, und sie dachte auch an diese Morgana, der sie entkommen war.
    Carlotta konnte sich einfach nicht vorstellen, dass diese Person aufgegeben hatte. Sie würde bestimmt wieder auftauchen. Wahrscheinlich zu einem Zeitpunkt, wo niemand mit ihr rechnete. Darauf stellte sie sich ein.
    Minuten verstrichen. Im Haus rührte sich nichts, denn die Fenster gaben nichts preis.
    Carlotta überlegte schon, ob sie ihr Versprechen brechen und aus dem Wagen steigen sollte, um sich in der näheren Umgebung umzuschauen.
    Der Gedanke war kaum in ihrem Kopf entstanden, als sie abgelenkt wurde. Schräg vor ihr, aber noch in der Nähe des Hauses sah sie eine Bewegung.
    Ob die Person aus dem Wald gekommen war oder aus dem Haus durch einen zweiten Eingang, das war für sie nicht zu erkennen gewesen.
    Aber Carlotta kannte sie. Das Blut schoss ihr in den Kopf, als sie Morgana Layton erkannte.
    Schlagartige war es mit ihrer Langeweile vorbei. Sie fühlte sich von einem Moment zum anderen wieder mitten im Geschehen. Diese Unperson hatte bestimmt nicht ohne Grund das Haus verlassen. Und Morgana bewegte sich auch nicht normal. Sie schlich auf den Wald zu und schaute sich immer wieder um.
    Dabei konnte sie den zweiten Wagen nicht übersehen, und Carlotta tat das einzig Richtige aus ihrer Sicht. Sie duckte sich auf der Rückbank wieder zusammen und hoffte, dass sie Glück hatte und nicht entdeckt wurde.
    Zu hören war jedenfalls nichts.
    Sie wartete. Jede Sekunde, die verging, wurde für sie zu einer Qual.
    Fast hoffte sie darauf, entdeckt zu werden, damit endlich etwas passierte.
    Es trat nicht ein. So sehr sie auch lauschte, sie hörte nichts, und beschloss sie, sich wieder aufzurichten und den Kopf so weit zu heben, dass sie durch das Seitenfenster schauen konnte.
    Ihr Herzschlag reduzierte sich wieder, als sie nichts entdeckte, was ihr gefährlich werden konnte. In der Nähe des Autos hielt sich jedenfalls niemand auf, aber ein Stück entfernt, wo der Wald begann, stand Morgana Layton und drehte Carlotta den Rücken zu. Sie dachte immer noch nicht daran, sich

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