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1595 - Die sterbenden Engel

1595 - Die sterbenden Engel

Titel: 1595 - Die sterbenden Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gestalten, die auf ihn einschlugen. Sie waren nicht mehr unsichtbar, denn das Licht sorgte dafür, dass ich diese Gespenster für so lange zu Gesicht bekam, bis sie in der starken Magie vergingen.
    Es waren Kreaturen, wie sie nur in den schlimmsten Auswüchsen der Fantasie entstehen konnten. Eine Mischung aus Tieren und Menschen.
    Affenähnliche Wesen mit langen Greif armen, an deren Enden sich Klauen mit messerscharfen Nägeln befanden.
    Für einen winzigen Augenblick schoss mir durch den Kopf, dass diese Nägel Wunden in die Körper der Engel gerissen haben konnten. Dann war der Gedanke wieder verschwunden, und ich sah die Gestalten auf mich zufliegen.
    Haarige und feucht glänzende Körper mit schrecklichen Köpfen, die mal mehrere Augen hatten oder einfach nur platte Gesichter.
    Sic hatten jetzt einen neuen Gegner gefunden, aber sie hatten nicht damit gerechnet, dass sich dieser Mensch wehren konnte Sobald sie in das Licht des Kreuzes gerieten, das auch weiterhin einen Schutzschirm um mich bildete, lösten sie sich in der Luft auf.
    Es sah aus, als wären sie zuerst auseinandergerissen worden, um danach atomisiert zu werden.
    Sie verschwanden.
    Und mir war nichts passiert, sodass ich mir vorkam wie der Turm in der Höllenschlacht.
    Gewonnen.
    Zumindest für den Anfang.
    Erst jetzt nahm ich die Stille wahr, die mich umgab, und ich sah den Reverend am Boden liegen, der mit einem nahezu fiebrigen Blick in die Höhe schaute, damit er mich ansehen konnte.
    »Mr. Davies?«, fragte ich.
    Er deutete ein Nicken an.
    »Mein Name ist John Sinclair.«
    ***
    Es war der Moment, bei dem bei ihm die Dämme brachen.
    Er hatte viel aushalten müssen. Möglicherweise war sein Weltbild dabei zusammengebrochen, und genau das forderte nun seinen Tribut.
    Auf dem Boden liegend fing er an zu schluchzen und schlug dabei die Hände vor sein Gesicht, als würde er sich schämen.
    »Bitte, Suko, kümmere du dich um ihn.«
    »Geht in Ordnung.« Ich sah mein Ziel woanders, und es gab nicht nur eines davon.
    Ich kam genau zwei Schritte weit, dann musste ich einfach stehen bleiben, um das anzuschauen, was mir hier präsentiert wurde.
    An dem Durcheinander der umgestürzten Stühle sah ich vorbei. Aber nicht daran, wer oder was sich in dieser kleinen Kirche versammelt hatte.
    Es waren Gestalten, die vor der Wirkung meines Kreuzes nicht flohen.
    Ich hatte es inzwischen mit der Kette über meinen Kopf gezogen und es mir in die Tasche gesteckt. Es zeigte keine negative Reaktion auf diejenigen, die sich hier in der Kirche versammelt und bestimmt auch Sicherheit gesucht hatten.
    Waren es die Engel aus einer bestimmten Dimension oder einem bestimmten Reich?
    Einen kannte ich schon. Er war ermordet worden, doch diejenigen, die mich hier umstanden, wiesen mit ihm keine große Ähnlichkeit auf. Sie befanden sich in einem Zwischenstadium. Sie waren weder stofflich noch richtig feinstofflich und kamen mir wie Gestalten vor, die sich noch nicht für die eine oder andere Seite entscheiden konnten.
    Blasse, bleiche Gesichter. Nicht zu erkennen, ob es sich dabei um männliche oder weibliche Wesen handelte. Wahrscheinlich musste man sie als Zwitter ansehen.
    Ich war auch unsicher, wie ich mich ihnen gegenüber verhalten sollte und tat zunächst mal nichts anderes, als zwischen ihnen hindurchzugehen.
    Ich hatte mir ein anderes Ziel ausgesucht.
    Es war eines dieser Wesen, das aber im Gegensatz zu den anderen bekleidet war. Ein Mädchen stand neben ihm. Noch ein Kind, aber es trug bereits Reitstiefel. Daran erkannte ich, dass es sich um Melanie Morton handeln musste, von der mir der Reverend am Telefon berichtet hatte.
    Ich ging direkt auf die beiden zu, die nicht zur Seite wichen und mich erwarteten.
    Das Mädchen lächelte. »Sie sind also John Sinclair, der Mann mit dem Kreuz.«
    »Ja, das bin ich. Und du heißt…?«
    »Melanie Morton.«
    »Klar.« Ich schaute den Engel an. »Und hat deine Freundin auch einen Namen?«
    »Sie heißt Mina.« Melanie schaute die Angesprochene an und fragte: »Stimmt doch, oder?«
    »Ja, so heiße ich.«
    Zum ersten Mal hörte ich die Stimme eines dieser Engel. Ich hatte sie verstehen können, aber der Klang war irgendwie anders. Ich empfand ihn als etwas künstlich.
    Ich lächelte ihr zu.
    »Ich freue mich, dich zu sehen, und ich freue mich besonders, dass du noch am Leben bist.«
    »Ich habe mich hierher gerettet. Melanie hat mir den Weg hierher zur Kirche gezeigt.«
    Die junge Reiterin nickte heftig.
    »Und du bist ebenfalls

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