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1595 - Die sterbenden Engel

1595 - Die sterbenden Engel

Titel: 1595 - Die sterbenden Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dabei die Antwort. »Das mag sein, aber wir sind stärker.«
    »Glauben Sie das wirklich?«
    »Ja.«
    »Durch das Kreuz, nicht?«
    »So ist es.«
    »Darf ich es mal sehen?«
    Ich holte es aus meiner Tasche und ließ es auf dem rechten Handteller liegen.
    Nahezu ehrfurchtsvoll trat Melanie näher, und mit einer ebensolchen Bewegung strich es über das wertvolle Silber hinweg.
    Mit den Zeichen auf meinem Talisman konnte sie nicht viel anfangen, aber die Enden der Balken interessierten sie schon, das war ihr anzusehen.
    Bevor ich ihr eine Erklärung geben konnte, stellte sie schon die Frage: »Was bedeuten die Buchstaben?«
    »Es sind die Anfangsbuchstaben der vier Erzengelnamen.«
    Staunend saugte sie die Luft ein. »Echt?«
    »Ja.«
    »Wie heißen sie denn?«
    »Michael, Gabriel, Raphael und Uriel.«
    Melanie nickte langsam und staunte noch immer. »Ja, die Namen kenne ich. Die habe ich in der Schule gehört. Auf die kann man sich verlassen.«
    »Das meine ich auch.«
    »Jetzt habe ich schon weniger Angst.«
    »Toll, das freut mich.«
    »Sie retten uns, nicht?«
    Ich wusste, was ich sagen musste. »Ja, Melanie, wir schaffen es.«
    Es hatte sich bisher nichts weiter ereignet. Dass alles vorbei war, daran gl aubte ich nicht, aber ich spielte bereits mit dem Gedanken, die kleine Kirche zu vc il assen. Wir passten alle in den Rover hinein. Wenn wir abfuhren, war es für mich keine Flucht, ich wollte nur das Mädchen und den Reverend in Sicherheit bringen.
    Da Suko sich noch nicht gemeldet hatte, ging ich davon aus, dass vor der Kirche alles in Ordnung war.
    Auch der Reverend hatte nichts gehört. Er hätte als Erster Bescheid wissen müssen, da er der Tür am nächsten stand.
    Ich wollte auf ihn zugehen und einen Blick nach draußen werfen, aber Mina kam mir zuvor. Aus dem Stand ging sie los, und sie wirkte so entschlossen, dass ich in mir eine Warnung spürte.
    Ich beeilte mich, sie zu erreichen. An den noch stehenden Stühlen gingen wir vorbei. Der Geistliche schaute uns entgegen. Er hob die Schultern und fragte: »Haben Sie eine Idee, wie es weitergehen soll, Mr. Sinclair?«
    »Noch nicht. Aber es wird sich etwas tun, das ist sicher.«
    Ich warf Mina einen Blick zu, die nicht mehr weiter ging. Sie blieb etwa eine Körperlänge vor der Tür stehen und starrte dagegen, als wollte sie das Holz mit ihren Blicken durchbohren. Ihr Gesicht glänzte dabei, aber es war kein Schweiß auf der Haut zu sehen.
    »Was stört dich, Mina?«
    »Sie - sie sind da!«
    »Bist du sicher?«
    »Ja, ich spüre sie. Sie werden uns vernichten wollen. Alle, nicht nur mich.«
    Auch der Reverend hatte die Botschaft gehört.
    »Was können wir denn tun, Mr. Sinclair? Allmählich komme ich mir in der eigenen Kirche wie in einem Gefängnis vor.«
    Ich hatte meinen Plan nicht vergessen und behielt ihn auch nicht länger für mich.
    »Hören Sie zu, Mr. Davies. Mein Kollege Suko und ich sind mit einem Rover gekommen. Deshalb mein Vorschlag. Sie, Melanie und Mina verlassen die Kirche und laufen zum Wagen. Sie können sich von meinem Kollegen den Schlüssel geben lassen. Und dann fahren Sie bitte so schnell wie möglich fort.«
    »Sie meinen, wir sollen fliehen?«
    »Ja.«
    »Und Sie?«
    Ich winkte ab. »Keine Sorge, ich komme schon allein zurecht. Das bin ich gewohnt. Außerdem ist mein Freund und Kollege auch noch da. Sind Sie bereit?«
    Der Reverend überlegte nicht mehr lange. Er nickte, und ich wollte Mina ein Zeichen geben.
    Dazu ließ man mich nicht mehr kommen. Außerhalb der Kirche hörte ich einen Schrei, und im selben Augenblick rief Mina: »Sie sind schon da!«
    ***
    Die Distanz zu dem am Boden liegenden Phil Morton war nicht besonders weit, trotzdem brauchte Suko seine Zeit, und er erkannte, wie grausam die unsichtbaren Angreifer waren.
    Was sie mit den Engeln getan hatten, das fügten sie jetzt einem hilflosen Menschen zu. Sie waren dabei, Wunden in seine Haut zu reißen. Noch waren sie nicht tief genug, um ihn zu töten, aber das würde sich ändern.
    Irgendwann würden sie so tief sein, dass er daran sterben konnte.
    Nicht sichtbare Klauen rissen das Hemd unter der Jacke entzwei und legten die Brust frei. Suko sah dies, als er nur noch zwei Schritte entfernt war und er sich fragte, ob er mit seiner Peitsche überhaupt etwas ausrichten konnte.
    Er konnte es nicht so recht glauben. Es waren ja keine Gegner zu sehen, aber was hätte er sonst tun sollen?
    Auf der nackten Brust quollen erste Blutstropfen aus den Streifen hervor.
    Auch Suko war

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