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1594 - Das Böse in dir

1594 - Das Böse in dir

Titel: 1594 - Das Böse in dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich auf und griff nach links, wo der Störenfried auf einem kleinen Beistelltisch lag.
    »Ja…«, meldete sich Bill. Danach presste er die Lippen zusammen, denn als Antwort hörte er nur ein schnelles Atmen.
    »Melden Sie sich.«
    Bill hörte ein Kichern.
    »Finden Sie das komisch?«
    »Nein, das ist gar nicht komisch.«
    Der Reporter hatte eine erste Antwort bekommen und spürte in seiner Brust einen scharfen Stich. Ihm war sofort klar, dass dieser Telefonanruf etwas Unangenehmes bedeutete. Erhörte zudem auf sein Gefühl und nahm ihn nicht als einen Halloweenscherz hin.
    »Und weiter?«, fragte er.
    »Ich kriege euch. Ich kriege euch alle«, flüsterte der Anrufer, und Bill bemühte sich, Klarheit über die Stimme zu gewinnen, was ihm allerdings nicht gelang. Er fand nicht heraus, ob er von einer Frau oder einem Mann angerufen wurde.
    »Ach ja? Und warum willst du mich kriegen?«
    »Nicht nur dich.«
    »Wen denn noch?«
    »Alle, die ich auf meine Liste gesetzt habe.« Erneut klang die Stimme künstlich wie aus einem Computer.
    »Was haben wir euch getan?«
    Jetzt kicherte die Person. »Das kann ich gar nicht alles aufzählen. Ich sage nur, dass ihr reif seid. Diese Nacht wird für euch die letzte sein. Halloween, verstehst du? Das ist eine gute Zeit, um zu sterben. Und ich halte meine Versprechen.«
    »Darf ich noch fragen, wer du bist?«
    »Ja, das darfst du. Ich bin ein Schläfer.« Ein hartes Lachen folgte. »Ja, ein Schläfer, der jetzt wach geworden ist…«
    Bill wollte noch eine Frage stellen, aber es war nicht mehr möglich, denn der Anrufer hatte die Verbindung unterbrochen. Er hatte gesagt, was er loswerden wollte, und er ließ einen nachdenklichen Bill Conolly zurück, der den Apparat in seiner Hand anschaute, als wäre er ein Orakel, das ihm Antwort geben konnte.
    Er schrak sogar zusammen, als er das Räuspern hörte, und drehte mit einer scharfen Bewegung den Kopf nach rechts. Dort stand Sheila wie eine Statue und sagte mit leiser Stimme: »Wir könnten eigentlich essen, aber das scheint wohl unwichtig geworden zu sein, wenn ich dich anschaue. Was ist passiert?«
    Es hatte keinen Sinn, es mit einer Ausrede zu versuchen, das wusste der Reporter. Deshalb hielt er sich an die Wahrheit.
    »Ich habe da einen seltsamen Anruf bekommen. Es war eine Warnung und eine Drohung zugleich. Passend zu Halloween.«
    »Und?«
    »Man will uns wohl kriegen und töten. So jedenfalls habe ich die Person verstanden.«
    »Den Anrufer?«
    »Ja. Aber wer er war, weiß ich nicht. Er hat sich nicht namentlich vorgestellt. Er hat nur davon gesprochen, ein Schläfer zu sein, was immer man sich darunter vorstellen mag.«
    »Und der will uns töten?«
    »Ja.« Bill nickte. »Noch in der folgenden Nacht. Wir können uns auf etwas gefasst machen.«
    »Aha. Du nimmst das also ernst.«
    Bill brauchte nicht lange, um eine Antwort zu geben. »Ja, das nehme ich ernst. Das war kein Spaß. Auch wenn ich nicht herausgehört habe, wer da zu mir gesprochen hat, ob Mann oder Frau, so habe ich doch den Ernst in der Stimme nicht überhören können. Das kannst du mir glauben. Ein Spaß war es nicht, Sheila.«
    Sie musste schlucken, bevor sie nickte. »Und dir ist die Stimme nicht bekannt vorgekommen?«
    »Nein.«
    »Ich denke da an eine Person, die noch eine Rechnung mit uns offen hat.«
    »Auch da muss ich passen.«
    Sheila blieb weiterhin ruhig. Sie hatte schon zu viel erlebt, um bei einem solchen Vorfall gleich in Panik zu verfallen. Sie fragte nur: »Und du gehst wirklich davon aus, dass dieser Anruf kein Spaß gewesen ist?«
    »Voll und ganz.«
    Sie hob die Schultern und wiederholte das Wort Schläfer. »Was muss man sich darunter vorstellen?«
    »Nun ja, fremd ist mir der Begriff nicht. Schläfer sind Personen, die ein Geheimdienst angeworben hat, sie dann auf Eis legte und erst Jahre später wieder reaktivierte. So etwas gibt es neuerdings auch bei den Islamistischen Terroristen. Eine andere Möglichkeit weiß ich nicht.«
    »Aber damit haben wir nichts zu tun.«
    »Nicht, dass ich wüsste«, gab Bill zu.
    »Gut. Dann müssen wir uns fragen, was wir unternehmen sollen. Hast du dir schon Gedanken darüber gemacht?«
    Der Reporter lächelte schief. »Ja. Ich habe da eine Idee.«
    »Du willst John anrufen.«
    Er lachte auf. »Kannst du Gedanken lesen?«
    »Nein, aber das lag auf der Hand.«
    »Ich bin kein ängstlicher Mensch, aber dieser Anrufer hat in der Mehrzahl gesprochen. Es kann sein, dass er unsere Familie meint, weil er sich für

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