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1593 - Der Hexentöter

1593 - Der Hexentöter

Titel: 1593 - Der Hexentöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ist es dann gewesen? Haben Sie so etwas wie eine Idee?«
    Ich sagte: »Wir denken, dass er so etwas wie ein Hexenjäger oder Hexentöter ist. Das sind Menschen, die im späten Mittelalter ihre Zeichen gesetzt haben. Sie haben Frauen gejagt, die angeblich Hexen waren und…«
    »Bitte, Mr. Sinclair, Sie brauchen nicht weiterzusprechen. Ich kenne mich in der Geschichte aus. Aber das war früher. Soll es das heute auch noch geben? Nein, das ist…«
    Diesmal ließ ich sie nicht ausreden. »Haben Sie nicht selbst diesen Hexentöter mit eigenen Augen gesehen?«
    Emily Spencer schluckte und stöhnte leise auf. »Ja, ich habe eine schlimme Gestalt gesehen. Nur kann ich mir nicht vorstellen, dass es heute noch so etwas gibt. Das will mir einfach nicht in den Kopf.«
    »Ja, das verstehen wir.« Ich hob meine Schultern an. »Wir haben Sie besucht, um sicher zu sein, dass Sie tatsächlich dieses Erlebnis gehabt haben.«
    »Ja, warum hätte ich Ihnen etwas vormachen sollen? Ich kann Ihnen nur keinen Hinweis darauf geben, wo Sie nach dem Mörder suchen müssen. Ich muss Ihnen auch sagen, dass mich Ihr Besuch etwas beruhigt hat.«
    »Warum?«
    Emily Spencer lächelte, was ihrem Gesicht einen weichen Ausdruck verlieh.
    »Sie haben mir bestätigt, was mir dieser Mörder schon gesagt hat. Dass er Hexen jagt oder solche, die sich als Hexen bezeichnen. Dazu gehöre ich nicht. Ich wollte nur die Dienste einer solchen Person in Anspruch nehmen. Also wird er mich auch in Ruhe lassen, wenn ich seine Warnung ernst nehme.«
    »Ja, da stimmen wir Ihnen zu«, sagte Suko.
    Auch ich machte mir meine Gedanken. Wenn ich ehrlich sein wollte, dann hatte uns dieser Besuch bei Emily Spencer nicht viel gebracht. Wir hatten nur etwas bestätigt bekommen, was wir schon von Dick Mayer erfahren hatten. Allerdings hatte sie uns die Gestalt des Killers sehr genau beschrieben, und so konnten wir davon ausgehen, dass es sich nicht um einen verkleideten Menschen gehandelt hatte.
    »Dann werden wir Sie mal wieder allein lassen«, erklärte ich. »Und wir denken auch, dass Sie sich nicht vor diesem Chinok zu fürchten brauchen. Sie gehören nicht diesem Personenkreis an, hinter dem er her ist.«
    »Chinok? Heißt der so?« Ein Schauer rann über ihr Gesicht.
    »Ja, das ist sein Name.«
    »Der sagt mir nichts.«
    »Ist auch gut so.«
    Emily Spencer erhob sich ebenfalls. Ihr Lächeln wirkte dabei etwas gequält, was kein Wunder war. Zum Abschied reichte sie uns die Hand.
    Wir sagten ihr noch, dass sie sich an uns wenden könnte, wenn etwas Ungewöhnliches oder Schlimmes passierte.
    »Danke, das werde ich tun.«
    Sie brachte uns zur Tür und wünschte uns noch, dass wir den Killer bald fingen.
    »Wir werden uns alle Mühe geben«, sagte ich.
    Im Treppenhaus hingen wir beide unseren Gedanken nach. Erst als wir vor der Haustür standen, wollte Suko etwas sagen, aber er kam nicht mehr dazu, weil sich mein Handy meldete.
    Auf dem Display las ich, dass es ein Anruf aus dem Büro war.
    Das konnte nur Glenda Perkins sein, und augenblicklich breitete sich in mir ein ungutes Gefühl aus…
    ***
    Glenda atmete auf, als sie es geschafft hatte, ihren Chef Sir James Powell abzuwimmeln. Er hatte Suko und John Sinclair sprechen wollen und musste erfahren, dass beide unterwegs waren, um sich um einen neuen Fall zu kümmern.
    Zum Glück konnte Glenda ihm einige Fakten nennen, die ihn halbwegs zufriedenstellten.
    »Und das am frühen Morgen«, stöhnte sie und wandte sich wieder ihrer Arbeit zu.
    Sie musste für Sir James einige Statistiken übertragen, die auf bestimmte Verbrechen hinwiesen. Es ging da um Personen, die in zukünftige Anschläge verwickelt sein könnten. Einige Namen waren bekannt, über die Glenda alles aufschrieb, was der Computer hergab.
    Seit einiger Zeit schon arbeiteten die verschiedenen Dienststellen eng zusammen, und sogar die Geheimdienste waren mit ins Boot genommen worden.
    Der Herbst hatte die große Stadt an der Themse inzwischen voll im Griff.
    In den Parks lag eine bunte Schicht aus Blättern auf den Rasenflächen. Erste Nebel wallten vom Fluss her in die Stadt hinein und gaben ihr das Image, das London schon immer gekennzeichnet hatte.
    Es war zudem kein Wetter, wo es Spaß machte, einen Spaziergang zu unternehmen. Die grauen Wolken hingen tief. Hin und wieder nieselte es aus ihnen hervor, und so lag ein feuchter Belag auf den Straßen, der mehr Unfälle als normal produzierte.
    Bei diesem Wetter konnte man sich im Büro wohler fühlen als im

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