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16 Science Fiction Stories

16 Science Fiction Stories

Titel: 16 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse
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Nach zwei Tagen hatte er hundert Meter weit gegraben und gelangte in einen freien Teil. Im Zehn-Kilometer-Tempo bewegte sich der Traktor vorwärts, bis er sich nur noch hundert Meter vom Eingang entfernt befand. Dort war der Tunnel wieder verschüttet. Er verglich die Luftkapazität des Traktors mit der verbliebenen Entfernung und ging zurück zu dem Zug. Einen Tag später hatte er den Vorratszug wieder beim Traktor. Dann grub er weiter. Dreißig Minuten später sah er einen schwachen Schein Tageslicht vor sich.
    Die Fahrt bis zum Eingang von Tunnel B dauerte eine weitere halbe Stunde. Er bemerkte, daß sich auf den Landebahnen keine Schiffe befanden, aber das war nur natürlich. Die günstige Zeit zum Landen ging gerade zu Ende, als er verschüttet wurde. Als er die Luftschleuse zu Bubbletown öffnete und niemand vorfand, bekam er zum erstenmal richtige Angst.
    Jason versuchte sich einzureden, daß alle anderen im Bergwerk wären. Die Explosion mußte direkt nach dem Start des Versorgungsschiffes erfolgt sein, sonst hätte die Mannschaft wohl die Rettung eingeleitet. Oder etwa nicht? Die günstige Zeit für den Start war gerade zu Ende gegangen. Auf jeden Fall saß er hier für ein weiteres Erdenjahr fest, dagegen war nichts zu machen. Er ging zurück zum Eingang und begann, die Vorräte zu speichern. Die Vorräte für ein Jahr, für fünfzig Menschen. Oder, anders herum betrachtet, für fünfzig Jahre und einen Menschen.
    Während des ersten Monats hatte er eine Menge zu tun. Der Winter würde bald einziehen, und der Winter auf dem Mars benötigte viel mehr Vorbereitung, als es in Wisconsin der Fall gewesen war. Flüchtig dachte Jason an die einsame Farm auf der Erde, aber er war zu beschäftigt, um sich dem Heimweh hinzugeben.
    Gerade rechtzeitig hatte er alle Vorbereitungen beendet. Er überprüfte den Dom noch einmal nach undichten Stellen und verputzte ein paar zweifelhafte Flecken, an denen Sandstürme das plastische Material zersetzt hatten. Abgesehen von Meteoren war er hier wahrscheinlich sicherer als auf der Erde.
    Während des langen Marswinters ging er weniger wichtigen Dingen nach. Bis dahin hatte er es vermieden, die Quartiere der anderen Männer zu betreten. Jetzt machte er sich daran, ihre Habseligkeiten zusammenzupacken, um für die Ankunft des Schiffes bereit zu sein. Fünfundvierzig Kabinen waren so, wie sie ihre Eigentümer verlassen hatten, um zwölf Stunden in dem Bergwerk zu arbeiten. Nur fünf unterschieden sich von allen anderen. Ihr Zustand deutete auf eine hastige endgültige Abfahrt hin.
    Bei diesem Gedanken überkam ihn ein seltsames Gefühl. Als er feststellte, daß beim Mikrowellensender Kristalle und Kraftpakete fehlten, verstärkte sich sein Verdacht. Er ging die Bücherei nach elektronischen Filmen und Spulen durch.
    Nach und nach reparierte er den Transmitter, unbeholfen baute er neue Kristalle ein, die er mit primitiven Vorrichtungen stabilisierte. Er entnahm den großen Packen, die in den Blasen am Eingang der Stollen lagerten, Energie, aber irgend etwas funktionierte nicht. Nachdem er eine Woche lang versucht hatte, Botschaften auszusenden, aber nie eine Antwort erhielt, gab er auf. Mit dem @Ppa.-System hatte er mehr Glück. Davon fehlte nichts. Mehrere Monate verbrachte er damit, ein Stereoton-System aufzubauen. An seinem dreißigsten Geburtstag lauschte er einem Band mit Musik von Berlioz, während er Verbesserungen am hydroponischen Tank vornahm, in dem er Kopfsalat angepflanzt hatte.
    Manchmal wünschte er sich einen Hund oder eine Katze, aber am Ende kam er doch zu der Überzeugung, daß es so besser war – ganz allein. So brauchte er sich wenigstens keine Sorgen darüber zu machen, was mit dem Tier geschehen würde, wenn ihm selbst etwas zustieß.
    Die Tage vergingen schnell, seine Kalenderuhr stand schließlich ganz still, aber er hatte zu viel zu tun, um sie wieder zu richten. Die Rosen wuchsen in der Marserde, die er von draußen mitgebracht hatte, nicht gut. Als er sie endlich umgepflanzt hatte, so daß sie etwas Morgensonne bekamen, hatte er schon jedes Zeitgefühl verloren, und er sah keinen Sinn mehr darin, die Uhr wieder zu reparieren. Außerdem war da noch die Modelleisenbahn, die er an der Stelle, an der zuvor die Quartiere der anderen gewesen waren, aufbauen wollte.
    Die hydroponischen Tanks hatten eine kleine Ernte von Getreide eingebracht. Jason wollte versuchen, Brote zu backen, so wie er sie auf der Erde als Kind gekannt hatte. Zuerst mußte er eine Mühle

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