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16 Science Fiction Stories

16 Science Fiction Stories

Titel: 16 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse
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eigentlich gar keine andere Wahl.«
    Schweigend, mit in die Hände gestütztem Kinn starrte er vor sich nieder.
    Mit einem Rascheln ihres Seidenkleides erhob sich Lee. »Komm, Liebling. Morgen wird es ein langer Tag.«
    Widerspruchslos folgte er seiner Frau in das Schlafzimmer.
    Die Lichter verlöschten, ihr Haus lag im Dunkel, nur seine Warnlampen brannten unter den Sternen.
     
    Das Semester war fast vorüber, und Schaefer hatte mit der Vorbereitung des Abschlußexamens zu tun. Das Ausschreiben war keine große Mühe, aber all die Nebensächlichkeiten brauchten viel Zeit. Da waren Studenten, die Vorlesungen versäumt hatten und innerhalb von fünfzehn Minuten die Arbeit einer Woche nachholen wollten. Da waren Studenten, die durchfielen, aber bestehen wollten. »Ich werde alles tun, Dr. Schaefer, alles! Wenn ich nicht gut abschließe, werde ich enterbt!« Da waren Studenten, die unbedingt am Tage des Examens auf dem Mond sein mußten, die darum baten, die Prüfung zusammen mit einer anderen Abteilung ablegen zu dürfen.
    Es war komisch, aber irgendwie ging das Leben weiter. Sein Kopf dröhnte von unbeantworteten Fragen und Problemen, die er mit niemandem diskutieren konnte, aber er mußte seine Arbeit erfüllen. Er hatte Moravia fast einen Monat lang nicht gesehen, und dann, eines Nachmittags, stand er vor ihm, wartete in seinem Büro auf ihn. Bei ihm war ein kleiner, drahtiger Mann, dessen dunkles Haar mit grauen Fäden durchzogen war.
    »Ah, Dr. Schaefer!« sagte der kleine Mann und schnitt Moravia das Wort ab, der sie gerade einander vorstellen wollte. »Ich bin Tino Sandoval, Ihr Partner bei dem geplanten Verbrechen.« Er lächelte und zeigte dabei weiße Zähne.
    Schaefer schüttelte ihm erfreut die Hand. »Ich habe Ihr Buch gelesen.« Er deutete mit dem Kopf zu einem Regal.
    »Ausgezeichnet! Haben Sie es gelesen, bevor oder nachdem Sie erfuhren, daß wir zusammenarbeiten werden?«
    »Ich habe es schon vor vielen Jahren gelesen. Es war wunderbar.« Sandoval war geschmeichelt und verlegen, aber er versuchte, es durch eine Flut von Worten zu verbergen. »Es war nichts Besonderes. Die Kritiker Ihres Landes sagen, ich sei ein neuer Thoreau. Er stammte aus New England, und ich bin Mexikaner.« Er hob die Hände in einer typisch lateinamerikanischen Geste. »Wie kann das also stimmen?«
    Schaefer lachte. Er fühlte sich hoffnungsvoller als je in der ganzen letzten Zeit. Er wußte, daß Sandoval ein hochqualifizierter Ökolöge war, und er fühlte schon jetzt, daß sie gut miteinander auskommen würden. Das half eine Menge.
    »Sie beide werden später noch viel Zeit haben, miteinander zu reden«, mischte sich Moravia lächelnd ein. »Wollen wir jetzt vom Geschäft sprechen?«
    »Er folgt Ihrem Beispiel«, flüsterte Sandoval. »Immer in Eile! Er möchte ein Amerikaner sein.«
    Moravia zündete sich eine Zigarette an. Wenn ihm Sandovals Bemerkung nicht paßte, so deutete er dies durch nichts an. »Wir sind fertig, das Schiff steht bereit«, sagte er. »Ich kann Ihnen sagen, daß das nicht gerade leicht war.« Er hielt inne und suchte nach Worten.
    »Wir reden eine Menge über geistige Werte, über edle Zwecke. Aber haben Sie je versucht, Geld – ich meine eine Menge Geld – für eine barmherzige Sache aufzutreiben – in aller Heimlichkeit, wenn die Spender nicht einmal einen Knopf für ihr Geld kriegen? Wenn sie mit absoluter Gewißheit wissen, daß sie niemals das geringste davon haben werden? Wenn sie wissen, daß sie das Gesetz brechen?«
    Schaefer fand, daß Moravia erschöpft aussah. Seine Augen lagen in tiefen Höhlen, sie blickten noch sorgenvoller drein denn je.
    »Eine Menge Leute mußten es erfahren. Der Sicherheitsrat zum Beispiel. Die Regierungen vieler Länder mußten es erfahren – natürlich inoffiziell. Man kann sich nicht einfach ein Raumschiff bauen und es von seinem Hinterhof aus starten. Zu viele Leute wissen davon, das kann man nicht ändern. Wenn irgend etwas schiefgeht, wenn nur die kleinste Andeutung von dem Unternehmen an die Öffentlichkeit kommt, werden Regierungen stürzen. Es ist ein furchtbarer Gedanke, welche Folgen solch eine Sache haben kann.«
    »In anderen Worten«, sagte Schaefer, »wir haben einen Bullen bei den Hörnern gepackt.«
    »Genau. Wenn Sie in Schwierigkeiten geraten, können wir Ihnen nicht helfen. Wenn Sie Erfolg haben, können wir Ihnen nicht einmal öffentlich dafür danken.«
    »Das ist nicht gerade fördernd für eine höhere Moral«, sagte Sandoval. Seine Stimme

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