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1595 - Die sterbenden Engel

1595 - Die sterbenden Engel

Titel: 1595 - Die sterbenden Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sein mächtiges Reich aufgebaut hat?«
    »Ja, wir kennen ihn alle. Er ist das absolut Böse im Hintergrund. Und wir wissen auch, dass er immer wieder in die Geschicke der Menschheit eingegriffen hat. Er hat sich in ihre Seelen einschleichen und sie so für sich einnehmen können. Man hat den Menschen den freien Willen gegeben, was auch wir nicht ändern können, und so haben sich viele Menschen gegen das Gute entschieden und sich auf die Seite des Bösen gestellt, weil sie sich von ihm blenden ließen. Die Welt steht zwar nicht vor einem Abgrund, aber gut geht es den meisten Menschen auch nicht. Es kann sein, dass die andere Seite somit ein Ziel erreicht hat, und nun kann sie sich um unsere Reiche kümmern.«
    Es war sehr interessant, was ich da gehört hatte. Das stimmte auch mit meinen Überlegungen überein. Die Mächte der Hölle hatten nie aufgegeben, das wusste ich. Aber das Böse hatte auch keinen endgültigen Sieg erringen können, und ich setzte darauf, dass so etwas niemals geschehen würde.
    »Was würde denn aus euch werden?«, fragte ich. »Wollen die Höllengespenster euch vernichten?«
    »In ihrem Sinne schon.«
    »Was heißt das?«
    »Wir würden nicht sterben. Ich weiß nicht, ob Engel sterben können. Wir wären nur nicht mehr da. Sie würden uns in eine andere Dimension schicken, und wir würden wahrscheinlich nicht mehr so wie jetzt aussehen.«
    »Ihr würdet euch auflösen, nicht wahr?«
    »Körperlich schon, wenn wir uns entschlossen hätten, so zu werden wie die Menschen.«
    »Wie du?«
    »Ja. Es war ein Akt der Verzweiflung. Wir, die Engel, suchten Hilfe auf der Erde. Nicht alle haben sie gefunden. Mir ist es gelungen, aber viele von uns sind dabei vernichtet worden. Das haben die Menschen nicht mitbekommen, aber es ist so gewesen.«
    »Ich habe es gesehen. Einer vor euch ist an seinen Wunden vergangen. Ich konnte zuschauen, wie er sich auflöste. Und deshalb glaube ich dir jedes Wort.«
    Melanie Morton hatte bisher geschwiegen. Das wollte sie nicht mehr, und sie flüsterte mit vor Angst verzerrter Stimme: »Müssen wir jetzt alle sterben?«
    Ich schüttelte lächelnd den Kopf. »Das will ich nicht hoffen. Wir werden schon einen Weg finden.«
    »Und welchen?«
    Die Antwort gab Mina, und ihre Stimme klang diesmal fester.
    »John hat das Kreuz. Ich weiß, dass sie sich davor fürchten. Ich kenne seine Kraft. Sie ist von Mächtigen auf dem Kreuz hinterlassen worden, die auf unserer Seite stehen.«
    Melanie war neugierig. »Und wer sind die?«
    »Ebenfalls Engel. Aber welche, die viel stärker sind als wir. Es sind die Erzengel.«
    »Ohhh…« Mehr brachte das Mädchen nicht hervor. Seine Augen blieben weit geöffnet und der Mund ebenfalls. So etwas hatte Melanie noch nie gehört und es sich nicht einmal in ihren kühnsten Träumen vorstellen können.
    »Du hast doch das Licht gesehen«, sagte Mina leise. »Vorhin beim Kampf.«
    Melanie schüttelte den Kopf. »Nein, nicht wirklich. Ich habe mir die Hände vors Gesicht gehalten. Ist das schlimm?«
    »Nein, nein, das war schon richtig. Aber unsere Hoffnung ist das Kreuz, und damit auch die mächtigen Erzengel.«
    Ich stellte mir die Frage, ob ich weitergekommen war. Eigentlich nicht, wenn man es genau nahm. Ich war zwar etwas sehlauer geworden, doch den Weg, wie wir aus dieser Lage entkommen konnten, den sah ich noch immer nicht.
    Es ging auch um die anderen Engel, die sich weiterhin in der kleinen Kirche aufhielten. Sie hatten ihr Übergangsstadium noch nicht verlassen und befanden sich weiterhin auf der Grenze zwischen stofflich und feinstofflich. So wie sie dort standen, sah es so aus, als warteten sie darauf, dass ihre mächtigen Feinde zurückkehrten.
    Ich machte mir auch um Melanie Morton Sorgen. Man würde sie zu Hause vermissen. Sie musste zuerst in Sicherheit gebracht werden, so lange wir noch Zeit hatten.
    Dabei dachte ich an Suko. Unser Rover stand nicht weit von der Kirche entfernt. Damit konnte er mit Melanie und auch mit Cecil Davies wegfahren. Ich würde mich allein den Feinden stellen.
    So wandte ich mich direkt an Melanie, um ihr den Vorschlag zu unterbreiten. Leider wurde ich abgelenkt, denn Mina stieß einen leisen, aber erschreckten Ruf aus.
    »Was ist los?«, flüsterte ich scharf. Sie trat einen Schritt zurück. »Sie sind wieder da, John!«
    »Wo?«
    »Nicht hier - noch nicht.«
    »Draußen?«
    Mina nickte. »Ja, sie sammeln sich dort.«
    Als ich das hörte, war es mit meinem Plan vorbei. Und ich dachte an Suko, der dieser

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