Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
16 Science Fiction Stories

16 Science Fiction Stories

Titel: 16 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse
Vom Netzwerk:
meine … Ich weiß, daß ich nicht gerade überwältigend bin, aber auch nicht gerade abstoßend.«
    »Sie sind fabelhaft.«
    »Warum fassen Sie mich dann nicht an?«
    »Ich versuche, Sie zu beschützen.«
    »Ich kann selbst auf mich aufpassen, wenn es Zeit ist.«
    »Die Zeit ist jetzt gekommen, Lizzie.«
    »Sie könnten mich wenigstens so beleidigen, wie Sie es mit dem Mädchen vor dem Fahrstuhl getan haben.«
    »Sie haben gelauscht?«
    »Natürlich. Sie hatten doch nicht erwartet, daß ich hier ruhig sitzenblieb? Ich muß doch auf meinen Mann aufpassen!«
    »Ihren Mann?«
    »Ja«, sagte sie leise. »Ich habe es nie geglaubt, aber es ist so. Man verliebt sich immer wieder von neuem, und jedesmal denkt man, es wäre wahr und für ewig. Und dann trifft man jemanden, und es ist gar nicht mehr eine Frage der Liebe. Man weiß nur, daß er einem gehört, und sitzt fest. Ich sitze fest.«
    Sie blickte mich an … mit violetten Augen, voll von Jugend und Bestimmung und Zartheit, und doch älter als zwanzig Jahre – viel älter. Und ich wußte, wie einsam ich war, niemals konnte ich wagen zu lieben, war immer gezwungen, mit denen zu leben, die ich haßte. Ich könnte in diese violetten Augen eintauchen und niemals wieder herauskommen.
    »Ich werde Sie jetzt schockieren«, sagte ich. Ich blickte auf die Uhr: Halb zwei nachts. Eine ruhige Zeit. Hoffentlich würde ich noch ein wenig länger der englischen Sprache mächtig sein. Ich zog meine Jacke und das Hemd aus und zeigte ihr meinen Rücken, der kreuz und quer mit Narben verziert war. Lizzie hielt den Atem an.
    »Selbst zugefügt«, sagte ich. »Weil ich mir erlaubte, einen Mann zu mögen und mit ihm vertraut zu werden. Dies ist der Preis, den ich gezahlt habe, und ich hatte Glück. Und jetzt warten Sie hier.« Ich ging in das Hauptschlafzimmer, wo meine Herzensscham in einem Silberkästchen weiterlebte, versteckt in der rechten Schublade meines Nachttisches. Ich brachte es in das Wohnzimmer. Lizzie beobachtete mich mit großen Augen. »Vor fünf Jahren verliebte sich ein Mädchen in mich«, sagte ich zu ihr. »Ein Mädchen wie Sie. Anstatt sie vor mir zu beschützen, gab ich ihr nach. Jetzt möchte ich Ihnen den Preis zeigen, den sie zahlte. Sie werden mich deswegen verfluchen, aber ich muß es Ihnen zeigen …«
    Meine Augen nahmen ein Aufblitzen wahr. In einem Gebäude weiter unten in der Straße gingen die Lichter an. Ich sprang zum Fenster und starrte hinaus. Die Lichter in dem Gebäude, das nur wenig von meinem entfernt war, gingen aus … Fünf Sekunden … dann wieder an. Das geschah auch bei dem nächsten Haus und bei dem, das direkt neben meinem stand. Das Mädchen trat neben mich. Sie zitterte.
    »Was ist das?« fragte sie. »Was ist los?«
    »Warten Sie«, sagte ich.
    Das Licht in meiner Wohnung ging für fünf Sekunden aus und dann wieder an.
    »Sie haben mich ausfindig gemacht«, sagte ich.
    »Sie? Ausfindig gemacht?«
    »Sie haben meinen R.S.-Sender gefunden.«
    »Was ist R. S.?«
    »Richtungssucher. Dann haben sie den Strom in allen Gebäuden der Nachbarschaft fünf Sekunden lang ausgeschaltet … Haus für Haus … bis der Sender wegfiel. Jetzt wissen sie, daß ich mich in diesem Haus befinde, aber sie wissen nicht, in welchem Appartement.«
    Ich zog Hemd und Jacke an. »Gute Nacht, Lizzie. Ich wünschte, ich könnte Sie küssen.«
    Sie umklammerte meinen Nacken und gab mir einen schmatzenden Kuß; warm, feucht und sehr hingebungsvoll. Ich versuchte, sie wegzustoßen.
    »Sie sind ein Spion«, sagte sie.
    »Ich werde mich mit Ihnen zusammen vor Gericht stellen lassen.«
    »Ich wünschte zu Gott, daß ich ein Spion wäre«, antwortete ich. »Lebe wohl, meine teure Liebe. Vergiß mich nicht.«
    Soyez ferme. Es war ein Fehler, mir diese Worte entschlüpfen zu lassen. Plötzlich spreche ich wieder Wirrwarr. Während ich hinauslaufe, streift der kleine Teufel die Abendschuhe ab und rafft den engen Rock hoch, um besser laufen zu können. Neben mir läuft sie die Treppe hinunter zur Garage. Ich schlage sie und fluche auf sie. Sie schlägt zurück und flucht noch schlimmer, dabei lacht und weint sie zugleich. Ich liebe sie deswegen.
    Wir klettern in den Wagen, Aston-Martin, aber mit Linkssteuerung, und brausen auf der 53. Straße westwärts, östlich weiter auf der 54. Straße und auf der First Avenue gegen Norden. Ich fahre in Richtung 59. Straße, um dort über die Brücke von Manhattan wegzukommen. Ich habe ein Flugzeug in Babylon, Long Island, das für

Weitere Kostenlose Bücher