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1597 - Die Köpferin

1597 - Die Köpferin

Titel: 1597 - Die Köpferin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sagte Jane gelassen.
    »Ach so, ich habe auch noch die Negative.«
    »Ach, haben Sie?«
    »Wie ich es Ihnen sagte.«
    Er wurde immer wütender. »Willst du mich erpressen, du kleine Schlampe?«
    Jane Collins schüttelte den Kopf. Dann hob sie den rechten Arm. Es war das verabredete Signal für die beiden Personen, die in der Nähe gelauert hatten.
    Jetzt setzten sie sich in Bewegung.
    Ethan Brown, der an Janes Schulter vorbeischaute, bekam große Augen, presste die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf, als wollte er einen Alb träum loswerden.
    Jane ging einen Schritt zurück und drehte sich um.
    Ellen Brown und ihr Anwalt kamen auf den Jaguar zu.
    Der Fall hatte sich für sie erledigt. Jane wurde nicht mehr gebraucht, aber sie hörte die zischende Stimme der Frau, die voller Hass war.
    »Du verdammtes Schwein! Das ist dein Ende. Du wirst in der Gosse landen, das verspreche ich dir!«
    Es war eine Szene, die sich Jane nicht unbedingt gewünscht hatte, die aber leider zu ihrem Alltag als Detektivin gehörte.
    Sie wandte sich an den Anwalt.
    »Ich denke, Sie brauchen mich nicht mehr - oder?«
    »So ist es.«
    »Dann alles Gute.«
    »Oder bis zum nächsten Mal.«
    »Besser nicht.«
    »Warum nicht? Sie haben gute Arbeit geleistet.«
    »Das mag sein. Aber das sind Aufträge, die ich nicht besonders liebe, Mr. Brookman.«
    »Tja, sie gehören leider zum Leben dazu.«
    »Da haben Sie leider recht.«
    Auch wenn sich Mrs. Brown noch nicht beruhigt hatte, es war Jane egal.
    Sie hatte hier nichts mehr verloren. Wenn sie sich umschaute und die Weihnachtsreklame sah, empfand sie die als Hohn.
    Janes Wagen stand in einem Parkhaus. Sie würde einige Minuten brauchen, um es zu erreichen. Beide Hände steckte sie in die Taschen ihres Wollmantels. Auf ihrer Zunge lag ein bitterer Geschmack. Sie mochte Jobs dieser Art nicht und lehnte sie zumeist ab. Sie hasste es, hinter Ehebrechern herzuschnüffeln.
    Aber Ellen Brown hatte ihr leid getan, als sie in Janes Büro gesessen hatte. Es war um ihre Zukunft gegangen, und wäre alles so weiter gelaufen, hätte sie ihr Vermögen verloren, die Firma ebenfalls, und Mitarbeiter hätten auf der Straße gestanden. Das hatte Jane auch nicht gewollt und den Job deshalb angenommen.
    Dennoch, der bittere Geschmack auf ihrer Zunge ließ sich so leicht nicht vertreiben, und Jane Collins beschloss, ihn wegzuspülen.
    Ein paar Meter weiter befand sich auf der rechten Seite eine Cocktailbar.
    In den letzten Jahren waren sie förmlich aus dem Boden geschossen und galten als Anlaufstationen für die After work Partys der ach so gestressten Mittelschicht. Dazu gehörten vor allem Banker und Anlageberater, die in den letzten Wochen einen wirklichen Stress und ihr Waterloo erlebt hatten.
    Die große Schau war vorbei, aber man trank weiter, und das aus Katzenjammer, wobei niemand so recht zugeben wollte, dass er Geld verloren hatte.
    Jane blieb vor der großen, bis zum Gehweg reichenden Glasscheibe stehen.
    Das bunte Treiben dahinter lockte sie schon, und Jane wollte sich einfach ablenken.
    Sie ging hinein. Es gab den großen Tresen, aber auch die hohen Holztische, um die Stühle standen, die gebaut waren wie Hocker, die allerdings eine Rückenlehne hatten.
    Platz gab es genug. Jane suchte sich einen der hohen Tische aus und bestellte bei der Bedienung, einem jungen Mann mit glatten schwarzen Haaren, den Hauscocktail.
    »Gern, Madam.«
    Jane nickte und wartete. Um sich herum hörte sie einen Wirrwarr von Stimmen, doch niemand der Gäste sprach sehr laut. Es mochte daran liegen, dass auf einem großen Flachbildschirm die Nachrichten aus aller Welt flimmerten und die waren alles andere als positiv. Es ging in den Berichten fast ausschließlich um den Terroranschlag in Bombay, der mit einer grausamen und gnadenlosen Präzision durchgeführt worden war und so schrecklich viele Opfer gekostet hatte und noch kosten würde, da war man sich einig.
    Die Welt kam nicht zur Ruhe, und auch die kleine Welt, in der sich Jane Collins bewegte, steckte voller Sprengstoff.
    Aber sie hatte zum Glück das Lachen nicht verlernt und auch nicht das Lächeln, das sie dem jungen Mann schenkte, als dieser das Getränk vor sie stellte und ihr wünschte, dass es ihr schmeckte.
    »Danke, was trinke ich denn?«
    »Eine exotische Mischung. Rum, Limone, Limette und ein wenig Orangensaft. Er macht Appetit auf mehr.«
    »Ja, wenn man nicht Auto fahren muss.«
    »Das stimmt.«
    Jane nickte ihm zu, als er sie allein ließ, und saugte an einem

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