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16 Science Fiction Stories

16 Science Fiction Stories

Titel: 16 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse
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klang beißend.
    »Wer fährt mit uns?«
    »Sie werden zwanzig UN-Leute unter Ihrer Befehlsgewalt haben. Sie sind intelligent und gut trainiert.«
    »Gut. Und das Schiff? Wer wird das Schiff kommandieren?«
    Moravia schien zu zögern, dann sprach er schnell weiter: »Admiral Hurley wird dreißig Offiziere und Männer unter sich haben.«
    Tino Sandoval steckte eine Zigarette in die Spitze, zündete sie an und inhalierte tief. »Und dieser Hurley? Haben Sie volles Vertrauen zu ihm?«
    Diesmal zögerte Moravia wirklich.
    »Er ist der Beste, den wir finden konnten«, sagte er schließlich. »Er versteht sein Geschäft.«
    »Mit Geschäft meinen Sie, ein Raumschiff kommandieren?«
    »Ja.«
    Schaefer beobachtete, wie die beiden Männer sich starr in die Augen sahen. Ihn hatte die gleiche Frage gequält, aber es war ihm lieb, daß Sandoval den Punkt aufgeführt hatte.
    »Natürlich haben Sie die Situation und die Personenkomponenten einem Komputer eingegeben?«
    »Selbstverständlich.«
    »Und die Prognose lautet wahrscheinlich, daß alles gut ausgehen wird?«
    Wieder zögerte Moravia. »Wahrscheinlich«, sagte er. »Sehen Sie, Sandy! Ich sitze in dieser Sache genauso tief wie Sie – in Wahrheit noch tiefer.«
    »Aber Sie gehen nicht mit uns«, hielt Sandoval ihm entgegen. »Wir gehen. Ich möchte Sie nicht kränken. Wenn wir Ihnen nicht vertrauen können, wem dann?«
    Die Frage hing in der Luft. Es gab keine Antwort darauf.
    Schaefer fühlte sich etwas unbehaglich und versuchte, das Thema zu wechseln. Er blickte Sandoval an. »Kommt Ihre Frau auch mit?«
    Der kleine Mann lachte. »Meine Frau? Das ist gut, Ivan!«
    »Entschuldigen Sie. Ich dachte, Sie wären verheiratet …«
    »Oh, das braucht Ihnen nicht leid zu tun. Tut es denn einem Mann leid, daß er keine Kette um den Hals hat?« Seine Augen blinzelten den anderen an. »Das Meer hat viele Fische, Ivan.«
    Moravia beobachtete die beiden Männer mit einem neugierigen Ausdruck in den Augen. Schaefer bemerkte es und wunderte sich darüber. War es Stolz, Hoffnung, Bedauern?
    Anscheinend war auch Sandoval zu der Überzeugung gekommen, daß es Zeit war, Moravia nicht länger festzunageln, denn er steuerte die Unterhaltung auf ein anderes Gebiet.
    »Vor nicht allzu langer Zeit waren meine Vorfahren noch Indianer«, sagte er. »Sie sind doch Anthropologe, Ivan. Vielleicht möchten Sie mich gern studieren?«
    »Dabei könnte ich sicher etwas lernen.«
    Sandoval lachte, und plötzlich war die Spannung gewichen.
    »Wie lange haben wir noch Zeit, Ben?« fragte Schaefer Moravia.
    Moravia blickte ihn aus dunklen, umwölkten Augen an. »Drei Wochen«, antwortete er.
    Die drei Männer schwiegen.
    Schaefer mußte an das Gesicht eines verhungernden Kindes denken.
    Dieses Kind würde inzwischen schon tot sein.
    Aber da waren noch andere Kinder.
    Wie viele würden innerhalb von drei Wochen sterben?
    Wie viele würden in fünf Jahren sterben?
    »Kommen Sie«, sagte er. »Es gibt eine Menge zu tun.«
     
    III
     
    Das Schiff hatte eine Zahl, keinen Namen.
    Das Schiff bewegte sich in aller Stille von der Erde fort, aber diese Stille war von einer großen Kraft erfüllt, die beinahe über jedes Verständnis hinausging. Es erhob sich durch Regen, weiße Wolken und blauen Himmel, und dann befand es sich in der sternenhellen Weite, in der keine Winde wehten.
    Es kam an der alten Raumstation vorbei, die jetzt, bei den Antigravitationstarts, nutzlos geworden war.
    Silbern glitzernd verließ es die Atmosphäre, die Reise hatte begonnen.
    Schaefer, Lee und Sandoval saßen in Sandys Kabine, die kaum mehr war als ein großer Umkleideschrank; sie fühlten aber die Größe, die sie umgab. Es war das gleiche Gefühl, wie man es auch hat, wenn man auf eine Bergspitze geklettert ist und über die Kante hinunterblickt, immer tiefer und tiefer, wo es aber nichts zu sehen gab. In Raumschiffen gibt es keine Fenster. Während sich die Vibration der Atome allmählich ausglich und ruhiger wurde, entspannten sie sich etwas. Sie blickten einander an und sprachen mit leisen Stimmen; sie dachten an die Gefrierkisten.
    Als sie vier Schiffstage lang unterwegs waren, wußten sie, daß es Zeit war.
    Admiral Hurley schickte nach ihnen, wie es üblich war.
    Bis zu diesem Augenblick hatten sie ihn nicht zu Gesicht bekommen.
     
    Hurleys Kabine war zwar nicht groß, aber im Vergleich zu ihrer eigenen wirkte sie geradezu geräumig. Sie war aufgeräumt und sauber und ein bißchen kahl. An den Wänden hingen Bilder, alle

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