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1595 - Die sterbenden Engel

1595 - Die sterbenden Engel

Titel: 1595 - Die sterbenden Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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senkten, um auf den Rollbahnen zu landen.
    Das Nävi wies uns den Weg, und auf der Karte sah ich, dass wir nicht mehr lange zu fahren hatten. Baxterville lag südwestlich von Croydon und wurde nicht von einer Hauptstraße durchschnitten.
    Wir mussten abfahren und setzten unseren Weg auf einer recht schmalen Landstraße fort, begleitet von einer herbstlich gefärbten Umgebung und zahlreichen abgefallenen Blättern, die der Wind auf die Fahrbahn geweht hatte.
    Baxterville war bereits zu sehen, wenn wir nach links schauten. Da lag die Ansammlung von Häusern. Es gab keinen Wald, der den Blick auf den Ort verwehrte, alles war frei, aber ein Kirchturm ragte nicht in die Höhe.
    Den sahen wir wenig später außerhalb des Ortes. Und wir entdeckten auch nahe der Kirche einen Waldstreifen, der wie eine breite Schlange Richtung Süden kroch.
    Ich deutete auf die Kirche. »Das muss sie sein.«
    Suko nickte und meinte: »Sieht richtig friedlich aus, oder?«
    »Ja, das haben Kirchen so an sich.«
    Ob tatsächlich alles friedlich war, würde sich noch herausstellen. Im Moment jedenfalls sahen wir keinen Grund, uns Gedanken über eine Gefahr zu machen.
    Es war unser Glück, dass wir einen schmalen Weg fanden, der uns zur Kirche führte. Es dauerte nicht lange, da sahen wir auch die vier Pappeln, die uns zuvor nicht aufgefallen waren.
    Die Kirche stand auf einem flachen Hügel. Einen hohen Turm sahen wir nicht. Der Bau sah schmucklos aus. Seine Fassade aus Backstein hatte im Laufe der Zeit gelitten und hätte sicherlich mal renoviert werden müssen.
    Wir entdeckten auch den kleinen Anbau an der Westseite. Dabei konnte es sich durchaus um eine Sakristei handeln.
    Niemand erwartete uns. Nirgends war ein Mensch zu sehen. Uns fiel auch kein Engel auf, der uns erwartet hätte.
    Suko ließ den Rover in der unmittelbaren Nähe der Kirche ausrollen.
    Unter den Reifen knirschte jetzt der feine Kies, der hier den Boden bedeckte.
    Niemand kam, um uns zu begrüßen. Wir schnallten uns ab und blieben noch für einen Moment sitzen. Jeder von uns wartete darauf, dass etwas geschah, dass jemand zu uns kam, aber da wurden wir enttäuscht.
    Ich warf Suko einen schrägen Blick zu, der augenblicklich darauf reagierte.
    »Das gefällt dir nicht?«
    Ich hob die Schultern. »Seltsam ist es schon, das gebe ich zu. Die Stimme des Geistlichen hat sich am Telefon schon recht dringend angehört.«
    »Wollen wir mal nicht hoffen, dass er nicht in der Lage ist, uns zu begrüßen.«
    Ich gab darauf keine Erwiderung und drückte die Beifahrertür des Rover auf, um den Wagen zu verlassen. Neben ihm richtete ich mich auf und saugte die kalte Luft ein.
    Es war nichts Verdächtiges zu sehen und auch nicht zu hören. Die normale Stille einer ländlichen Umgebung war unser einziger Begleiter.
    Ich näherte mich dem Anbau. Dort hatte ich ein Fenster gesehen, vor dem ich gleich darauf stehen blieb und in den Raum hineinschaute, der tatsächlich so etwas wie eine Sakristei war.
    Aber sie war leer.
    Ob mir das gefallen konnte oder sollte, das wusste ich nicht. Dafür hörte ich Sukos Ruf, der mich vom Eingang her erreichte. »Kommst du?«
    »Sofort.« Auch unter meinen Füßen knirschte der Kies, als ich über den Weg ging.
    Suko wartete auf mich. Sein Gesicht zeigte einen neutralen Ausdruck. Er schien nichts Verdächtiges gefunden zu haben und sagte, als ich neben ihm anhielt: »Nichts zu hören.«
    Die Kirchentür war geschlossen. Ich sah die Klinke und wollte sie umfassen, als es passierte.
    Und es traf mich wie der berühmte Blitz aus heiterem Himmel.
    Ein scharfer Schmerz fuhr genau dort übel meine Brust hinweg, wo das Kreuz hing.
    Ab jetzt war mir klar, dass wir nicht umsonst gekommen waren…
    ***
    Der Reverend und natürlich auch Melanie Morton hatten die Antwort den scheuen Mina gehört. Sie waren beide geschockt, obwohl sie damit hatten rechnen müssen. Aber so plötzlich damit konfrontiert zu werden, das hatten sie trotz allem nicht erwartet.
    Und es kam noch etwas hinzu.
    Sie sahen nichts.
    Kein Höllengespenst ließ sich blicken. Wenn sie tatsächlich vorhanden waren, dann mussten sie unsichtbar sein.
    »Bist du sicher?«, flüsterte Cecil Davies.
    »Ja.«
    »Aber wir sehen und spüren nichts.«
    »Ich schon…«
    Die Bestätigung ihrer Worte erhielten der Reverend und das Mädchen, als sie sahen, wie die blassen Gestalten ihre Ruhe aufgaben und sich zuckend bewegten, als würden sie nach einem Fluchtweg suchen.
    Es gab keinen. Es sei denn, sie wären aus der

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