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1593 - Der Hexentöter

1593 - Der Hexentöter

Titel: 1593 - Der Hexentöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kollegen anschaute.
    »Sagen wir so, John, sie hält sich zurück.«
    »Toll. Und warum tut sie das?«
    »Keine Ahnung.«
    Ich sprach lauter. »Irgendwas muss sie stören, Suko. Irgendetwas läuft hier schief.«
    »Sie hat Angst!«
    Es war ein Satz, der den Nagel auf den Kopf traf. Aber die Schattenhexe und Angst? Das wollte mir nicht in den Kopf. So hatte ich sie noch nie in der langen Zeit erlebt, in der wir uns kannten.
    Sie war eine der ungewöhnlichsten Personen. Auch wenn wir uns nicht eben häufig begegneten, Angst hatte ich bei ihr noch nie festgestellt, selbst dann nicht, wenn es gegen Dracula II, den mächtigen Boss der Blutsauger, ging. Deshalb konnte ich mir auch keinen Gegner vorstellen, der bei ihr dieses Gefühl auslösen könnte.
    »Das ist schwer zu glauben, wie?«
    »Du sagst es, Suko.«
    »Und doch muss es so sein.«
    »Wovor kann sie denn Angst haben? Vor diesem Chinok, dem Hexentöter?«
    »Darauf deutet einiges hin.«
    »Aber du glaubst es nicht.«
    »So ist es.« Suko nickte.
    »Und was ist dann deine Version?«
    Suko ließ sich ein wenig Zeit mit der Antwort. Wenig später klang seine Stimme ziemlich nachdenklich.
    »Wenn es nicht der Hexentöter ist, dann gibt es nur eine Möglichkeit.«
    »Nämlich?«
    »Das Feuer!«
    Ich sagte nichts. Selbst meine Kaffeetasse rührte ich nicht an.
    Über den Schreibtisch hinweg starrte ich Suko an und sah, dass in seinem Gesicht kein Muskel zuckte.
    »Das meinst du ernst?«
    »Ja, das meine ich.«
    Ich blies die Luft aus, weil ich mich irgendwie aufgepumpt fühlte.
    »Du bist anderer Meinung?«, fragte Suko.
    »Nein, nein. Ich frage mich nur, warum sie denn vor einem Feuer Angst haben sollte. Das verstehe ich nicht.«
    »Weil es ein besonderes Feuer sein dürfte. Das haben wir gesehen.«
    »Ja, die Hexe brannte im Wasser weiter. Es könnte Höllenfeuer sein.«
    »Könnte?«
    Ich nickte. »Ja, denn sicher bin ich mir nicht, Suko. Eine Hexe und dann noch eine, die so mächtig wie Assunga ist, warum sollte die Angst vor dem Höllenfeuer haben?«
    »Dann ist es ein anderes Feuer, das sich nicht so verhält wie normale Flammen.«
    Darüber dachte ich nach. Was Suko sich da überlegt hatte, klang möglicherweise gar nicht so schlecht. Es musste eine Art von Feuer geben, das wir nicht kannten und es deshalb vielleicht auch nicht löschen konnten. Beruhigen tat mich das nicht. Ob es überhaupt etwas mit der Hölle zu tun hatte, war auch die Frage.
    »Nicht schlecht, oder?«
    »Was meinst du?«, fragte ich.
    Suko lächelte. »Meine Folgerung. Was kennen wir schon, John? Noch längst nicht alles, denke ich. Wie viele der anderen Welten und Dimensionen sind uns noch verborgen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Unzählige, würde ich sagen. Allein wenn ich an die Reiche der Engel denke, die es geben kann oder geben muss.« Suko winkte ab. »Das kann man sich nicht mal ausmalen.«
    Ich nickte. »Und dann gibt es noch die Welt der Feuer.«
    »Ja. Variationen des Höllenfeuers. Oder meinetwegen auch des Hexenfeuers. So einfach kann das sein.«
    »Und doch so kompliziert«, fügte ich noch hinzu.
    »Da ist wahr.«
    Es war zum Heulen. Da redeten wir hin und her, und wir sahen uns beide nicht gerade als Laien an. Aber in diesem Fall mussten wir passen.
    Das war natürlich mehr als schlecht. Bisher waren wir von einem Höllenfeuer ausgegangen, wenn sich die Flammen auf eine so unnatürliche Art verhielten.
    »Was machen wir, John?«
    »Warten auf Assunga.« Ich lachte auf. »Eine Superhexe, die plötzlich feige geworden ist.«
    Suko hob einen Finger. »Oder eingesehen hat, dass es auch für sie Grenzen gibt.«
    »Ja, das ist ebenfalls möglich.« Ich winkte ab. »Es wird wohl so sein, wie du sagst. Jeder stößt irgendwann an Grenzen, auch wir.«
    Ich schaute in meine Tasse, sah dort den Rest der braunen Brühe und leerte das Gefäß. Es passte mir nicht, dass wir beide untätig hier im Büro hockten. Aber was sollten wir machen?
    Aus dem Nebenraum hörten wir beide einen Ruf. Da er recht erschreckt klag, sprangen wir synchron auf.
    Wir brauchten nur Sekunden, um die Tür zu erreichen.
    Glenda Perkins saß an ihrem Schreibtisch. Sie hatte sich erschreckt und ihren linken Handballen gegen die Lippen gepresst. Aus großen Augen schaute sie auf die Besucherin, die vor ihr stand und uns jetzt ihr Gesicht entgegendrehte.
    »Hallo Assunga«, sagte ich…
    ***
    Ich hatte den Gruß recht locker ausgesprochen, erntete damit bei ihr allerdings keine Gegenreaktion.
    Sie schaute uns an, blieb

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