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1595 - Die sterbenden Engel

1595 - Die sterbenden Engel

Titel: 1595 - Die sterbenden Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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suchte die Umgebung ab, um herauszufinden, ob sich jemand in der Luft bewegte. Selbst einen fliegenden Menschen schloss ich nicht aus.
    Damit kam ich der Wahrheit sogar recht nah, denn plötzlich sah ich etwas, was mich daran erinnerte.
    Schräg über mir huschte etwas an der Hausmauer entlang. Ich hatte es mein instinktiv wahrgenommen, legte jetzt den Kopf in den Nacken und schaute in den Himmel. Er selbst interessierte mich nicht, aber über mir sah ich einen lang gezogenen Schatten, der an der Hauswand entlang strich und dabei in einer Höhe blieb.
    Wollte er zu mir? War es ein fliegender Mensch? Jemand, der die gleiche Gabe besaß wie Carlotta, das Vogelmädchen?
    Ich wurde von den Mutmaßungen regelrecht überfallen und glaubte auch, einen Ruf zu hören, den der Wind an meine Ohren trug.
    Wenig später war das Wesen verschwunden, und ich wusste nicht mal, ob ich einen Menschen oder einen Schatten vor mir gehabt hatte.
    Ich ließ mir noch etwa eine halbe Minute Zeit, um nach dem Objekt zu forschen. Da war nichts zu machen. Es war und blieb verschwunden, und ich hatte das Nachsehen.
    Mit einer nachdenklichen Bewegung schloss ich das Fenster.
    Es blieb nicht aus, dass ich mir Gedanken machte und immer noch versuchte, dieses Wesen einzuordnen. Für mich stand fest, dass es sich um keinen Vogel gehandelt hatte. An einen Menschen wie Carlotta wollte ich auch nicht glauben. Es hatte auch keinen Laut gegeben, der darauf hingewiesen hätte, und irgendwie waren die Dinge alle verdreht. Ich war nicht angesprochen worden, ging aber davon aus, dass dieser unheimliche Besucher mich gemeint hatte und nicht nur zufällig an meinem Fenster vorbeigeflogen war.
    Ich hatte auch das Geräusch gehört. Es konnte ein Klopfen gewesen sein. Und dafür gab es nur eine Erklärung. Dieser seltsame Besucher hatte auf sich aufmerksam machen wollen, war aber dann verschwunden, und darüber grübelte ich nach.
    Der Fernseher war immer noch eingeschaltet. Ich sah das normale Bild.
    Auf den Besucher zu warten hatte keinen Sinn, und allein in der Wohnung bleiben wollte ich auch nicht.
    Ich rief nebenan bei Shao und Suko an und hatte Glück. Shao hob ab.
    Von ihr erfuhr ich, dass auch Suko schon zu Hause war und unter der Dusche stand.
    »Okay, dann bin ich in fünf Minuten bei euch.«
    »Ist was passiert, John?«
    »Nicht direkt, aber was ich hier erlebt habe, ist schon interessant. Ich bin auf eure Meinung gespannt.«
    Shao lachte. »Dann komme mal rüber…«
    ***
    Um es vorwegzunehmen, die Unterhaltung mit den beiden hatte mich keinen Schritt weiter gebracht. Wir hatten einige Male den Fernseher angestellt und nichts Verdächtiges gesehen. Das normale Programm lief ab, was nicht heißt, dass Shao und Suko mir keinen Glauben schenkten, denn sie wussten, dass ich so etwas nicht aus der Luft holte.
    Wir hatten uns noch einen netten Abend gemacht, dann war ich in meiner Bude verschwunden und hatte mich ins Bett gelegt. Wider Erwarten schlief ich recht gut und fühlte mich am Morgen nach dem Erwachen fit für den Tag.
    Das sah auch Suko mir an. »Du hast gut geschlafen«, stellte er fest.
    »Ja, das habe ich.«
    »Trotz deines Besuchers?«
    Ich antwortete ihm erst, nachdem wir in den Rover gestiegen waren.
    »Nichts hat mich gestört. Nicht mal irgendein Traum.«
    »Und jetzt?«
    »Wollen wir mal abwarten, was noch alles auf uns zukommt.«
    »Aha. Du gehst also davon aus, dass der seltsame Besuch bei dir nur so etwas wie ein Anfang gewesen ist.«
    »Genau das denke ich.«
    Zunächst dachten wir erst mal an den Londoner Morgenverkehr, der mal wieder sehr dicht war. Da half kein Fluchen und auch kein großes Aufregen, wir mussten uns damit abfinden und trafen sogar recht pünktlich beim Yard ein, wo uns der Duft des Kaffees bereits empfing.
    Beim Eintreten in das Vorzimmer galt mein Interesse weniger unserer Assistentin Glenda Perkins als vielmehr dem Computer, dessen Monitor völlig normal war.
    Glenda wunderte sich. »He, willst du meinen Platz einnehmen? Kannst du gern machen und…«
    »Nein, nein, lass es mal, wie es ist.«
    Sie hob nur die Schultern und strich durch ihre pechschwarzen Haare, die danach etwas zerzaust aussahen.
    »Gut siehst du aus«, lobte ich.
    »Ja, man muss was tun. Die Konkurrenz ist groß.«
    Ich verdrehte die Augen. »Aber doch nicht für dich.«
    »Haha, ab in dein Büro.«
    Ich folgte dem Befehl nach einem kurzen: »Sehr wohl, Madame!«, wollte aber noch wissen, ob sich Sir James schon nach uns erkundigt hätte.
    Neben

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