Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1599 - Ein Freund von ES

Titel: 1599 - Ein Freund von ES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
daß er es sich gar so einfach nicht machen konnte. „Warum glaubst du, bin ich zu Myles Kantor unterwegs?" fragte Perry Rhodan, während sie aus dem Antigravschacht traten und durch den begrünten Korridor schritten. „Hm", machte Gucky. „Das läßt mich immerhin hoffen, daß du noch ein bißchen Verstand hast.
    Darf ich dich begleiten, oder ...?"
    „Du störst in keiner Weise", antwortete Perry Rhodan. „Ich störe nicht?" rief Gucky empört, stieß schnaubend die Luft aus und entmaterialisierte.
    Perry Rhodan fand Myles Kantor in der Schaltzentrale des UBI ES-Hauptquartiers. Die Schaltzentrale wirkte verwaist. Von den zu anderen Zeiten hier Dienst tuenden Technikern war nichts zu sehen. Nur Kallia Nedrun war an einem Multifunktionsgerät damit beschäftigt, Wanderer zu beobachten. Als Perry Rhodan ihr im Vorbeigehen über die Schulter sah, registrierte er einige Daten über Wanderer.
    Die Kunstwelt mit dem Sitz der Superintelligenz ES war an einem Punkt, 350 Lichtminuten von der Erde entfernt, starr verankert, der undurchdringliche Energieschirm war aktiviert. Alle Versuche, Beobachtungssonden näher als eine Lichtsekunde an Wanderer heranzubringen, scheiterten; die Sonden fielen aus, sobald sie diese Grenze überschritten. Es war auch unmöglich, durch Fernortung Daten oder gar Bilder von der Oberfläche zu bekommen. „Myles ist mit den anderen im hinteren Büro", sagte Kallia Nedrun, ohne gefragt zu sein. „Soll ich mich zurückziehen?"
    Es war anzunehmen, daß die Wissenschaftlerin als Myles’ Vertraute und Freundin eingeweiht war. Rhodan sagte daher: „Ich habe keine Geheimnisse vor dir. Es wäre mir sogar recht, wenn du, bei dem, was ich zu sagen habe, dabei wärst."
    Sie drehte sich zum erstenmal um und sah ihn über die Schulter an. „Wieso?"
    „Du hast einen positiven Einfluß auf Myles, Kallia. Ich habe eine Option für ihn, weiß aber noch nicht, wie er sich dazu stellt."
    Ihr Blick verriet Rhodan, daß sie Bescheid wußte. „Mir ergeht es ebenso", sagte sie, erhob sich von ihrem Platz und begleitete Rhodan zu dem Büro.
    Myles Kantor hatte Besuch. Icho Tolot und Lingam Tennar saßen in auf ihre Körpermaße justierten Schalensitzen aus Formenergie, und Sato Ambush saß an einem Syntronterminal, während Myles Kantor mit seinem Kantormobil zwischen den dreien pendelte. Sie waren offenbar in eine heiße Diskussion verstrickt gewesen. Bei Rhodans Eintreffen verstummten sie jedoch, hielten mitten in der Bewegung inne.
    Myles Kantor glitt mit seinem Kantormobil auf Rhodan zu, warf Kallia Nedrun einen unsicheren Blick zu und sagte dann in das entstandene Schweigen: „Wir halten gerade Kriegsrat darüber, wie wir es schaffen könnten, Paunaro seine letzten Geheimnisse zu entlocken. Es wäre interessant zu erfahren, wieso er meint, daß die Blau-Nakken sich als Geschöpfe von ES bezeichnen dürfen."
    „Es ist durchaus möglich, daß Paunaro mit der Beantwortung dieser Frage überfordert ist", sagte Perry Rhodan. „Aber vielleicht erfahren wir die Antwort auf Wanderer."
    „Ich werde ES diese Frage stellen", versprach Icho Tolot und ließ die Blicke seiner drei Augen zwischen den anderen hin und her wandern. „Ihr werdet die Antwort nach meiner Rückkehr erfahren."
    „Es besteht die Chance, daß ihr diese Frage ES selbst stellen könnt", sagte Perry Rhodan mit belegter Stimme.
    Er wußte selbst nicht zu sagen, warum er sich nicht wohl in seiner Haut fühlte. Er kam sich fast wie ein Todesbote vor und nicht wie der Überbringer des ewigen Lebens. Er räusperte sich, bevor er fortfuhr: „Ihr drei, du Lingam Tennar, du Sato Ambush und du Myles Kantor - ihr steht auf meiner Liste der Kandidaten für den Empfang von Zellaktivatoren ganz oben. Stellt euch darum bitte darauf ein, daß ihr möglicherweise nach Wanderer mitfliegen werdet."
    Myles Kantor wirkte benommen. Er schüttelte nur wortlos den Kopf.
    Sato Ambush kicherte in sich hinein. „Das hätte ich nicht für möglich gehalten", sagte er. „Warum ausgerechnet ich? Und wovon hängt die letzte Entscheidung ab?"
    Lingam Tennar verschränkte die Handlungsarme vor der Brust und erklärte: „Wenn meine Nominierung nur aufgrund deiner Freundschaft mit Icho Tolot erfolgt ist, dann möchte ich davon Abstand nehmen. Ich könnte nicht mit dem Wissen vor eine Superintelligenz hintreten, durch Protektion ein Auserwählter geworden zu sein. Ich möchte eine stichhaltige Begründung für meine Nominierung haben."
    Perry Rhodan blickte zu Myles Kantor.

Weitere Kostenlose Bücher