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1597 - Die Köpferin

1597 - Die Köpferin

Titel: 1597 - Die Köpferin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dies nicht weiterbrachte, denn wir hatten die Täterin bereits gesehen und erlebt, dass es uns unmöglich war, sie zu fassen. Für mich spielte es auch keine Rolle mehr, ob diese Person nun eine Blutsaugerin war oder nicht. Es ging einzig und allein um ihre Grausamkeit, denn die war kaum noch zu übertrumpfen.
    Suko hatte beide Anrufe hinter sich gebracht. Er sprach mit mir darüber, und ich nickte. Mit meinen Gedanken war ich woanders. Ich hörte Sukos Frage nur sehr leise.
    »Und wie geht es jetzt weiter?« Mir war nicht nach Lachen zumute. Ich tat es trotzdem und legte den Kopf dabei zurück.
    »Keine Ahnung. Ich fürchte, dass wir der Gegenseite die Initiative überlassen müssen. Das ist das Schlimme. Ich habe mich selten in einem Fall so mies gefühlt.«
    »Frag mich mal.«
    »Dario Sikora ist so etwas wie ein Anfang, Suko. Die Unterwelt hat einen ihrer Köpfe verloren. Er war der große Geldwäscher. Er hat ihr Geld in Sicherheit gebracht, hat es legalisiert. Das ist erst mal für eine Weile vorbei. Man wird sich Gedanken darüber machen, wer ihn getötet hat. Auf die Wahrheit wird niemand kommen, denke ich. Die ist auch unglaublich. Also wird sich das Misstrauen untereinander aufbauen, und da ist der Schritt bis zum Bandenkrieg wirklich nicht mehr weit. So hat Loretta das erreicht, was sie wollte.«
    »Nur Loretta?«, fragte Suko. Ich hob die Schultern. »Lass uns einfach davon ausgehen, John, dass Mallmann dahinter steckt. Okay, uns fehlen die letzten Beweise, aber es würde in seine Pläne passen. Er reibt sich die Hände, wenn das Chaos ausbricht. Und ich denke auch, dass er es gewesen ist, der diese Köpferin erschaffen hat.«
    »Und wie?«
    »Das weiß ich nicht. Wir wissen nur, dass Justine Cavallo ebenfalls ihre Gegnerin ist, und ich denke nicht, dass sie uns etwas vorspielt.«
    Ich hob die Schultern. »Kann sein, dass sie doch mehr weiß. Wir werden sie fragen müssen.«
    Obwohl die Fenster geschlossen waren, hörten wir von unten her das Jaulen der Sirenen. Es war gut für Dahlia, dass die Rettung kam. Sie durfte auf keinen Fall noch mehr Blut verlieren.
    Zugleich vibrierte bei mir das Handy. Ich schaute nicht nach, wer angerufen hatte, sondern meldete mich und hörte Janes Stimme.
    »John, was ist hier los?«
    »Wo?«
    »Vor dem Haus. Ein Notarzt und…«
    »Bevor du weiterhin deine Fragen stellst, Jane, es hat mit dem zu tun, was wir hier erlebt haben.«
    »Was denn?«
    »Die Köpferin hat zugeschlagen, und wir haben es nicht verhindern können.«
    »Und wen hat es erwischt?«
    »Einen gewissen Dario Sikora. Er war so etwas wie der oberste Anlageberater in gewissen Kreisen. Jetzt ist er tot, und wir haben es nicht verhindern können.«
    »Das hätte ich nicht gedacht.«
    »Und wie bist du überhaupt hergekommen?«
    »Durch Justine. Sie hat gespürt, dass die Köpferin unterwegs ist. Loretta und sie sind irgendwie miteinander verwandt.«
    »Das ist nicht schlecht, Jane. Kann sein, dass sie sogar unsere einzige Spur ist. Deshalb würde ich vorschlagen, dass du auf uns wartest. Wir müssen hier oben noch mit den Kollegen sprechen.«
    »Dann warten wir vor dem Haus.«
    »Das ist am besten.« Jane hatte noch eine Frage.
    »Wenn ihr Loretta gesehen habt, John, warum ist es euch dann nicht gelungen, sie zu stellen oder endgültig auszuschalten?«
    »Manchmal sind auch uns Grenzen gesetzt.«
    »Das hört sich gar nicht gut an.«
    »Ist es auch nicht. Später mehr.« Es war der beste Zeitpunkt, das Gespräch zu unterbrechen, denn jetzt trafen der Notarzt und seine Helfer ein. Wir konnte nur noch einige Hinweise geben, dann waren wir überflüssig.
    Wenig später trafen wir auf dem Flur, wo wir warteten, die Spurensicherung. Suko hatte eine bestimmte angefordert, die meist für unsere Abteilung arbeitete. Die Leute stellten weniger Fragen.
    Viel zu erklären gab es für uns nicht. Die Männer konnten sich sehr schnell ein Bild machen. Zuvor musste noch Dahlia abtransportiert werden. Sie lag auf einer Trage, und die Menschen, die neben ihr hergingen, machten sehr ernste Gesichter.
    »Hoffentlich kommt sie durch«, murmelte Suko.
    »Ja, das wünsche ich ihr auch.«
    Danach redeten wir mit den Kollegen, die ebenfalls entsetzt waren. Denn jemand, der Menschen köpfte, der gehörte in den Dschungel.
    »Habt ihr sie denn gesehen?«, wurden wir gefragt.
    »Kaum«, erwiderte ich. »Sie war einfach zu schnell.«
    »Sie?«
    Ich nickte dem Kollegen zu. »Es war in der Tat eine Frau, aber sie ist unser

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