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1592 - Der Tiermensch

1592 - Der Tiermensch

Titel: 1592 - Der Tiermensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie muss uns gesehen und gehört haben, wie wir aus dem Haus gelaufen sind.« Sie nickte mir zu. »Ich habe ein ziemlich ungutes Gefühl.«
    Zu Recht, wie sich sehr bald herausstellte. Denn als wir einen Blick in das Fahrzeug warfen, da mussten wir nicht erst zweimal hinschauen, um zu erkennen, dass uns das Vogelmädchen einen Streich gespielt hatte.
    Maxine erbleichte.
    »Sie ist nicht da!«, flüsterte sie. »Dabei hat sie versprochen zu warten.«
    Ich schaute sicherheitshalber noch mal nach und sah sie auch jetzt nicht auf dem Boden liegen.
    Maxine Wells drehte sich wieder mir zu und hatte dabei ihre Hände in die Hüften gestemmt.
    »Warum ist sie verschwunden?«, fragte sie mehr sich selbst.
    »Es könnte mit Noah Lynchs Flucht zu tun haben.«
    »Glaube ich nicht. Das sagt mir zumindest mein Gefühl. Es muss einen anderen Grund geben.«
    Im Innern gab ich ihr recht. Nur sah ich im Moment keinen, aber mein Blick blieb am Waldrand hängen.
    Maxine dachte ähnlich und fragte: »Ob sie sich in den Wald zurückgezogen hat?«
    »Zurückgezogen ist gut.«
    »Na ja, kann seih, dass sie etwas gesehen hat. John, ich kenne ihre Neugierde und ich weiß auch, dass sie hin und wieder die Gefahr unterschätzt.«
    »Okay, was tun wir?«
    »Das weißt du.«
    Ja, es gab keine Alternative.
    Wir mussten in den Wald und darauf hoffen, den richtigen Weg zu finden…
    ***
    Eigentlich bin ich verrückt!, schoss es Carlotta durch den Kopf. Was tue ich eigentlich hier? Ich laufe einer Person nach, die alles andere als ungefährlich für mich ist.
    Sie hörte nicht auf ihre innere Stimme und kehrte nicht zurück.
    Stattdessen ging sie vor und sank wieder ein in den bunten, feuchten Teppich aus Laub.
    Die Stille, die vor dem Haus geherrscht hatte, begleitete sie auch hier.
    Die einzigen Geräusche, die sie hörte, stammten von ihr, und das war das Rascheln des Laubs unter ihren Füßen.
    Dadurch, dass die Kronen nicht mehr so dicht waren, hatte sie einen recht guten Blick in die Höhe und sah den Himmel über dem Astwerk, von dem sich immer wieder Blätter lösten und mit schwankenden Bewegungen zu Boden trudelten.
    Andere Bewegungen nahm sie nicht wahr, und so setzte sie den Weg fort, wobei sie ständig ihre Blicke in alle Richtungen schweifen ließ.
    Sie hatte sich nicht getäuscht. Diese Morgana Layton war im Wald verschwunden.
    Sie schien allerdings wie vom Erdboden verschluckt zu sein.
    Carlotta dachte aber auch an die Möglichkeit, dass sie das Gebiet durchquert und an einer anderen Stelle bereits wieder verlassen hatte.
    Immer wieder schaute sie durch die Lücken zwischen den Baumstämmen. Dabei bewegte sie sich langsam vor. Auf den Untergrund konnte sie nicht so sehr achten. Das Laub war weich, und so sackte sie hin und wieder ein, wobei sie einmal zur rechten Seite kippte und fast hingefallen wäre.
    Bis es mit der Stille vorbei war.
    Das Geräusch war im Wald entstanden, aber hinter ihr, und Carlotta reagierte sofort. In der Nähe wuchs eine alte Buche mit einem dicken Stamm, der ihr eine gute Deckung bot. Am Baum vorbei schaute sie in die Richtung, aus der sie das Geräusch vernommen hatte, das ihr schon bekannt vorkam, denn auch sie hatte es beim Laufen hinterlassen.
    So hörte es sich an, wenn jemand dabei war, sich den Weg durch den Wald zu bahnen. Das traf auch zu. Sie sah einen Mann. Er war noch recht weit von ihrem Standort entfernt, so konnte sie ihn nicht genau erkennen. Sie rechnete nicht unbedingt mit einer fremden Person, aber das Licht war nicht besonders gut, und sie wollte den Typ erst mal näher an sich herankommen lassen.
    Er kam direkt auf Carlotta zu. Beim Gehen bewegte er den Kopf hin und her, als würde er nach etwas suchen.
    Es gab für Carlotta nur eine Lösung. Sicher suchte er diese Morgana Layton, die ebenfalls in diesem Waldgebiet verschwunden war. Und jetzt erkannte Carlotta ihn auch, denn er war nahe genug herangekommen.
    Es war Noah Lynch!
    Klar, wer hätte auch sonst durch den Wald tigern sollen? Aber wieso tauchte er hier auf?
    Eigentlich hatten Maxine und John mit ihm sprechen wollen. Was war dabei herausgekommen? Wohl nichts. Er wusste ihnen entwischt sein, und sie wussten wahrscheinlich nicht, wohin er geflohen war, sonst hätten sie längst seine Verfolgung aufgenommen.
    Carlottas Gedanken jagten sich. Sollte sie in ihrer Deckung bleiben oder ihm entgegengehen? Von dieser Layton hatte sie nichts gesehen, und sie überlegte, ob Lynch vielleicht auf der Suche nach ihr war.
    Er blieb plötzlich

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