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16 Science Fiction Stories

16 Science Fiction Stories

Titel: 16 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse
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ich liebe, entkleidet … für mich ganz allein. Ich versuche ein letztes Mal, diese Liebe zu retten.
    »Ich liebe dich«, sagte ich, »und du weißt, was das bedeutet. Wenn die Muster ein Opfer verlangen, bin ich zu dir vielleicht noch grausamer, noch entsetzlicher …«
    »Nein«, sagte sie. »Du hast nie zuvor wirklich geliebt. Auch die Liebe schafft Muster.« Sie küßte mich. Ihre Lippen waren trocken, ihre Haut eiskalt. Sie fürchtete sich, aber ihr Herz schlug heiß und stark. »Nichts kann uns jetzt verletzen, glaube mir.«
    »Ich weiß nicht, woran ich noch glauben soll. Wir sind Teil eines Universums, das größer ist, als wir uns vorstellen können. Aber wenn es für die Liebe zu riesig ist?«
    »Dann ist es auch gut«, sagte sie mit ruhiger Stimme. »Dann hat es sowieso keinen Sinn. Wenn die Liebe etwas Geringes ist und enden muß, dann soll sie enden. All die kleinen Dinge wie Liebe, Ehre, Mitleid und Lachen sollen enden, wenn dahinter etwas viel Größeres steht.«
    »Aber was kann größer sein? Was kann dahinterstehen?«
    »Wenn wir zu klein sind, um zu überleben, woher sollen wir es dann wissen?«
    Sie rückte dicht zu mir, ihr Körper war kalt wie Eis. Wir schmiegten uns aneinander, wärmten uns mit unserer Lie be, furchtsame Kreaturen in einer wunderbaren Welt, die wir nicht kannten – furchtsam und doch erwartungsvoll.

Theodore Sturgeon Verlorene See
     
    Stell dir vor, du seiest ein Kind und liefest in einer dunklen Nacht, einen Hubschrauber in der Hand, über den kalten Sand. Du rufst dreimal sehr schnell Hexi-Hexi-Hexi. Du kommst an dem kranken Mann vorbei, und er will, daß du das Ding wegwirfst. Vielleicht denkt er, daß du zu alt bist, um dich mit Spielzeug zu beschäftigen. Du läßt dich also neben ihm im Sand nieder und erzählst ihm, daß es gar kein Spielzeug wäre, sondern ein Modell. Du hältst es ihm unter die Nase und zeigst ihm etwas, das die meisten Menschen nicht kennen. Du nimmst einen der Rotoren zwischen die Finger und zeigst ihm, wie er sich bewegt, ein wenig auf und nieder, vor und zurück. Du beginnst ihm zu erzählen, wie seine Flexibilität mit dem gyroskopischen Effekt fertig wird – aber er hört dir nicht zu. Er will nicht über das Fliegen nachdenken, nicht über Hubschrauber, nicht über dich. Und vor allem will er keine Erklärungen über irgend etwas, von niemandem. Nicht jetzt. Jetzt möchte er über die See nachdenken. Deshalb gehst du fort.
    Der kranke Mann ist in dem kalten Sand begraben, nur sein Kopf und sein linker Arm sehen heraus. Er ist in einen Druckanzug gekleidet und sieht aus wie ein Mensch vom Mars. In seinem linken Ärmel ist die Kombination eines Zeit- und eines Druckmessers eingebaut. An dem Meßgerät ist ein leuchtender, blauer Zeiger, der keinen Sinn ergibt, die Zeitzeiger sind leuchtend rot. Er kann das Dröhnen der Brandung und das schnelle Schlagen der Pumpen hören. Vor langer Zeit einmal war er schwimmen gegangen, aber er war zu tief hinabgetaucht, hatte sich zu lange unten aufgehalten und war zu schnell wieder an die Oberfläche zurückgekehrt. Als er wieder zu sich kam, war es genauso gewesen. Sie sagten: »Schön ruhig, Junge. Beweg dich nicht. Schön ruhig.« Er hatte trotzdem versucht, sich zu bewegen. Es schmerzte. Deshalb lag er diesmal im Sand, ohne sich zu bewegen, ohne es überhaupt zu versuchen. In seinem Kopf war irgend etwas nicht in Ordnung. Aber er erkannte ganz genau, daß es so war – das geht manchen Leuten nach einem Schock so. Stell dir vor, du seist jenes Kind, dann könntest du jetzt erzählen, wie du dich gefühlt hast; denn einmal wachtest du in der Turnhalle deiner Schule auf und fragtest, was geschehen wäre. Man erklärte dir, du hättest am Barren, geturnt und wärest auf den Kopf gefallen. Du verstandest das genau, obgleich du dich an den Augenblick des Fallens nicht erinnern konntest. Eine Minute später fragtest du noch einmal, und sie sagten es dir. Du verstandest es. Aber gleich darauf fragtest du wieder. Es war ganz gleich, wie oft sie es dir beibrachten, du konntest es nicht behalten; aber die ganze Zeit über wußtest du, daß bald alles wieder in Ordnung sein würde. Und das war auch wirklich so … Aber selbst wenn du jenes Kind gewesen wärest, das sich und den anderen immer alles selbst erklären wollte, dann würdest du doch jetzt sicher nicht den kranken Mann damit belästigen wollen.
    Schau nur, was du schon angerichtet hast: Er hat dich mit einem ärgerlichen Gedanken verbannt, denn seine

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