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16 Science Fiction Stories

16 Science Fiction Stories

Titel: 16 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse
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Kälte. Es gibt nichts. Ich existiere nicht.
    Seine Gedanken begannen sich zu verwischen. Er war nicht mehr fähig, zusammenhängende Gedanken zu fassen, und dann bildete sich plötzlich ganz tief in ihm eine neue Art Respekt vor dem Admiral und für alle jene Männer, die durch dieses seltsamste aller Meere fuhren …
    Das war alles.
    Er hörte auf zu sein.
     
    Zuerst war es nicht schlimmer als das Erwachen aus einem langen Schlaf an einem heißen, stickigen Nachmittag. Er schwebte zwischen Schlaf und Bewußtsein und träumte schnell und zusammenhanglos. Ein Teil von ihm wußte, daß er geschlafen hatte und daß er bald erwachen würde.
    Es war alles ziemlich angenehm und verschwommen.
    So schien es eine lange Zeit zu bleiben.
    Komisch. So schwierig, aufzuwachen. Müde? Ein Kater? Krank?
    Krank! Nein, schlimmer als krank.
    Was …
    Eis. Weiß. Kalt.
    Grüfte, Tische, Körper.
    Ich bin tot, es ist vorbei, ich will nicht unter der Erde aufwachen, in einer Kiste, um mich herum nasse Erde, mit meinem Körper –
    Dann hatte er es geschafft.
    Er öffnete die Augen. Das lächelnde Gesicht des Arztes beugte sich über ihn. Er bewegte den Kopf. Er lag auf dem weißen Tisch, unter weißem Licht. Der Tisch fühlte sich warm an, aber die Luft im Raum war kalt, und er selbst war auch kalt.
    »Schön ruhig, Dr. Schaefer«, sagte der Arzt. »Beim erstenmal ist es immer schwierig, aber es fehlt Ihnen nichts.«
    Er versuchte sich zu bewegen, aber es gelang ihm nicht. Seine Lippen formten ein Wort. »Lee?« Seine Stimme war die eines Fremden.
    »Ihrer Frau geht es gut. Ganz ausgezeichnet. Sie wartet auf Sie in Ihrer Kabine. Wir werden Sie auf einer Liege dorthin tragen. Dort erwartet Sie auch ein heißer Brei. Ein, zwei Tage lang eine besondere Diät, und Sie werden wieder Ihr altes Selbst sein.«
    Mein altes Selbst, aber jetzt weiß ich, wie der Tod ist. Ich werde mich immer daran erinnern. Immer und ewig.
    Dann fand er sich in seiner Kabine wieder, im Bett, neben ihm Lee. Sie konnten kaum sprechen, aber der heiße Brei half. Es dauerte zwei Tage, bis sie sich wieder wie normale Menschen fühlten.
    Dann fertigten sie mit Sandy Notizen, Pläne und Zeich nungen an. Bald darauf erschien ein Offizier. »Empfehlungen vom Admiral. Aldebaran ist vom Kontrollraum aus schon zu erkennen. Wenn Sie es sich gern einmal ansehen wollen …« Man begleitete sie zum Kontrollraum, einer peinlich sauberen ovalen Kammer mit Komputern. Die eine Wand war völlig mit Schalttafeln bedeckt, deren Oberflächen rot, gelb und grün leuchteten. Vor einem schwarzen Schaltpult saßen vier diensthabende Männer. Sie trugen Kopfhörer.
    Schaefer kam sich wie ein Eindringling vor, war aber fasziniert.
    Lächelnd trat Admiral Hurley auf sie zu. »Haben Sie gut geschlafen?«
    »Ich muß den falschen Knopf gedrückt haben«, antwortete Sandoval. »Ich glaube, ich habe verschlafen.«
    Hurley stieß ein kurzes Lachen aus; hier im Kontrollraum schien er sich wie zu Hause zu fühlen.
    Auf der Erde sind jetzt fünf Jahre vergangen, dachte Schaefer. Alle meine Studenten werden fort sein, meine Freunde älter. Der Admiral ergriff Lees Arm und führte sie zu einer Art Täfelung in der Wand, die so groß war wie sie selbst. Er nickte einem Techniker zu, und die Füllung glitt zurück.
    Sie blickten hinaus.
    Vor ihnen tat sich etwas kaum glaubhaft Schönes auf, eine Weite und Einsamkeit, die fast schmerzhaft wirkte.
    Eine riesige rote Sonne hob sich strahlend gegen die schwarze Nacht ab; ringsherum hingen Sterne, die wie Diamanten strahlten. Ströme und Quellen glitzernder Gase schossen vulkanartig nach allen Seiten. Die Ränder färbten sich strahlend rot.
    Entfernung war ein Wort ohne jede Bedeutung. Überall breitete sich eine ungeheure Weite aus, eine endlose Tiefe, die einem den Atem raubte. Selbst jene Sonne, die zweiundsiebzigmal größer war als die der Erde, wirkte nur wie eine Fackel, die in einer Höhle von unbeschreiblichen Ausmaßen brannte.
    »Es ist besser, nicht zu lange hinauszublicken«, sagte Hurley.
    Der Laden glitt vor die Aussichtsluke.
    Sie waren wieder im Kontrollraum, zurück in einer vertrauten Dimension, die man erfassen und verstehen konnte.
    »Ich dachte, daß Sie es sehen wollten«, bemerkte Hurley.
    »Wir danken Ihnen«, flüsterte Schaefer. »Dafür allein hat sich die Fahrt schon gelohnt.«
    »Wir werden in zwei Tagen landen«, sagte der Admiral.
    Ein Offizier begleitete sie zurück in ihre Kabinen.
    Wenige Stunden später spürten sie, wie das

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