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1597 - Die Köpferin

1597 - Die Köpferin

Titel: 1597 - Die Köpferin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stellte sich die Frau als Dahlia Grey vor und erklärte uns, dass sie als Sekretärin für Sikora arbeitete.
    »Wie schön für Sie«, sagte ich nur und war froh, dass es endlich losging.
    Wir stiegen in die Kabine, nahmen den Hauch eines exotisch riechenden Parfüms wahr und wurden hoch in die sechste Etage geschossen, in dem Dario Sikora einen Teiltrakt gemietet hatte.
    Durch eine Chipkarte musste eine Glastür geöffnet werden, erst dann schritten wir dem Allerheiligsten entgegen, und das über einen weichen, beigefarbenen Teppich.
    Rechts und links hatten die Bürotüren einen lindfarbenen Anstrich. Alles wirkte sehr gediegen. Dazu passte auch das indirekte Licht, das von kleinen Strahlern in der Decke abgegeben wurde.
    Dahlia Grey ging vor und öffnete uns eine der Türen, hinter denen ihr Reich lag. Ein helles Büro, in dem es an nichts fehlte. Die Kommunikationsmittel waren vom Feinsten, ebenso wie der Schreibtisch aus Glas. Vor der hohen Fensterfront hing ein Rollo.
    Die dunkelhäutige Schönheit bat uns mit ihrem besten Lächeln, doch unsere Waffen abzulegen, die wir sicher bei uns trugen.
    Damit hatte sie bei uns einen Punkt getroffen, an dem wir ziemlich empfindlich reagierten.
    »Sorry, aber das werden wir nicht tun.«
    Die Antwort irritierte sie. »Das ist hier so üblich«, hauchte sie. »Man kann nicht misstrauisch genug sein in diesen Zeiten.«
    »Stimmt«, sagte Suko. »Nur sind wir keine Mafiosi, sondern Polizisten. Ich denke, das macht den Unterschied.«
    »Ja, aber…«
    »Bitte, lass die beiden Herren in Ruhe«, sagte eine Männerstimme hinter uns. »Das ist schon okay.«
    Wir drehten uns um und sahen den Boss Dario Sikora vor uns stehen. Er zeigte ebenfalls ein breites Lächeln und sah tatsächlich aus wie ein seriöser Geschäftsmann.
    Sikora trug einen dunkelgrauen Anzug mit feinen Nadelstreifen, ein weißes Hemd und dazu eine gestreifte Krawatte in den Farben blau und gelb. Sein leicht graues Haar hatte er nach hinten gekämmt. Das Gesicht zeigte eine in Solarien gebräunte Farbe.
    Ich schätzte ihn auf fünfzig Jahre, und man konnte bei ihm von einem drahtigen Typ sprechen.
    »Kommen Sie doch in mein Büro, bitte.«
    Wir bedankten uns mit einem Nicken. Er ließ uns vorbeigehen und wies auf eine Sitzgruppe, die um einen viereckigen Tisch stand, auf dem einige Hochhausmodelle standen.
    Dario Sikora schob sie zur Seite. Dann rollte er einen Wagen heran, auf dem die verschiedensten Getränke standen.
    »Bitte, wenn Sie sich bedienen möchten…«
    Wir winkten beide ab. Sikora setzte sich ebenfalls und lächelte wieder.
    Nur seine Augen blieben dabei hart. Er sprach davon, dass er so schnell nicht mit unserem Besuch gerechnet hätte.
    »Wir wollen gewisse Dinge eben schnell beenden«, sagte ich. »Dazu gehört auch die Aufklärung eines Mordes, der an einem Ihrer Männer begangen wurde.«
    »Ja, das weiß ich. Ich habe schon mit Ihrem Chef darüber gesprochen.«
    »Kennen Sie auch die ganze Wahrheit?«, hakte ich nach.
    »Dass er geköpft wurde?«
    »Ja.«
    »Sicher. Warum hätte Ihr Chef mir das verheimlichen sollen? Den armen Slavko hat ein schrecklicher Tod getroffen. Den hat er nicht verdient gehabt, beileibe nicht.«
    »Und Sie haben natürlich keinen Verdacht, wer dahinterstecken könnte?«, fragte Suko.
    Sikora lehnte sich zurück. Er legte dabei sogar seine Handflächen gegeneinander und sah beinahe so aus wie ein frommer Büßer.
    Er gab die Antwort mit leiser Stimme.
    »Ich bin im Laufe der Zeit zu einem erfolgreichen Geschäftsmann geworden, und wer diesen Weg einschreitet, hat natürlich nicht nur Freunde. Aber ich will niemanden verdächtigen, das würde nur böses Blut geben.«
    »Es ist ja nicht nur Ihr Slavko ermordet worden. Drei weitere Männer wurden geköpft«, sagte Suko.
    »Ach.« Er tat ganz unschuldig.
    »Und der letzte erst vergangene Nacht. Wobei alle Toten früher für Männer arbeiteten wie Sie. Man kann sie als die Strippenzieher im Hintergrund ansehen. Einige sagen auch Gangsterbosse dazu, und wir nehmen an, dass es jemanden gibt, der nicht nur an Ihnen interessiert ist, sondern auch an einigen Ihrer Kollegen, die allesamt in dieselbe Schublade gehören, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Nein, das verstehe ich nicht. Oder wollen Sie mich mit den Unterweltbossen auf eine Stufe stellen?«
    Diesmal erhielt er von mir die Antwort.
    »Wir wollen uns nichts vormachen, Mr. Sikora. Sie geben sich nach außen hin einen seriösen Anschein. Was Sie in Wirklichkeit sind,

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