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1593 - Der Hexentöter

1593 - Der Hexentöter

Titel: 1593 - Der Hexentöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatten ihr schon leicht geholfen.
    Die Zeit würde vorbeigehen. Dann war es Abend und sie würde nach Hause…
    Gilda hatte das Gefühl, innerlicht aufschreien zu müssen. Nein, nur das nicht. Nur nicht allein in der Wohnung bleiben. Dann war sie erst recht eine leichte Beute für diesen Chinok. Das konnte sie auf keinen Fall riskieren.
    Ich muss weg!, schoss es ihr durch den Kopf. Ich muss mich irgendwo verstecken. Anders geht es nicht.
    Sofort schoss die Nervosität wieder in ihr hoch. Und als Folge ihrer Angst gab es wohl keine Pore an ihrem Körper, aus der kein Schweiß gedrungen wäre.
    Gewollt war es nicht, doch sie warf erneut einen Blick zur Tür. Dort blieb alles normal. Die Menschen kamen und gingen. Es war wie immer.
    Nein, es war anders!
    Schlagartig hielt sie den Atem an, denn sie sah einen Mann, der sich von den anderen abhob.
    Chinok trat soeben durch die Tür…
    ***
    Er wurde von zahlreichen Zeugen gesehen, die sein seltsames Aussehen jedoch hinnahmen und sich nicht daran störten. Die dunkle Gestalt, die schwarzen herabhängenden Haare, das totenbleiche und böse Gesicht und ein Augenpaar, das keine Gnade kannte.
    Der lange Mantel mit dem hochgestellten steifen Kragen hing locker um seine Gestalt, weil er an der Vorderseite nicht geschlossen war. So war die enge Hose zu sehen, die sich um seine Beine schmiegte.
    Er ging schlendernd mit lässigen Schritten, und er war nicht mal dem Hausdetektiv nahe der Tür aufgefallen. Es betraten einfach zu viele ungewöhnliche Typen das Haus. Diese Menschen gehörten eben zu London wie das Salz zur Suppe.
    Jetzt musste Gilda sich festhalten. Ihre Angst verstärkte sich noch von Sekunde zu Sekunde, weil sie sah, dass Chinok stehen geblieben war und so tat, als wäre er ein normaler Kunde, der sich erst noch orientieren musste, wohin er gehen sollte.
    Dann gab er sich einen Ruck, drehte sich halb zur Seite und nahm Kurs auf den Verkaufsstand, hinter dem Gilda Green auf Kunden wartete.
    Aber nicht auf einen wie ihn.
    Er kam trotzdem, und er ließ sich Zeit dabei. In seinem leichenblassen Gesicht regte sich kein Muskel. Er glich einem künstlichen Wesen, aber die Düsternis, die ihn umgab, schienen auch die anderen Kunden zu spüren, denn wenn eben möglich wichen sie ihm aus.
    Noch drei lange Schritte, dann hatte er sein Ziel erreicht.
    Gilda stand hinter dem Tresen wie eine Statue. Sie wunderte sich sogar darüber, dass sie atmete. Ihre kleine Welt um sie herum hatte sich völlig verändert. Das Grauen hatte Einzug gehalten.
    Dann war er da.
    Gilda wusste nicht, was sie tun sollte. Sie hätte am liebsten geschrien, oder wäre weggelaufen, aber das alles war ihr nicht möglich. Sein Blick bannte sie auf der Stelle.
    Dann sprach er sie an.
    »Hast du gedacht, ich hätte dich vergessen?«
    Es war ihr nicht möglich, ihm eine Antwort zu geben. Weder akustisch noch mit einer Bewegung. So blieb sie weiterhin starr wie aus Stein gehauen stehen.
    »Heute«, flüsterte er ihr mit rauer Stimme zu, »heute mache ich mein Meisterstück. Und nicht nur du bist an der Reihe. Ich werde hier das Feuer lodern lassen und für eine Panik sorgen, wie es sie in diesem Haus noch nie gegeben hat. Das ist ein Versprechen.«
    »Bitte, ich - ich - habe dir doch nichts getan. Ich…«
    »Du persönlich nicht, aber du gehörst dazu.«
    Gilda fehlten die Worte. Sie wusste nicht mehr, was sie noch sagen sollte. Sie glaubte, in einen bodenlosen Abgrund zu fallen.
    Sie blieb stehen und schaute zu, wie der Hexentöter mit einer einzigen Handbewegung die Dekoration von der Theke räumte. Zum Glück waren die Flaschen verpackt, die zu Boden fielen.
    Chinok lachte.
    Der Hausdetektiv am Eingang lachte nicht. Er sah nur so aus wie jemand, den man da hingestellt und nicht abgeholt hatte. Aber das täuschte, denn seinen Bereich hatte er schon im Blick, und so sah er auch, wie die Verpackungen zu Boden fielen.
    Ein kurzes Straffen, dann setzte er sich mit schnellen Schritten in Bewegung.
    Der Hexentöter sah ihn nicht. Aber Gilda Green entdeckte ihn, denn sie schaute über Chinoks Schulter hinweg. Sie wollte den Kollegen durch Blicke warnen, doch es war schon zu spät, denn der Mann hatte sein Ziel bereits erreicht und stand jetzt dicht hinter der Gestalt.
    Die Hausdetektive waren angehalten, auch in extremen Lagen höflich zu sein. Das versuchte er hier ebenfalls.
    »Sir, ich muss Sie bitten…«
    Chinok fuhr herum. Die Bewegung war so schnell erfolgt, dass der Detektiv einen Schritt zurückging. Auf

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