Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1597 - Die Köpferin

1597 - Die Köpferin

Titel: 1597 - Die Köpferin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
darüber möchte ich schweigen. Darum geht es hier auch nicht.«
    »Worum denn?«, fuhr er mich an. »Um Ihr Leben!«
    Es war eine Antwort, mit der er nicht gerechnet hatte. Plötzlich wurde er unter der künstlichen Bräune bleich. Er saugte die Luft durch die Nasenlöcher ein und fauchte mich dann an.
    »Was erlauben Sie sich? Ich habe Ihrem Chef einen Gefallen getan und mit der Polizei kooperieren wollen. Und jetzt muss ich mir diese Beleidigungen anhören. Sie behandeln mich wie einen Verbrecher. Das muss ich mir nicht gefallen lassen.«
    Ich blieb ebenso ruhig wie Suko, als ich sagte: »Seien Sie froh, dass wir hier sind und Sie gewarnt haben.«
    »Vor wem denn?«
    »Vor einer Frau, die gern Männer köpft«, sagte ich.
    Dario Sikora sagte erst mal nichts mehr. Er verkrampfte nur seine Hände zu Fäusten, presste auch die Lippen aufeinander und atmete nur durch die Nase.
    Mitleid hatte ich mit dem Burschen nicht. Er war ein Verbrecher im Maßanzug. Er wusch das dreckige Geld sauber, das aus mörderischen und tödlichen Geschäften stammte.
    »Ich will Sie nicht mehr sehen! Dass einer meiner Männer umgekommen ist, empfinde ich als sehr tragisch. Aber das Leben ist kein Kinderspiel. Da kann es jeden treffen. Ich beziehe diese Tat zumindest nicht auf mich. Und jetzt verschwinden Sie!«
    Wir blieben sitzen. Suko sagte noch: »Sie sollten zumindest über unsere Worte nachdenken.«
    »Ja, das werde ich machen. Aber später. Und jetzt verschwinden Sie endlich, denn ich habe zu tun.«
    Er stand mit einer schroffen Bewegung auf.
    »Außerdem habe ich mich genügend abgesichert. Hier kommt kein Mensch unbemerkt herein. Das haben Sie ja selbst erlebt.«
    »Manchmal hat man es nicht nur mit normalen Menschen zu tun«, warnte ich ihn.
    »Was soll das denn heißen?«
    Ich wollte abwinken und kam nicht mehr dazu, denn aus dem Nebenraum hörten wir trotz der schallschluckenden Tür den gellenden Frauenschrei…
    ***
    Plötzlich war alles anders. Die Situation fror förmlich ein. Niemand von uns bewegte sich. Auch Suko stand jetzt. Wir hörten Dario Sikora flüstern.
    »Das muss Dahlia gewesen sein.« Er wollte nachsehen.
    Suko ließ ihn nicht weit kommen. Er packte zu und schleuderte ihn zurück. »Das übernehmen wir.«
    Sikora fluchte, als er gegen die Wand fiel. Er wollte vorstürmen, als die Zwischentür geöffnet wurde. Es geschah nur intervallweise, als hätte die Person im anderen Zimmer Probleme damit.
    Ja, sie war das Problem.
    Dahlia ging einen langen Schritt nach vorn. So konnte sie die Schwelle überschreiten und blieb stehen.
    Erst jetzt nahmen wir wahr, wie sie aussah. Ihre Kleidung war zerfetzt.
    Auf der nackten Haut zeichneten sich zahlreiche Stichwunden ab, und sogar aus einem Schnitt an der Kehle rann das Blut. Die Augen waren verdreht. Sie sah mehr tot als lebendig aus, ging einen schwankenden Schritt nach vorn und fiel vor unseren Augen zu Boden…
    ***
    Jane Collins wusste, dass es ein Tag sein würde, an dem das Überleben schwierig war. Noch sah alles normal aus, aber darauf wollte sie sich nicht verlassen. Der Tag war lang, und sie kannte auch die Gegenseite, die bestimmt nicht schlief.
    John Sinclair und Suko würden unterwegs sein, da war sie sicher. Aber konnten sie auch einen Erfolg für sich verbuchen? Hatten sie eine Spur gefunden?
    Sie überlegte, ob sie John anrufen sollte. Jane entschied sich dagegen.
    John sollte nicht das Gefühl haben, Leibwächter für sie spielen zu müssen. Sie konnte gut auf sich selbst aufpassen.
    Die Detektivin war zwar nicht allein im Haus, trotzdem kam es ihr so vor, denn von ihrer Mitbewohnerin Justine Cavallo war nichts zu hören.
    Gern hätte Jane mit der Blutsaugerin gesprochen. Sie wollte sich aber nicht die Blöße geben und sie ansprechen.
    So saß Jane in ihrem Zimmer und zerbrach sich den Kopf über etwas, was noch nicht eingetreten war. Ihr war nur klar, dass sie auf der Liste der Köpferin stand, das hatte ihr die vergangene Nacht gezeigt.
    Aus dem Flur hörte sie ein Geräusch. Einen Moment später öffnete Justine Cavallo die Zimmertür. Sie trat nicht in den Raum, blieb auf der Schwelle stehen und starrte Jane an. »Was ist los?«
    Justine sah aus wie immer. Eine schwarze enge Lederkleidung, der tiefe Ausschnitt, das helle, schon fast grelle Haar. Aber ihr Blick, den sie auf Jane Collins gerichtet hatte, war ein anderer geworden.
    »Was ist los, Justine?«
    »Loretta ist wieder da!« Jane zuckte zusammen.
    »Wo?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Dann kannst

Weitere Kostenlose Bücher