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16 Science Fiction Stories

16 Science Fiction Stories

Titel: 16 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse
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Traktor hindurch und starrte entsetzt auf seine Rosen. Mit etwas Glück konnte er einige von ihnen retten. Er verschloß die Schleuse und begann, aus den Reservetanks neuen Druck aufzubauen. Der Salat in den hydroponischen Tanks war völlig zerstört. Es würde Monate dauern, bis er aus dem Samen neuen gezüchtet hatte. Das Getreide ließ die Köpfe hängen.
    Sie hatten seine Musiksammlung nach Souvenirs durchwühlt. Die Berlioz-Bänder waren fast alle verschwunden. Durch die Luftschleusen war Treibsand eingedrungen und hing in den Vorhängen und Möbeln. Die handgestickte Decke von seinem Bett war ebenfalls fort. »Diese Dreckskerle«, murmelte er. Dann erinnerte er sich daran, daß ihn niemand hören konnte.

Robert A. Heinlein Wer bin ich?
     
    2217 Zeitzone V (EST) 7. November 1970 NYC – »Papas Kneipe«:
    Ich polierte gerade ein Brandyglas, als die »unverheiratete Mutter« hereinkam. Ich stellte die Zeit fest – 22 Uhr 17, Zone fünf oder östliche Zeit, 7. November 1970. Zeitagenten notieren sich immer Zeit und Datum; wir müssen das tun.
    Die »unverheiratete Mutter« war ein fünfundzwanzig jähriger Mann, nicht größer als ich selbst, mit kindlichen Gesichtszügen und von leicht erregbarer Wesensart. Mir gefiel der Bursche nicht besonders, aber ich sollte ihn rekrutieren. Folglich schenkte ich ihm mein schönstes Barmixerlächeln.
    Vielleicht war ich zu kritisch. Er war nicht sehr geistreich; sein Spitzname kam daher, weil er jedesmal, wenn ihn irgendein Neugieriger fragte, womit er sich beschäftige, antwortete: »Ich bin eine unverheiratete Mutter.« Und manchmal fügte er hinzu: »Für vier Cent pro Wort schreibe ich auch Beichtgeschichten.«
    Wenn er schlechter Laune war, dann wartete er, bis jemand etwas darauf erwiderte. Dann ließ er seine Fäuste in Aktion treten – und das war auch ein Grund dafür, daß ich ihn haben wollte. Aber es war nicht der einzige.
    Er trug ein Schießeisen bei sich, und sein Gesicht zeigte, daß er heute die Leute noch mehr haßte als sonst. Schweigend kippte ich ihm einen Doppelten ein und ließ die Flasche gleich stehen. Er trank das scharfe Zeug in einem Zug und schenkte sich einen weiteren ein.
    Ich wischte die Barplatte ab. »Wie geht’s unserer ›unverheirateten Mutter‹?«
    Seine Finger umklammerten das Glas fest, und für einen kurzen Augenblick schien es, als wollte er es mir an den Kopf werfen. Ich griff unter die Bar. Bei Zeitmanipulationen versucht man zwar immer, alles gut vorher zu berechnen, aber dabei spielen so viele Faktoren mit, daß man sich vorsehen muß, keine sinnlosen Risiken auf sich zu nehmen.
    Ich sah, wie er sich zu beherrschen versuchte. »Tut mir leid«, sagte ich. »Ich habe ja nur gemeint ›wie gehen die Geschäfte‹? Oder ›wie ist das Wetter‹?«
    Er blickte betroffen drein. »Die Geschäfte gehen gut. Ich schreibe, und es wird gedruckt; ich habe zu essen.«
    Ich schenkte mir selbst etwas zu trinken ein und lehnte mich vor. »Um ehrlich zu sein«, sagte ich, »schreiben Sie ganz nette Sachen – ein paar habe ich nämlich gelesen. Vor allem kennen Sie sich erstaunlich gut in Frauendingen aus.« Ich mußte es riskieren – er verriet niemals seine Pseudonyme, unter denen er schrieb. Aber ich war ausgekocht genug, um die letzte Bemerkung mit einzuflechten: »In Frauendingen!« wiederholte er wutschnaubend. »Jawohl, ich kenne mich mit Frauen aus. Das sollte ich auch.«
    »So?« sagte ich zweifelnd. »Haben Sie Schwestern?«
    »Nein. Sie würden es mir doch nicht glauben, wenn ich es Ihnen erzählte.«
    »Ach, woher denn«, antwortete ich.
    »Barmixer und Psychiater lernen bald, daß nichts seltsamer ist als die Wahrheit. Mein Sohn, wenn Sie die Geschichten hören würden, die ich ständig erfahre – nun, dann würden Sie bald ein reicher Mann sein. Unglaublich.«
    »Sie wissen ja gar nicht, was ›unglaublich‹ bedeutet!«
    »So? Mich erstaunt nichts. Ich habe schon schlimmere Dinge gehört.«
    Wieder stieß er ein Schnauben aus.
    »Wollen Sie mit mir um den Rest der Flasche wetten?«
    »Ich wette mit Ihnen eine volle Flasche.« Ich stellte eine neue auf die Bar.
    »Nun …«, ich machte meinem Kollegen ein Zeichen, damit er die anderen Kunden bediente. Wir standen an dem einen Ende der Bar.
    Am anderen Ende verfolgten ein paar andere Gäste die Sportreportagen im Fernsehen, und irgendeiner spielte die Musikbox – wir waren also hier für uns und ungestört.
    »Also gut«, begann er. »Um es gleich zu Beginn zu sagen, ich bin

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